Tagessechster im Unwetter von Cortals d‘Encamp

Pernsteiner fühlte sich an seine Mountainbikezeiten zurückerinnert

Von Peter Maurer

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Hermann Pernsteiner (Bahrain - Merida) | Foto: Cor Vos

01.09.2019  |  (rsn) - Einen starken Tag bei der Vuelta a Espana erwischte Hermann Pernsteiner. Der starke Kletterer aus der Buckeligen Welt in Niederösterreich präsentierte sich auf der 94 Kilometer langen Königsetappe von Andorra la Vella nach Cortals d’Encamp in guter Form. Nachdem er den ganzen Tag Teil einer fast 30-köpfigen Ausreißergruppe war, landete er am Schlussanstieg als Tagessechster noch ein Topresultat und musste von den Gesamtwertungsfahrern nur Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), Nairo Quintana, Alejandro Valverde (beide Movistar) sowie Primoz Roglic (Jumbo – Visma) ziehen lassen.

Damit verbesserte sich der 28-Jährige in der Gesamtwertung um sechs Plätze auf den 12. Rang. 6:23 Minuten sind sein Rückstand auf den neuen Leader Quintana. "Es war echt ein cooler Tag. Am letzten Berg war ich aber schon am Limit, aber das waren wohl alle auf dieser harten Etappe", berichtete der junge Österreicher gegenüber radsport-news.com. Denn vom Start bis ins Ziel führte die sehr kurze Etappe gleich über fünf Bergwertungen in den Pyrenäen. Gleich nach dem Start fand Pernsteiner den Sprung in die große Fluchtgruppe des Tages, gemeinsam mit seinem Landsmann Felix Großschartner (Bora - hansgrohe).

Schon am zweiten Berg zeigte sich Pernsteiner weit vorne, überquerte den Gipfel nur knapp hinter dem Franzosen Geoffrey Bouchard (AG2R La Mondiale). Doch während der in der Abfahrt voll riskierte, ließ sich der Niederösterreicher in die Verfolgergruppe zurückfallen und schonte seine Kräfte für den weiteren Etappenverlauf. "Ich wollte die Punkte am Berg holen. Man weiß nie was noch kommt in den nächsten zwei Wochen", erklärte Pernsteiner.

An der Seite der Gesamtwertungsfavoriten im Schlussanstieg

Am Ende der Etappe überschlugen sich die Ereignisse. Langsam reduzierten die Gesamtwertungsfavoriten den Abstand zur Spitzengruppe, aus der nur mehr wenige Fahrer noch Kräfte mobilisieren konnte. Zusätzlich entwickelte sich ein heftiges Gewitter über dem Zielgelände. Das TV-Bild verschwand für Minuten, gerade als die Fahrer den vorletzten Berg passierten und in einen durch den Regen sehr aufgeweichte Forstweg einfuhren: "Das Gewitter mit Hagel und die Schotterstraße erinnerten mich sehr an meine Mountainbike-Zeiten", musste der Österreicher schmunzeln, der bis vor vier Jahren im Marathonsport aktiv war.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Miguel Angel Lopez (Astana), der schon drei Mal das Führungstrikot bei dieser Rundfahrt erobert hatte, zu Pernsteiner aufgeschlossen. Doch der Kolumbianer stürzte auf der Schotterpassage und der Österreicher fuhr für kurze Zeit auf dem zweiten Platz im Rennen. Auf den letzten schweren Kilometer ins Ziel auf 2.086 Metern Seehöhe büßte der 28-Jährige noch ein paar Positionen ein. "Die Kälte hinterließ ihre Spuren. Es hatte fast 20 Grad weniger als im Startbereich", erinnerte er sich.

Nach der Etappe machte sich Pernsteiner mit seinem Team auf nach Frankreich, denn am Montag wartet in Pau der erste Ruhetag. "Ganz ruhig werde ich aber nicht machen, damit der Körper nicht völlig herunterfährt. Aber es ist gut einmal auszuschlafen und einmal keine vier Stunden am Tag im Auto zu sitzen", erzählte der Niederösterreicher. Vor allem die täglichen Transfers schlauchen den Bergspezialisten bei der Spanien-Rundfahrt.

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