An Cote de Vivero zu spät gesprintet

Zimmermann verpasst Bergtrikot: “Hausaufgaben nicht gemacht“

Von Joachim Logisch aus Bilbao

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Georg Zimmermann (2. von vorn / Intermarché - Circus - Wanty) kurz vor dem entscheidenden Bergpreis am Hinterrad von Neilson Powless (EF Education - EasyPost). | Foto: Cor Vos

01.07.2023  |  (rsn) - Vielleicht wollte sich Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) noch ein wenig den Frust von der Seele fahren, als er nach der 1. Etappe der Tour de France rund um Bilbao am Teambus vorbeifuhr. Wegen eines eigenen Versäumnisses hatte er den Sprung ins Bergtrikot nur um wenige Zentimeter verpasst!

Mit vollem Tempo war Zimmermann dem etwas früher gestarteten Neilson Powless am vorletzten kategorisierten Anstieg, der Cote de Vivero (2. Kat.), hinterhergejagt, als es um den Bergpreis ging. Doch der US-Amerikaner war einen Tick schneller gewesen. Er holte die fünf Punkte, die allein für das Gepunktete Leibchen reichten.

"Das war schade, weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht hatte", gestand er später ein, als er wieder das Begleitfahrzeug erreichte. "Das Zielband war durch die Kurve verdeckt. Mein Tacho zeigte mir an, dass es noch 300 Meter weiter bergauf gehen würde. Aber die Bergwertung wird nicht immer an der höchsten Stelle abgenommen. Deshalb habe ich erst 70 oder 80 Meter vorher die Abnahme der Bergwertung gesehen. Da war nicht mehr viel zu machen, ich konnte nicht mehr überholen", erklärte er seinen Lapsus. Zimmermann: "Das war ärgerlich. Das Bergtrikot hätte ich heute in den Beinen gehabt. Doof gelaufen!"

Der "Bergkönig" war das erklärte Ziel seiner Mannschaft für diesen Tag gewesen. "Einer von uns sollte es holen", sagte der 26-Jährige, der noch nicht weiß, ob er oder einer seiner Mannschaftskollegen im Verlauf der 2. Etappe nach San Sebastian einen zweiten Anlauf auf das Bergtrikot nehmen soll.

"Morgen sind die Bergprämien am Anfang der Etappe. Da muss man in die Fluchtgruppe gehen, heute wäre das weniger aussichtsreich gewesen, weil es zu anstrengend gewesen wäre, mit nur eineinhalb Minuten Vorsprung vor dem schnell fahrenden Feld herzujagen", erklärte Zimmermann. Tatsächlich wurde die frühe Fluchtgruppe noch vor den entscheidenden Anstiegen im Etappenfinale gestellt.

"Wir müssen morgen die Konstellation abwarten und ich muss mich mit meiner sportlichen Leitung besprechen. Dann werden wir schon eine gute Taktik finden", will er die Mannschaftsbesprechung abwarten. Denn insgeheim hat Zimmermann noch ein anderes Ziel, wie er radsport-news.com andeutete: "Ich fühle mich gut. Und die 2. Etappe ist ein bisschen einfacher als heute, da könnte ich vielleicht sogar ein gutes Ergebnis herausfahren", will er den Tagessieg ins Visier nehmen – wenn er von Intermarché – Circus - Wanty eine Freifahrt bekommt.

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