Die Strecke der 106. Tour de France

Etappe 6: Mühlhausen – La Planche des Belles Filles, 160,5 km

Von Eric Gutglück

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Das Profil der 6. Etappe der Tour de France | Foto: Cor Vos A.S.O.

11.07.2019  |  (rsn) – Schon am sechsten Tag müssen die Klassementfahrer zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Die Etappe ist mit rund 160 Kilometern zwar nicht sehr lang, weist aber gleich sieben klassifizierte Anstiege und rund 4000 Höhenmeter auf. Ein Wechsel im Gelben Trikot ist also ein mögliches Szenario.

TagesTOUR:
Aus Mühlhausen heraus verläuft die 6. Etappe zunächst flach bis zum Zwischensprint bei Kilometer 29, den die schnellen Männer wohl noch unter sich ausmachen werden. Danach geht es allerdings nur noch bergauf und bergab: Der 1183 Meter hohe Markstein (1. Kat.) weist auf 10,8 Kilometern 5,4 Prozent auf, danach geht es fast unmittelbar in den Grand Ballon (1,3 km / 9 %) hinein. Die Abfahrt vom 1336 Meter hohen Gipfel bietet dann nur kurz Luft zum Erholen, denn der Col du Hundsruck (2. Kat. / 5,3 km / 6,9 %) steht nach 74 Kilometern im Weg.

Danach geht es schnell wieder stetig bergan auf den Ballon d’Alsace (1. Kat. / 11 km / 5,8 %), und es folgen noch der Col des Croix (3. Kat.) sowie der Col de Chevrères (1. Kat. / 3,5 km / 9,5 %), auf dessen Gipfel 19,5 Kilometer vor dem Ziel 8, 5 und 2 Bonussekunden an die drei Ersten vergeben werden. Von Plancher-les-Mines aus führt der letzte Kraftakt auf die Planche des Belles Filles. Sieben Kilometer bei 8,7 Prozent, davon stellenweise sogar über 20 Prozent auf den letzten zwei Kilometern, werden für eine echte Selektion im Gesamtklassement sorgen.

KulTOUR:
Einer Legende zufolge stammt der Name des Schlussanstiegs - Planke der schönen Mädchen - aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges Anfang des 17. Jahrhunderts. Die Mädchen und jungen Frauen aus Plancher-les Mines flohen in die Berge, um sich vor den schwedischen Söldnern in Sicherheit zu bringen. Sie wurden jedoch eingeholt und befürchteten, geschändet und getötet zu werden. Daher zogen sie es vor, Selbstmord zu begehen und sprangen von einer Planke in einen weit unter ihnen liegenden Teich. Eine Statue aus Holz, geschaffen von einem lokalen Künstler, erinnert an die Legende.

HisTOURie:
Zum vierten Mal nach 2012, 2014 und 2017 endet eine Touretappe an der Planche des Belles Filles. Christopher Froome, Vincenzo Nibali und Fabio Aru hießen hier die Sieger, und jedes Mal gab es die ersten Zeitabstände unter den Favoriten. Auch das Gelbe Trikot wechselte bei jeder Ankunft seinen Besitzer. 2012 übernahm es Bradley Wiggins von Fabian Cancellara, 2014 Vincenzo Nibali von Tony Gallopin und 2017 Chris Froome von seinem Teamkollegen Geraint Thomas. Da der Anstieg für dieses Jahr sogar noch um gut einen Kilometer verlängert wurde, dürfen wir erste Hinweise darauf erwarten, wie es um die Form der Klassementfahrer bestellt ist.

TOURakel:
Erster Klettertest für die Klassementfahrer: Der Anstieg zur Planche des Belles Filles ist vergleichsweise kurz, hat aber aufgrund seiner Steigungsgrade in der Vergangenheit immer für Zeitabstände gesorgt. Einen schwachen Tag darf sich heute keiner der Podiumsaspiranten erlauben. Vor allem jene Kapitäne, die im Mannschaftszeitfahren Rückstände hinnehmen mussten, werden auf den Tagessieg und den ein oder anderen Sekundengewinn aus sein. Es könnte ein perfekter Tag für Romain Bardet (AG2R – La Mondiale) oder Daniel Martin (UAE Team Emirates) werden.

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