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10.11.2020 | (rsn) - Auch wenn Tim Wellens mit seinen beiden Etappensiegen bei der Vuelta a Espana die Saisonbilanz von Lotto Soudal noch aufgebessert hat, so stehen für den belgischen Rennstall doch nur zwölf Erfolge in diesem Jahr zu Buche - wenn auch meist hochkarätige.
Dennoch musste Lotto Soudal in den vergangenen Monaten in der Heimat immer wieder Kritik einstecken, vor allem mit Bezug auf Deceuninck - Quick-Step, dem zweiten belgischen WorldTour-Team, das auf 39 Siege kommt, für die nicht weniger als 15 Fahrer sorgten.
“Das Problem ist, dass sie uns immer mit Deceunick-Quick-Step vergleichen. Wir haben nicht die gleichen Fahrer wie sie. Bei uns gibt es viele junge Fahrer und fünf Leader, die für die Siege sorgen müssen“, erklärte Routinier Thomas De Gendt im Sporza-Podcast De Tribune. “Wenn dann (Philippe) Gilbert mit einer gebrochenen Kniescheibe ausfällt und ich selbst nicht gut genug bin, um zu gewinnen, fallen zwei der fünf Kapitäne weg und du kannst in einer Saison nicht zwanzig Siege einfahren.“
Zusätzlich erschwerend sei noch die Corona-Zwangspause gewesen, aus der nur wenige Teams “super herausgekommen“ seinen. “Ich spreche von Deceuninck - Quick-Step, Bora, Jumbo - Visma“, so De Gendt, der als möglichen Faktor die Höhentrainingslager, die alle diese Teams absolvierten, ausmachte. “Du fährst mit interner Konkurrenz schneller, wenn du gemeinsam ein Höhentrainingslager machst. Wir haben in Höhenzelten geschlafen, aber individuell trainiert. Um beim Neustart haben wir die hohen Wattzahlen nicht geschafft.“
Ex-Teamchef Lefevere auf Twitter geblockt
In der kommenden Saison wird der 34-jährige De Gendt sich von vielen neuen Gesichtern umgeben sehen. Hinter der von Team-Manager John Lelangue eingeleitete Verjüngungskur für 2021 sieht der Belgier durchaus einige Fragezeichen, der Erfolg der Maßnahmen werde sich möglicherweise erst mittelfristig zeigen. “Nächstes Jahr wird ein Übergangsjahr sein, das besser als erwartet oder enttäuschend verlaufen kann. Aber es wird gut für 2022 oder 2023 sein. In einigen Jahren könnten einige schreiben, dass es ein genialer Schachzug unseres Teams war“, sagte De Gendt.
Ob der Vergleich zu Deceuninck - Quick-Step, bei dem der Ostflame 2014 für eine Saison unter Vertrag stand, dann besser ausfallen wird, ist allerdings zweifelhaft. Sonderliches Interesse zumindest an seinem ehemaligen Teamchef Patrick Lefevere scheint De Gendt jedenfalls nicht mehr zu haben, hat er seinen Landsmann doch schon seit einigen Jahren auf Twitter geblockt.
Das stellte Lefevere kürzlich fest und ließ seine Follower an dieser Erkenntnis teilhaben. “Das ist seit 2014 oder 2015 schon so“, meinte De Gendt dazu. “Die Tatsache, dass er das jetzt nur bemerkt, sagt viel aus. Ich vermisse auch Lefeveres Tweets nicht. Es gab einen Grund, warum ich ihn geblockt habe.“ Welcher das war, verriet er nicht.
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