Das Grüne Trikot wirklich kein Thema?

Cavendish findet auch allein sein Glück

Foto zu dem Text "Cavendish findet auch allein sein Glück"
Mark Cavendish (Sky) nach seinem 21. Tour-Etappensieg | Foto: ROTH

03.07.2012  |  Boulogne-sur-Mer (dapd) - Ganz still und leise dürfte sich die Konkurrenz gefreut haben. Vier Kilogramm habe er abgespeckt, um besser über die Anstiege zu kommen, teilte Mark Cavendish (Sky) kurz vor Beginn der Tour de France mit. Für einen Sprinter bedeutet dies vor allem Verlust von Muskelmasse, und damit weniger Geschwindigkeit in den harten Finals. Doch beim ersten Massensprint der diesjährigen Tour blieb alles beim Alten. Cavendish war zu schnell für den von André Greipel (Lotto Belsisol) angeführten Rest, feierte seinen 21. Etappensieg.

Fast etwas enttäuscht stellte der Weltmeister von der Isle of Man fest: "Normalerweise gewinne ich mit drei Radlängen Vorsprung. Das war alles andere als einfach." Nur zwei Helfer, den Österreicher Bernhard Eisel und den Norweger Edvald Boasson Hagen, hat Cavendish dieses Jahr an seiner Seite. Sein Team Sky setzt alles auf die Karte Bradley Wiggins, der erster britischer Tour-Sieger werden soll. Für Cavendish wird dann beim olympischen Straßenrennen eine Woche nach der Tour gefahren.

In den Massensprints gibt sich Cavendish deshalb ähnlich aggressiv wie nach der Etappe vor den Mikrofonen. "Cavendish, der Keirin-Fahrer", titelte die "L'Equipe" in Anlehnung an die japanischen Kampfsprinter, bei denen das Einsetzen der Ellenbogen durchaus erwünscht ist. "Nur so habe ich eine Chance", befand Cavendish unbeeindruckt.

Noch ein Etappensieg fehlt dem 27-Jährigen, dann hat er in der Bestenliste zu Lance Armstrong aufgeschlossen. Zum großen Eddy Merckx, Rekordhalter in dieser Kategorie, würden dann noch 14 Erfolge fehlen. Angesichts von 20 Siegen bei den vergangenen vier Frankreich-Rundfahrten dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Cavendish die Spitze übernimmt.

Für den Rekord von sechs Grünen Trikots seines einstigen Lehrmeisters Erik Zabel wird die Zeit allerdings knapp. Zumal sich Cavendish in diesem Jahr angeblich mit ein paar Etappensiegen zufriedengeben will. "Ich fahre unter so geringem Druck wie noch nie", betont Cavendish: "In der Vergangenheit hat immer ein Team für mich gearbeitet und den Sieg erwartet. Hier versuche ich einfach mein Glück und schaue, was dann dabei rauskommt."

Das Grüne Trikot sei kein Thema. "Es ist alleine einfach unmöglich", sagt Cavendish. Er hat dafür eher seinen alten Rivalen Andre Greipel und den Australier Matthew Goss, der ihm im vergangenen Jahr als Anfahrer noch zu etlichen Siegen verhalf, auf der Rechnung.

Sein Teamchef David Brailsford sieht das ein bisschen anders. Es habe viele Gerede um Marcel Kittel, um Peter Sagan und Greipel gegeben. "Ich denke, darauf hat Mark seine bestmögliche Antwort gegeben." Brailsford ist fasziniert davon, wie Cavendish wie auf einer Welle durch das Feld schwappt und im Finale fast immer das richtige Hinterrad erwischt. Das Grüne Trikot haben sie bei Sky trotz aller Tiefstapelei definitiv noch nicht abgeschrieben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.12.2013Die Queen schlägt Wiggins zum Ritter

London (dpa) - Bradley Wiggins ist im Londoner Buckingham-Palast von der Queen zum Ritter geschlagen worden. Zum Jahresbeginn war die jetzt vollzogene Zeremonie angekündigt worden. Deshal

29.11.2013Wiggins zahlte Froomes Tour-Präme mit einem Jahr Verspätung

(rsn) – Das Verhältnis zwischen Chris Froome und Bradley Wiggins gilt gelinde gesagt als nicht ganz spannungsfrei. Das belegt auch eine Episode aus dem neuesten Buch des britischen Journalisten Dav

17.12.2012Wiggins zur BBC Sports Personality of the Year gewählt

(rsn) – Bradley Wiggins (Sky) hat den prestigeträchtigsten Auszeichnung im britischen Sport gewonnen. Der Gewinner der diesjährigen Tour de France ist zur BBC Sports Personality of the Year gewäh

07.12.2012Wollte Wiggins die Tour verlassen?

(rsn) – Überraschende Offenbarung im Team Sky! Angeblich wollte Bradley Wiggins nachdem er ausgerechnet von seinem Teamkollegen Christoper Froome auf der 11. Etappe im Anstieg nach La Toussuire att

13.09.2012Hollywood will Wiggins´ Leben verfilmen

(rsn) – Die Geschichte des britischen Tour-de-France-Siegers Bradley Wiggins (Sky) könnte schon bald in einem Hollywood-Film festgehalten werden. Laut „Daily Express“ gibt es Pläne, das Leben

17.08.2012Alle weiteren Tour-Tests negativ

(rsn) – Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) bleibt der einzige Fahrer, der bei der Tour de France 2012 positiv getestet worden ist. Wie der Radsport-Weltverband UCI am Nachmittag mitteilte, seien all

29.07.2012Greipels Gold-Traum geplatzt

(rsn) – Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt! „Ich bin schon enttäuscht, hatte mit mehr gerechnet. Im Finale lief das Rennen ganz anders als gedacht“, klagte Patrick Moster, der

28.07.2012Arndt & Co. zählen zu den Medaillen-Kandidatinnen

(rsn) – Im Olympischen Straßenrennen der Frauen zählen die deutschen Starterinnen zu den großen Medaillen-Kandidatinnen. 24 Stunden vor dem Start hat der Bund Deutscher Radfahrer sein endgültige

26.07.2012Hondo: Blitz-Comeback nach schwerem Tour-Sturz

(rsn) - Drei Tage nach seinem schweren Sturz auf der Abschlussetappe der Tour de France saß Danilo Hondo (Lampre-ISD) schon wieder im Rennsattel. Bei der Tour de Neuss belegte der 38-Jährige den vie

26.07.2012Gretsch: "Das hat Hunger auf mehr gemacht"

(rsn) – Bei seiner ersten Tour de France wusste Patrick Gretsch (Argos-Shimano) nicht nur in seiner Spezialdisziplin, dem Zeitfahren, zu überzeugen. Der 25 Jahre alte Erfurter mit Wohnsitz im Schwe

25.07.2012Christian Knees: "Der größte Moment meiner Karriere"

(rsn) – Bei seiner siebten Tour-Teilnahme hat Christian Knees (Sky) den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Der 31 Jahre alte Rheinbacher trug seinen Teil dazu bei, dass sein Kapitän

25.07.2012Greipel schlägt Sagan in Stiphout

(rsn) - Wie jedes Jahr starten die Stars der Tour de France direkt im Anschluss  bei kleinen Rennen und Kriterien und zeigen sich ihren Fans hautnah. Für die Fahrer lohnt es sich ebenfalls, da sie m

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)