Dauphiné: Belgier schneller als Bennett

Van Aert setzt seine “gute Woche“ mit einem Sprintsieg fort

Foto zu dem Text "Van Aert setzt seine “gute Woche“ mit einem Sprintsieg fort"
Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat die 5. Dauphiné-Etappe gewonnen. | Foto: Cor Vos

13.06.2019  |  (rsn) - Der Belgier Wout Van Aert präsentiert sich gegenwärtig als Alleinunterhalter des 71. Critérium du Dauphiné. Der Profi aus der niederländischen Equipe Jumbo – Visma sicherte sich im Sprint der 5. Etappe auf leicht ansteigender Zielgeraden seinen zweiten Tagessieg in Folge – gestern hatte er die Konkurrenz im Einzelzeitfahren düpiert.

Das Nachsehen nach 201 Kilometern zwischen Boen-sur-Lignon und Voiron hatte als Etappenzweiter Sam Bennett aus der deutschen Mannschaft Bora - hansgrohe, Platz drei ging an Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step). Vor den abschließenden drei Bergetappen war das Teilstück die letzte Chance für die Sprinter beim diesjährigen Critérium du Dauphiné.

"Die Dinge laufen diese Woche ziemlich gut. Ich wollte mitsprinten, um ein paar Punkte für das Grüne Trikot zu sammeln, und dann war ich der Schnellste“, sagte Van Aert, der bislang vier der fünf Etappen dieser Rundfahrt auf den ersten drei Plätzen beenden konnte. "Es war ein ziemlich kniffliges Finale mit vielen Kurven, wir mussten früh vorne sein. Auf den letzten Kilometer war alles langgezogen, ich blieb am Hinterrad von Alaphilippe. Als er dann seinen Sprint aus der letzten Kurve startete, konnte ich an ihm vorbeiziehen. Es war ein guter Sprint für mich“, sagte der 24-Jährige weiter.

Auf der leicht ansteigenden Zielgeraden hatte zunächst ein Angriff von Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) und Philippe Gilbert (Deceuninck – Quick-Step) für Durcheinander gesorgt. 400 Meter vor dem Ziel konnte Shane Archbold  mit seinem Teamkollegen Bennett am Hinterrad die Lücke wieder schließen, ausgangs der letzten Kurve war der Ire anschließend aber nicht handlungsschnell genug beim Antritt von Alaphilippe. Bennett geriet dadurch 300 Meter vor dem Ziel ins Hintertreffen und fing auf der Linie nur noch den Franzosen ab, gegen den Antritt von Van Aert war er hingegen machtlos. 

"Leider wollte es heute einfach nicht klappen. Die Jungs sind richtig gut gefahren, aber das Finale war so chaotisch und geprägt von vielen Attacken. Ich sah, dass Alaphilippe um die Kurve kam und wurde dann etwas abgedrängt. Dennoch konnte ich noch auf Platz zwei sprinten. Ich bin enttäuscht aber dankbar, dass die Jungs so hart gearbeitet haben, um die Fluchtgruppe zu stellen", sagte der 28-jährige Bennett nach seinem doch deutlich verpassten zweiten Etappensieg.

Der dreimalige Cross-Weltmeister Van Aert dagegen baute nicht nur seine Führung in der Punkte- und Nachwuchswertung aus, sondern verbessere sich in der Gesamtwertung vom neunten auf den fünften Platz (+0:20). André Greipel (Arkea - Samsic) erreichte das Ziel auf Platz 20, bester deutscher Fahrer war Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) auf Rang 13.

An der Spitze des Gesamtklassements steht weiterhin Adam Yates (Mitchelton – Scott), es folgen Dylan Teuns (Bahrain – Merida, +0:04), Tejay van Garderen (EF Education First, +0:06) und Jakob Fuglsang (Astana, +0:07). Buchmann liegt auf Platz sieben (+0:26).

So lief das Renne:

Gleich nach dem Start zog Yoann Bagot (Vital Concept) aus dem Feld davon und bekam kurz darauf Begleitung durch Stéphane Rossetto (Cofidis) und Alessandro De Marchi (CCC). Das Feld ließ das Trio relativ kampflos ziehen und gewährte einen maximalen Vorsprung von 3:10 Minuten. Das Unterfangen der Fluchtgruppe schien jedoch schnell aussichtslos, ab Rennhälfte hielten die Sprintermannschaften die drei Spitzenreiter mit rund zwei Minuten Rückstand unter Kontrolle. Besonders schnell waren die Profis zunächst aber nicht unterwegs, nach vier Rennstunden betrug bei sommerlichen Bedingungen die durchschnittliche Geschwindigkeit lediglich 37,6 km/h. Erst 50 Kilometer vor dem Ziel intensivierte Deceuninck – Quick-Step seine Bemühungen in der Nachführarbeit.

Auf den letzten 15 Kilometern waren sich die Sprinterteams in der Verfolgung allerdings nicht mehr ganz einig, das Team Ineos führte das Feld kommissarisch an und die drei Ausreißer durften sich plötzlich vorsichtige Hoffnungen auf den Tagessieg machen. Selbst fünf Kilometer vor dem Ziel lagen De Marchi - der stärkste des Trios-, Rossetto und Bagot noch 30 Sekunden vor dem Feld, ehe Bora - hansgrohe sich mit vier Fahrern für Bennett an die Spitze des Feldes setzte. Unter dem Tempodiktat der deutschen Mannschaft schmolz der Vorsprung der Fluchtgruppe dahin, De Marchi wurde als letzter Ausreißer an der Flamme Rouge gestellt. Das Finale gehörte anschließend den Powersprintern, den besten Punch bewies dabei Van Aert.

Das Critérium du Dauphiné wird auf der 6. Etappe mit einem bergigen Teilstück über 229 Kilometer von Saint-Vulbas - Plaine de l’Ain - Saint-Michel-de-Maurienne fortgesetzt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2019Mühlberger: “Gesund bleiben bis zum Juli“

(rsn) – Nur Zentimeter fehlten Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe) zum Etappensieg auf dem sechsten Tagesabschnitt des Critérium du Dauphiné, wo er im Zielsprint nur knapp dem Weltranglisten J

19.06.2019Pernsteiner: “Die Dauphiné ist wirklich gut gelaufen“

(rsn) - Nachdem er keinen Platz in der Giromannschaft seines Teams Bahrain – Merida bekam, musste Hermann Pernsteiner seinen Renneinplan umgestalten. Nach der Tour de Romandie und der Tour of Califo

17.06.2019Großschartner möchte bis zur Meisterschaft in Schwung bleiben

(rsn) – Nach fünf starken Rundfahrten, bei denen Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) zumeist eine tragende Rolle in seiner Mannschaft hatte und welche er nie schlechter als auf Platz 12 in de

17.06.2019Das Zeitfahren war das Ass in van Garderens Ärmel

(rsn) - Mit seinem zweiten Rang beim 71. Critérium du Dauphiné hat Tejay van Garderen (EF Education First) nicht nur sein bisher bestes Ergebnis in einem Etappenrennen diesen Jahres eingefahren, son

17.06.2019Buchmann: “Jetzt freue ich mich auf die Tour de France“

(rsn) - Rennen für Rennen setzt Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) seinen eindrucksvollen Aufstieg in die Weltspitze fort! Nach Platz sieben (2017) und sechs (2018) beendete der Ravensburger nun das

16.06.2019Fuglsang gelingt in diesem Jahr einfach alles

(rsn) - Als er vor zwei Jahren erstmals das Critérium du Dauphiné gewann, gelang das Jakob Fuglsang (Astana) mit zwei spektakulären Etappensiegen zum Rundfahrtende. Bei der 71. Auflage der Tour-Gen

16.06.2019Van Baarles harte Arbeit zahlt sich am Schlusstag aus

(rsn) - Die abschließende 8. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné gehörte den Ausreißern. Dylan van Baarle (Ineos) holte sich nach kurzen, aber intensiven 113,5 Kilometern von Cluses nach Champer

16.06.2019Van Baarle gewinnt Schlussetappe, Fuglsang die Gesamtwertung

(rsn) - Dylan van Baarle (Ineos) hat in Champéry die 8. und letzte Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen. Der Niederländer setzte sich im Sprint eines Ausreißerduos gegen Jack Haig (Mitchelto

16.06.2019Buchmann: “Ich gebe alles, um diese Sekunde aufzuholen“

(rsn) - "Uns erwarten sicherlich zwei spannende Tage", hatte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) vor dem Start der vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné gegenüber radsport-news.com geäuße

16.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

15.06.2019Dauphiné: Poels siegt in der Regenschlacht von Pipay

(rsn) - Schwere Berge und heftige Regenfälle kennzeichneten die 7. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné. Den ersten Schlagabtausch der Favoriten hinauf zur Bergankunft in 1.561 Metern Seehöhe in L

15.06.2019Poels gewinnt, Fuglsang schlüpft ins Gelbe, Buchmann Dritter

(rsn) - Gerade einmal 133,5 Kilometer standen auf dem Programm der 7. und vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné. Auf dem mit vier Bergen gespickten Terrain machte sich eine 22-köpfige Spitzen

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen wurde, wurde der mutma

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

25.12.2025In Chongming um den WorldTour-Sieg gebracht

(rsn) – Zum dritten Mal in ihrer Karriere eroberte Kathrin Schweinberger (Human Powered Health) das Trikot der Österreichischen Meisterin, nachdem sie sich im Burgenland aus einer frühen Gruppe he

25.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

24.12.2025Saisonziel erster Profisieg schon früh im Jahr erreicht

(rsn) – Fabio Christen stammt aus einer radsportbegeisterten Familie. Der ältere Bruder von Jan Christen (UAE Emirates – XRG) hat bei Q36.5 Pro Cycling seine sportliche Heimat gefunden und ver

24.12.2025Thomas: “Oscar passt perfekt zu diesem Projekt“

(rsn) – Nach offensichtlich wochenlangen Verhandlungen haben sich Picnic - PostNL und Ineos Grenadiers über einen vorzeitigen Wechsel von Oscar Onley geeinigt. Wie beide Teams bestätigen, wird der

24.12.2025In einem Bilderbuchjahr “mich immer wieder selbst überrascht“

(rsn) – Wenn man dem Begriff ´Beständigkeit´ im deutschen Profiradsport in den letzten Jahren einen Namen geben sollte, dann sicherlich den von Franziska Koch (Picnic – PostNL). Mittlerweile g

24.12.2025Powless auch weiterhin mit EF auf Klassikerjagd

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.12.2025Del Grosso schlägt van Aert in Heusden-Zolder im Sprintduell

(rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat in Heusden-Zolder seinen ersten internationalen Profisieg im Cross gefeiert. Bei der Superprestige war er im Sprintduell schneller als Wout van

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)