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14.01.2020 | (rsn) - Zur Saison 2020 stellen wir in einer Serie die diesmal 19 WorldTour-Teams vor. Dazu gehören neben einem Rückblick auch die Analyse der Personalpolitik sowie die Beurteilung der Aussichten für das anstehende Radsportjahr.
Teil 1: NTT Pro Cycling
Rückblick 2019: Im Vorjahr trat das Team noch unter dem Namen Dimension Data an – und fuhr meist hinterher. Einzig beim Critérium du Dauphiné verbuchte die südafrikanische Equipe durch Edvald Boasson Hagen einen Tageserfolg auf WorldTour-Niveau. Am Ende standen sieben Saisonsiege – die drittschlechteste Bilanz aller WorldTour-Mannschaften. Immerhin bewährte sich Neuzugang Giacomo Nizzolo mit drei Siegen halbwegs, dieselbe Ausbeute erzielte Boasson Hagen. In Summe jedoch zu wenig für die Ansprüche einer WorldTour-Mannschaft. Nominelle Leistungsträger wie Neuzugang Michael Valgren, Tom Jelte-Slagter oder Louis Meintjes blieben unter ihren Möglichkeiten, Talente wie Ben O’Connor stockten in ihrer Entwicklung. Und Sprintstar Mark Cavendish laborierte an den Folgen seiner langwierigen Epstein-Barr-Erkrankung – in Form kam der Brite im Jahr 2019 nie.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge: Neu ist das Erscheinungsbild: Das IT-Dienstleistungs-Unternehmen NTT ist seit diesem Jahr für den Namen und die schwarz-blaue Optik des Teams verantwortlich. Kurz vor Saisonbeginn stellte man außerdem mit Bjarne Riis ein bekanntes Gesicht als Teamchef und dessen Organisation Virtu Cycling als neuen Partner vor. Positive Auswirkungen sind mit dem Einstieg des früheren CSC-Chef zumindest für 2020 aber nicht zu erwarten.
In sportlicher Hinsicht muss NTT den Weggang einiger Routiniers hinnehmen: Lars Ytting Bak (39), Mark Renshaw (37), Steve Cummings (38), Jacques Janse van Rensburg (32) und Bernard Eisel (38) beendeten ihre Karrieren. Außerdem endete das Kapital Cavendish, der 34-jährige Ex-Weltmeister schloss sich Bahrain McLaren an. Jelte-Slagter setzt seine Karriere beim französischen ProContinental-Team B&B Hotels fort.
Der bekannteste Name unter den Neuzugängen ist Domenico Pozzovivo, mit 37 Jahren aber auch der deutlich älteste. Weitere Zugänge sind der deutsche Sprinter Max Walscheid (Sunweb), Michael Gogl (Trek - Segafredo) aus Österreich, Carlos Barbero (Movistar) sowie der Stundenweltrekordler Victor Campenaerts (Lotto Soudal). Aus dem eigenen Nachwuchs rückten U23-Weltmeister Samuele Battistella und Matteo Sobrero zu den Profis auf. Ebenfalls neu im Profigeschäft dabei ist Andreas Stokbro (Riwal Readynez), Sieger der U23-Flandern-Rundfahrt im vergangenen Jahr.
Im Fokus: Mit der Verpflichtung von Michael Valgren gelang dem Team zur vergangenen Saison ein kleiner Coup. Der Däne hatte 2018 den Omloop Het Nieuwsblad und das Amstel Gold Race gewonnen und galt mit seinen 26 Jahren im besten Rennfahreralter – Dimension Data drängte sich da nicht zwingend als erste Wechseloption auf. Die großen Erwartungen führten 2019 jedoch schnell zu Ernüchterungen: Valgren fehlte es vor allem im Frühjahr völlig an der Form. Für 2020 ist es spannend zu verfolgen, ob und wie die Probleme aufgearbeitet und gelöst wurden. Denn in Top-Form zählt Valgren zweifellos zu den besten Klassikerfahrern. Zuversichtlich machen seine besseren Resultate zum Saisonende, unter anderem Platz fünf und sechs beim GP Montreal und bei der WM in Yorkshire.
Aufgepasst auf … Samuele Battistella. Als amtierender U23-Weltmeister ist dem Italiener in seiner ersten Profisaison Aufmerksamkeit garantiert. Den Titel bekam er in Yorkshire allerdings erst nachträglich durch die Disqualifikation des Niederländers Nils Eekhoff zugesprochen. Für Battistella war es der einzig große Sieg im vergangenen Jahr. Eindruck hinterließ er als sprintstarker Allrounder dennoch, insbesondere mit guten Resultaten bei italienischen Eintagesrennen. Eine gewisse Eingewöhnungszeit wird der 21-Jährige benötigen, für die weitere Zukunft sollte man sich seinen Namen aber merken.
Ausblick 2020: Die Garde an Erfolgsgaranten ist einmal mehr überschaubar. Valgren trägt die größten Hoffnungen des Teams, muss jedoch seine Form aus früheren Jahren wiederfinden. Gelingt das, kann er Spitzenresultate bei den Pavé- und den Ardennen-Klassikern einfahren. Für die Klassiker ist NTT noch am besten aufgestellt und verfügt mit den beiden früheren Amstel-Gold-Race-Siegern Enrico Gasparotto und Roman Kreuziger über weitere routinierte Optionen. Der 33-jährige Kreuziger kann sich zusätzlich als Etappenjäger oder passabler Klassementfahrer erweisen.
Boasson Hagen gilt als Alleskönner und ist stets für einen Sieg gut, auch wenn davon in den vergangenen Jahren immer weniger zu sehen war. Mehr erhofft sich die Teamleitung von Meintjes, einst Top-Ten-Fahrer bei der Tour de France, der 2018 als große Rundfahrthoffnung zum Team zurückkehrte. Seitdem kämpft der Südafrikaner mit Verletzungen und Leistungstiefs. Zuletzt gab es wenig Anzeichen auf Besserung. Eine Alternative für die Rundfahrten stellt Pozzovivo dar, allerdings bleibt abzuwarten, wie sich der Italiener von seinem schweren Trainingssturz aus dem August mit diversen Knochenbrüchen erholt.
Ansonsten fällt die deutliche Verjüngung des Kaders auf – eine gleichzeitig bessere Siegbilanz ist aber zu bezweifeln. Campenaerts gilt zwar als einer der besten Zeitfahrer, gewann in der Vergangenheit aber nur selten Rennen; Walscheid ist ein guter Sprinter, gehört aber (noch) nicht zur A-Liga in dieser Disziplin. Zumindest ist das Team mit ihm, Neuzugang Barbedo sowie Nizzolo ordentlich für Sprintentscheidungen aufgestellt.
Auf den nächsten Entwicklungsschritt wird man beim Schweizer Gino Mäder sowie O’Connor hoffen, beide besitzen Potenzial als Klassementfahrer. Insgesamt fehlt es dem Kader allerdings an Breite und Tiefe, um konsequent um Siege in der WorldTour mitzufahren. Die Bilanz dürfte für NTT deshalb kaum besser als im Vorjahr ausfallen.
Eckdaten:
Land: Südafrika
Hauptsponsor: NTT
Branche: IT-Dienstleister
Teamchef: Bjarne Riis
Radausrüster: BMC
Teamranking-Platzierung 2019: 22 (als Dimension Data)
Fahrer im Aufgebot: 29
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