Von Jumbo - Visma und UAE Emirates überflügelt

Thomas: “Ineos Grenadiers ist ein Team im Wandel“

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Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) | Foto: Cor Vos

07.10.2023  |  (rsn) – Der letzte Tour-de-France-Sieg liegt schon vier Jahre zurück und vor allem daran lässt sich ablesen, dass Ineos Grenadiers längst nicht mehr das beste Grand-Tour-Team der Welt ist. Dennoch zeigte sich Geraint Thomas zuversichtlich, dass sein Team bald wieder an frühere große Erfolge wird anknüpfen können.

“Wir sind aus verschiedenen Gründen ein Team im Wandel, aber wir bewegen uns jetzt in die richtige Richtung“, sagte der Tour-Sieger von 2018 in seinem Podcast Watts Occuring zur Situation des britischen Rennstalls, der von 2012, als Bradley Wiggins als erster Brite das Gelbe Trikot eroberte, bis 2019, als Egan Bernal als erster Kolumbianer die Frankreich-Rundfahrt gewann, das größte Radrennen der Welt fast nach Belieben dominierte.

Dann aber beendete der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) 2020 die Ineos-Siegesserie und verteidigte im Jahr darauf seinen Titel, ehe ihm Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma) mit ebenfalls zwei Tour-Siegen nachfolgte. In dieser Zeit musste sich Ineos Grenadiers mit zwei dritten Plätzen durch Richard Carapaz (2021) und Thomas (2022) begnügen. In dieser Saison reichte es nicht mal mehr zum Podium. Nach 21 Etappen war in Paris der Spanier Carlos Rodriguez bester Ineos-Profi.

In seinem Podcast nannte Thomas als Gründe für die Abwärtstendenz personelle Wechsel in der Teamleitung. So habe sich die zuvor dominierende Rolle von Dave Brailsford aufgrund dessen Erkrankung verändert, zudem hätten wichtige Personen wie die Managerin Fran Millar, Head Coach Tim Kerrison oder auch – der mittlerweile wieder zurückgekehrte – (d.Red.) Sportliche Leiter Rod Ellingworth das Team verlassen. “Wenn man sich die Liste der Leute ansieht, die gegangen sind, ist das keine kleine Veränderung“, sagte Thomas.

Mittlerweile sei man auch in der Hierarchie der besten Teams “eindeutig überflügelt worden. Wir können uns immer noch behaupten, aber es gibt ein oder zwei Teams, die besser sind. Es ist klar, dass Jumbo-Visma uns in der Hackordnung überholt hat“, gab Thomas zu. Im Fall von UAE Emirates war er sich dagegen nicht so sicher. “Wenn man sich Tadej Pogacar aus diesem Team wegdenkt, so haben sie natürlich immer noch eine Reihe sehr starker Fahrer. Aber schauen Sie sich die Vuelta an, da waren sie überhaupt nicht herausragend“, meinte er.

Zwar verpasste UAE Emirates bei der Spanien-Rundfahrt das Podium – als bester Fahrer wurde Juan Ayuso Vierter. Für Ineos Grenadiers entwickelte sich die Vuelta allerdings zu einer echten Pleite. Der letztjährige Gesamtsechste Thymen Arensman schied nach einem schlimmen Sturz aus, auf Rang 31 war Thomas schließlich bester Fahrer seiner Mannschaft, die am Ende dieser Saison einen großen personellen Aderlass wird ausgleichen müssen.

Mit dem früheren Giro-Sieger Tao Geoghegan Hart (Lidl - Trek), Pavel Sivakov (UAE Emirates) und Daniel Felipe Martinez (Bora - hansgrohe) verlassen nämlich gleich drei bewährte Rundfahrtspezialisten das Team, das bisher noch keinen Neuzugang präsentierte.

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