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19.05.2006 | Nach fast sieben Wochen Rennpause feiert Michael Rich bei der am kommenden Mittwoch beginnenden Bayern-Rundfahrt sein Comeback. Für den Zeitfahrspezialisten vom Team Gerolsteiner ist die Mehretappenfahrt durch den Freistaat ein ganz besonderes Rennen: Dreimal hat er es bereits gewonnen und nur zu gerne würde der 36-Jährige auch bei der 27. Auflage ganz vorne landen. Die Chancen dafür stehen aber nicht allzu gut.
Der Grund: Am 9. April war Rich beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix auf einer der Kopfsteinpflaster-Passagen gestürzt und hatte sich dabei einen Knorpelausriss am rechten Handgelenk, Prellungen an der linken Hand und an den Rippen zugezogen. Die rechte Hand musste eingegipst werden, Rich konnte eine Woche lang nicht trainieren. Seit Anfang Mai kann der Gerolsteiner-Routinier nun zwar "wieder am Lenker ziehen", so Rich. Allerdings: "Hundert Prozent in Ordnung ist es noch nicht. Die Hand schmerzt noch immer."
Deshalb und weil ihm wichtige Rennkilometer fehlen, sind Richs Erwartungen für "sein Rennen" diesmal daher nicht sonderlich hoch angesiedelt. "Ich wäre in diesem Jahr schon froh, wenn ich durchkomme", sagt der Profi aus Emmendingen. In den Jahren zuvor sah das in Bayern ganz anders aus. Seit 2000 hat sich Rich mit aller Regelmäßigkeit in die Annalen der Rundfahrt eingetragen. So stehen vier Etappensiege (2000, 2002, 2003, 2004) und drei Gesamtsiege (2002, 2003, 2005) zu Buche. Bei keinem anderen Rennen - mit Ausnahme der deutschen Meisterschaft im Zeitfahren, bei der er Seriensieger ist - war Rich erfolgreicher. Die Basis für seine Triumphe legte der Seriensieger regelmäßig in seiner Paradedisziplin: dem Zeitfahren. "Danach muss ich mich dann der Attacken erwehren und bei den Leuten bleiben. Das ist natürlich schwer, im Leadertrikot macht es aber auch Spaß."
Die bewährte Taktik dürfte diesmal nicht aufgehen, denn das Zeitfahren steht erst am Samstag als vierte Etappe zwischen Plattling und Deggendorf an. Rich wird auf seinen vierten Gesamtsieg voraussichtlich noch ein Jahr warten müssen – wenn er dann noch aktiv sein sollte. "Man soll niemals nie sagen“, lässt sich Rich alle Türen offen. Mit dann 37 Jahren sein Lieblingsrennen zu gewinnen wäre allemal ein lohnendes Ziel für einen Radprofi.
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