Mit 19 wie ein alter Hase

Nur den Pokal hätte Ciolek beinah' vergessen

Von Matthias Seng

04.08.2006  |  "Mein zweiter Profisieg, mein erster auf der ProTour - einfach nur geil", war die erste Reaktion von Gerald Ciolek nach seinem souveränen Sprintsieg gegen Erik Zabel auf der 3. Etappe der Deutschland-Tour.

Später in der Pressekonferenz machte der erst 19-jährige Sprinter vom zweitklassigen Wiesenhof-Akud-Team eine ähnlich gute Figur wie auf der Strecke. Selbstbewusst und mit großer Ruhe beantwortete er die Fragen der Journalisten. Auf die Bemerkung des Moderators, er wäre wahrscheinlich rot geworden, wenn er die Lobeshymnen von Erik Zabel, der kurz vorher Rede und Antwort gestanden hätte, gehört hätte, reagierte die große deutsche sprinthoffnung mit einem eher müden Lächeln. Seit mehr als einem Jahr bekommt der junge Kölner zu hören, dass er der legitime Nachfolger des 36-jährigen Zabel sei. Da wird man nicht mehr so schnell rot.

In seiner Siegesfreude vergaß Ciolek nicht seinem Team ein Lob auszusprechen. Auch hier ist er ganz Profi: „Marcel Sieberg hat zum Schluss super für mich gearbeitet. Ich bin hinter ihm wie in einem Schlafwagen gefahren.“

Im Finale wartete der Deutsche Meister von 2005 wie ein alter Hase auf seine Chance, um sie dann eiskalt zu nutzen. Ciolek: "Die Strecke war ideal für mich. Das war eine lange Zielgerade mit nur wenigen Kurven. Im Sprint war am Hinterrad von Zabel ein Riesengedränge. Da habe ich mir eine andere Alternative gesucht."

Unvermeidlich war die Frage nach seinem neuen Arbeitgeber. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass Ciolek von allen deutschen ProTour-Teams umworben wurde und sich für T-Mobile entschieden hat. Wer sich die Bestätigung von Ciolek erhofft hatte, sah sich allerdings getäuscht. „Ich werde wahrscheinlich zu einem ProTour-Team wechseln, aber noch habe ich nirgends unterschrieben“, war alles, was Ciolek dazu zu sagen hatte.“

Erst am Ende der Pressekonferenz merkte man, dass ihn sein erster Profisieg möglicherweise doch ein wenig verwirrt hatte. Als der Jungprofi das Pressezelt verlassen wollte, musste ihn sein Teamchef Jens Heppner an den Siegerpokal erinnern. Den hätte Ciolek sonst glatt auf dem Tisch stehen lassen.

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