Nach souveränem Auftritt auf 15. Tour-Etappe

Pogacar will am Ruhetag so lange schlafen, bis es schmerzt

Foto zu dem Text "Pogacar will am Ruhetag so lange schlafen, bis es schmerzt"
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hatte im Gelben Trikot auch auf der 15. Tour-Etappe alles unter Kontrolle. | Foto: Cor Vos

11.07.2021  |  (rsn) - Als Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) bereits 46 Kilometer vor dem Ziel der 15. Tour-Etappe am Port d'Envalira keine Helfer mehr um sich herum hatte, konnten die Konkurrenten Morgenluft wittern, den bis dahin so unantastbaren Slowenen vielleicht doch in Schwierigkeiten zu bringen.

Zu verdanken war diese Konstellation den Ineos Grenadiers des Gesamtfünften Richard Carapaz, die wenige Kilometer zuvor im Anstieg zum Col de Puymorens (2. Kat.) das Tempo mächtig hochgeschraubt und so das Feld in Windeseile ausgedünnt hatten. Die mustergültige Vorbereitung seiner Helfer nutzte Carapaz schließlich im unteren Teil des Col de Beixalis (1. Kat.), des letzten von fünf kategorisierten Bergen dieser Pyrenäenetappe, um den isolierten Pogacar zu attackieren.

Doch der Träger des Gelben Trikots konterte nicht nur den Angriff des Ecuadorianers, sondern kurz darauf weitere Versuche des Australiers Ben O'Connor (Ag2r – Citroen) sowie des Dänen Jonas Vingegaard (Jumbo – Visma), dessen Attacke am Mont Ventoux im Finale der 11. Etappe Pogacar nur mit Mühe hatte parieren können. Auf dem Weg nach Andorra zeigte der 22-jährige Slowene keine Schwäche und testete seinerseits mit einigen Antritten die Konkurrenten. Letztlich war bei erneut großer Hitze jedoch keiner der Favoriten willens oder in der Lage, mit letzter Entschlossenheit durchzuziehen, so dass eine achtköpfige Gruppe um Pogacar 4:51 Minuten nach Etappensieger Sepp Kuss (Jumbo - Visma) das Ziel erreichte.

"Es war ein wirklich harter Tag, der letzte der zweiten Woche. Deshalb haben wir Attacken erwartet. Ineos hat ziemlich früh ein hohes Tempo angeschlagen, aber ich fühlte mich gut und hatte keine Sorge vor dem letzten Anstieg. Also bin ich den Anderen einfach gefolgt und es war okay", sagte Pogacar, der sich auch nicht sorgte, als er am Port d'Envalira allein auf sich gestellt war. "Die Jungs haben mich davor sehr gut beschützt. Und ich hatte alles, was ich brauchte. Das Wichtigste war für mich heute, gekühlt zu bleiben – und ich hatte die ganze Zeit Wasser. Deshalb ging es mir gut, es war kein Problem", meinte er.

Letztlich war es wieder seine individuelle Stärke, die alle Angriffe der Konkurrenten verpuffen ließ. Da der Franzose Guillaume Martin (Cofidis), der sich nach der 14. Etappe auf Gesamtrang zwei vorgearbeitet hatte, in der letzten Abfahrt den Anschluss verlor und nun wieder auf Platz neun des Klassements geführt wird, beträgt Pogacars Vorsprung auf den neuen, alten Gesamtzweiten Rigoberto Uran (EF Education - Nippo) unverändert deutliche 5:18 Minuten. Dahinter folgen Vingegaard (+5:32), Carapaz (+5:33) sowie O'Connor (+5:58).

"Ich bin wirklich froh, dass der Vorsprung nicht kleiner wurde. Denn heute war sicher einer der heißesten Tage und ich habe mich gut gefühlt. Deshalb freue ich mich wirklich auf die nächste Woche", so Pogacar vor dem zweiten Ruhetag. Für den hatte er übrigens einen nicht ganz alltäglichen Wunsch: "Ich hoffe, dass ich morgen so lange schlafen kann, dass ich vom Bett Schmerzen bekomme."

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