Fuglsang nach Bergankunft der 7. Etappe in Gelb

Dauphiné: Poels siegt in der Regenschlacht von Pipay

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Wout Poels (Ineos) gewann die Regenschlacht | Foto: Cor Vos

15.06.2019  |  (rsn) - Schwere Berge und heftige Regenfälle kennzeichneten die 7. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné. Den ersten Schlagabtausch der Favoriten hinauf zur Bergankunft in 1.561 Metern Seehöhe in Les-Sept-Laux-Pipay entschied am Ende Wout Poels (Team Ineos) für sich. Der Niederländer verwies nach nur 133,5 Kilometern mit vier schwere Anstiege durch einen späten Antritt den Dänen Jakob Fuglsang (Astana) sowie den Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora –hansgrohe, beide +0:01) auf die nächsten Plätze. Adam Yates (Mitchelton –Scott) verlor auf der verregneten Etappe hingegen sein Gelbes Trikot – Fuglsang übernahm vor dem letzten Teilstück die Gesamtwertung.

"Es freut mich für das Team und es ist auch ein Geschenk an Chris Froome. Ich habe mich den ganzen Tag über stark gefühlt und das Team hat hervorragend gearbeitet“, sagte Poels im Ziel. Der Ineos-Profi hatte lange gezögert und erst 900 Meter vor dem Ziel aus einer Gruppe um Yates, Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) und Dan Martin (Team UAE Emirates) zum entscheidenden Angriff angesetzt. Zu jenem Zeitpunkt lag noch das Duo Fuglsang und Buchmann vorne, Letzterer hatte die Gruppe mit einem Antritt 2,6 Kilometer vor dem Ziel initiiert. Doch gegen die Power des von hinten heranfliegenden Poels waren beide machtlos, 200 Meter vor dem Ziel schoss der 31-Jährige mit Schwung vorbei und sicherte sich den Tagessieg. "500 Meter vor der Linie dachte ich, es wird schwierig, die beiden noch abzufangen, aber in der letzten Kurve hatte ich sie", sagte Poels.

Fuglsang konnte sich durch seine Schlussoffensive zumindest mit dem Gelben Trikot trösten, auch Buchmann verbesserte sich auf Platz vier und liegt vor der letzten Etappe in Schlagdistanz zum Podium. Im Ziel äußerte sich Fuglsang vor allem zu den grenzwertigen Wetterverhältnissen während der Etappe, mehrfach hatte es einen regelrechten Wolkenbruch gegeben: "Im Schlussanstieg war es so kalt, mein Körper sagte mir, komm so schnell wie möglich ins Ziel. Mit dem Trikot bin ich natürlich zufrieden und hoffe, es morgen zu verteidigen. Der letzte Tag einer Rundfahrt wird aber immer schwer."

Der Däne war das Teilstück mit sieben Sekunden Rückstand auf Yates angegangen, vor der Schlussetappe liegt er nun acht Sekunden vor dem Briten. Dieser erreichte das Ziel zusammen mit Pinot sowie Martin zehn Sekunden dahinter. Der bisherige Zweitplatzierte Dylan Teuns (Bahrain – Merida) verlor eine halbe Minute. Hinter Fuglsang und Yates folgt im Klassement nun Tejay van Garderen (EF Education First, + 0:20) vor Buchmann (+ 0:21), Tagessieger Poels (+ 0:28) und Teuns (+0:32).

Große Verlierer der Ankunft waren hingegen Nairo Quintana (Movistar) und Richie Porte (Trek – Segafredo, beide +0:46) sowie Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma, +0:58). Das Trio liegt im Klassement mehr als eine Minute zurück.

So lief das Rennen

Nach umkämpften Start bildete sich nach 20 Kilometern eine 22-köpfige Spitzengruppe mit namhaften Fahrern wie Alexey Lutsenko (Astana), Michael Woods (EF Education First), Felix Großschartner (Bora – Hansgrohe), Philippe Gilbert sowie den gestrigen Etappensieger Julian Alaphilippe (Deceuninck –Quick Step). Der Vorsprung der Gruppe wuchs jedoch nie weit über zwei Minuten an – vor allem, da mit Lutsenko der Achte der Gesamtwertung vorne vertreten war.

Nach der ersten Bergwertung am Col de L’Épine setzten sich nach 45 Kilometern Alaphilippe und Lennard Hofstede (Jumbo – Visma) in der Abfahrt von der Gruppe ab und bauten ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf 1:15 Minuten aus. In der Zeit wuchs die Fluchtgruppe dahinter um weiterer Fahrer an, unter anderem schaffte Nils Politt den Anschluss (Katusha – Alpecin). Das Führungsduo erreichte auch den Gipfel des nächsten Anstieges, erneut sicherte Alaphilippe am Col du Granier (1. Kategorie) zehn Punkte für die Bergwertung.

In der Folge nahm das Duo jedoch raus und ließ sich wieder von der Gruppe einholen. Im dritten der vier Anstiege des Tages, dem Col de Marcieu (1. Kategorie), versuchte vor allem Magnus Cort für seinen Teamkollegen Lutsenko das Tempo in der Spitzengruppe hochzuhalten, der Vorsprung nahm jedoch rapide ab. Bei nur noch rund 1:30 Minuten Abstand setzte sich Lutsenko kurz vor dem Gipfel aus der Gruppe ab und bekam Begleitung durch Woods. Zeitgleich ergoss sich ein Wolkenbruch über die Region, der die Bedingungen für die Fahrer auf dem bergigen Teilstück nicht einfacher machte – selbst das französische Fernsehen konnte zeitweise keine TV-Bilder senden.

Kurz vor dem 19,1 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zum Montée de Pipay schlossen Mikaël Chérel (Ag2r), Gianni Moscon (Ineos) und Jesper Hansen (Cofidis) wieder zur Spitze auf, später schafften auch Großschartner, Cort, Jack Haig (Mitchelton – Scott) und Rob Power (Sunweb) den Sprung zurück nach vorne.

Neun Kilometer vor dem Ziel wagte Nairo Quintana (Movistar) einen Angriff aus der Favoritengruppe, der jedoch wenige Kilometer später wieder neutralisiert wurde. Einzig Michal Kwiatkowski (Ineos) schaffte den Kontakt zu den letzten beiden Ausreißern, Woods und Lutsenko. Unter strömenden Regen im Schlussanstieg endete allerdings auch diese Flucht vier Kilometer vor dem Ziel. Das Terrain war lange nicht selektiv genug für entscheidende Attacken, erst Buchmann schaffte es, sich 2,6 Kilometer vor dem Ziel zu lösen. Wenig später bekam er Begleitung durch Fuglsang und das Duo schien bereits dem Tagessieg entgegenzufahren, ehe Poels auf den letzten 200 Metern noch an beiden vorbeischoss.

Die abschließende 8. Etappe des Critérium du Dauphiné führt das Fahrerfeld morgen über 113, 5 Kilometer von Cluses nach Champéry.

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