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11.06.2019 | (rsn) - Für die Sprinter bot die 3. Etappe die erste von wohl nur zwei Möglichkeiten für eine Massenankunft bei der 71. Austragung des Critérium du Dauphiné. Wenig überraschend war deshalb der Rennausgang nach 177 Kilometern zwischen Le Puy-en-Velay und Riom.
Sam Bennett aus der deutschen Equipe Bora-hansgrohe entschied in souveräner Art und Weise den Sprint für sich. Der Ire konnte nach guter Vorarbeit seiner Teamkollegen bereits frühzeitig die Hände vom Lenker nehmen und jubeln. Eine Radlänge hinter ihm erreichten Wout Van Aert (Jumbo-Visma) und Davide Ballerini (Astana) auf den Plätzen zwei und drei das Ziel.
"Es war ein ziemlich chaotisches Finale. Ich war etwas besorgt, wie meine Beine nach den vergangenen beiden Tagen reagieren würden. Und dann war es während der Etappe auch noch recht kalt“, fasste Bennett seinen Tag zunächst zusammen. Einen großen Anteil an seinem Sieg schrieb er seinem Teamkollegen Shane Archbold zu. "Im letzten Moment sagte Shane zu mir: 'Ich bin noch gut dabei, bist du noch an meinem Hinterrad?' Er zog es dann durch und brachte mich bis 200 Meter vor dem Ziel“, lobte Bennett seinen Anfahrer.
Zunächst hatte sich Bora - hansgrohe zurückgehalten und anderen Teams im umkämpfen Finale die Spitzenpositionen überlassen. Erst 500 Meter vor dem Ziel pilotierte Archbold seinen Kapitän im Schlepptau zum genau richtigen Zeitpunkt an die Spitze. 200 Meter vor dem Ziel zog Bennett aus dem Windschatten des Neuseeländers den Sprint an, Edward Theuns (Trek - Segafredo) konnte direkt am Hinterrad der Beschleunigung des 28-Jährigen nicht folgen.
Ohne die Unterstützung eines Teamkollegen errang Van Aert hinter Bennett einen bemerkenswerten zweiten Etappenplatz. "Ich wusste nicht genau, was ich von diesem Sprint erwarten sollte. Aber ich wollte es testen und probierte es. Auf diesem Terrain ist Bennett aber einfach zu stark für mich, aber Zweiter in einem Massensprint zu werden, ist trotzdem ein gutes Resultat für mich“, sagte der Belgier im Ziel. Der mehrfache Cyclocross-Weltmeister, Führender der Nachwuchswertung, setzte sich zudem an die Spitze der Punktewertung.
Alvaro Hodeg (Deceuninck – Quick-Step), ein anderer hochgehandelter Sprinter, fand auf den letzten Metern die entscheidende Lücke nicht und wurde nur Siebter. André Greipel (Arkéa - Samsic) war hingegen zu weit hinten, der Hürther landete chancenlos auf Platz 15, eine Position hinter Jonas Koch (CCC), dem besten Deutschen.
In der Gesamtwertung verteidigte Dylan Teuns (Bahrain – Merida) nach dem Etappensieg am Vortag sein Gelbes Trikot. Der Belgier führt das Klassement weiterhin mit drei Sekunden vor dem Franzosen Guillaume Martin (Wanty - Gobert) an. Neuer Gesamtdritter ist Alexey Lutsenko (Astana), der dank einer Bonussekunde vom Zwischensprint nun zeitgleich vor seinem Teamkollegen Jakob Fuglsang (beide +0:20) liegt.
So lief das Rennen:
Für eine Fluchtgruppe gab es auf diesem Teilstück nicht viel zu holen. Bei wenig sommerlichen Bedingungen von zwölf Grad und Nieselregen zogen Natnael Berhane (Cofidis) und Quentin Pacher (Vital Concept) entsprechend kampflos gleich nach dem Etappenstart davon. Der Maximalvorsprung des Duos betrug zwischenzeitlich vier Minuten, die Sprinterteams behielten die Angelegenheit stets unter Kontrolle. Insbesondere Bora – hansgrohe zeigte sich in der Nachführarbeit aktiv, zur Rennmitte pendelte sich der Vorsprung der beiden Ausreißer bei rund zwei Minuten ein.
Zumindest sicherte sich Berhane unterwegs alle vier Bergwertungen der 4. Kategorie sowie die Zwischensprintwertung. 50 Kilometer vor dem Ziel fiel der Zeitabstand unter eine Minute, das Feld hielt das Duo anschließend jedoch an der kurzen Leine. Erst zwölf Kilometer vor dem Ziel war das Unterfangen beendet – im Anschluss formierten sich die Sprintermannschaften für's Finale.
Das Critérium du Dauphiné wird auf der 4. Etappe mit einem Einzelzeitfahren über 26,1 Kilometer in Roanne fortgesetzt.
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