Sieg im Zeitfahren von Verona

Haga rettet Sunweb den Giro und strahlt über sein Highlight

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Chad Haga (Sunweb) bejubelte seinen Sieg im abschließenden Giro-Zeitfahren von Verona. | Foto: Cor Vos

03.06.2019  |  (rsn) - Chad Haga bereitete im Zeitfahren von Verona dem Team Sunweb nicht nur einen versöhnlichen Abschluss eines ansonsten ziemlich desaströsen Giro d’Italia. Im reifen Radsportalter von 30 Jahren gelang dem US-Amerikaner zudem der erste Sieg in einem WorldTour-Rennen. Der kam zwar überraschend, aber auch nicht aus heiterem Himmel, nachdem er in San Marino im Kampf gegen die Uhr Sechster geworden war.

"Nach dem letzten Zeitfahren wusste ich, dass ich gut drauf bin - und das heute lag mir noch besser als das letzte“, sagte Haga in Verona zu radsport-news.com, als das Rennen noch lief und er sich deshalb noch nicht sicher sein konnte, ob es zum größten Triumph seiner Laufbahn reichen würde. Es reichte, denn letztlich setzte er sich mit vier Sekunden knapp gegen Europameister Victor Campenaerts (Lotto Soudal) durch und erinnerte sich danach an die zahlreichen Rückschläge, die seine Mannschaft zu verkraften hatte.

"Wir hatten einen sehr schweren Giro mit all den Ausfällen, so dass dieser Sieg einerseits für mich persönlich sehr viel bedeutet, andererseits aber auch die Rundfahrt fürs Team rettet“, sagte Haga später, als das Ergebnis feststand. So bitter der Ausstieg vor allem von Giro-Favorit Tom Dumoulin noch in der ersten Woche war - er gab seinem Helfer letztlich die Chance, alles auf das Giro-Finale zu setzen, da Sunweb anstelle des Gesamtklassements nun Etappenerfolge anvisieren musste.

Dessen war sich auch Haga bewusst. “Ich danke dem Team dafür, dass man mir erlaubt hat, in den letzten zwei Wochen nicht allzu viel zu tun, als mich auf heute zu konzentrieren. Ich hatte heute die genau richtige Vorbereitung und das Team hat mich behandelt, als sei ich Tom Dumoulin - 100 Prozent auf mich fokussiert. Ich habe es dann genau so gepaced, wie ich wollte und jetzt ist auch das Ergebnis so, wie ich es wollte“, strahlte er und erläuterte, wie detailgenau er den Kurs inspiziert hatte, und zwar real und virtuell: "Die Abfahrt ist sehr technisch und schnell. Da hat sich meine ausführliche Besichtigung sehr gelohnt. Ich bin sie zwar nur einmal runtergefahren heute Morgen, habe mir das Video davon aber ungefähr 20 Mal angeschaut."

Nachdem er mit Bestzeit ins Ziel gekommen war, bekam er noch ausführlich Gelegenheit, seinen Auftritt im Vergleich zu dem seiner nachfolgenden Konkurrenten einzuordnen. Mit strahlenden Augen konnte Haga registrieren, dass niemand mehr seine Zeit unterbot. Deutlich sichtbar waren die Narben an seinem Hals, die an den schweren Unfall Anfang 2016 in Spanien erinnern, als eine Autofahrerin die Trainingsgruppe um den damaligen Kapitän John Degenkolb erfasste und mehrere Fahrer schwer verletzte.

Haga zog sich damals Schnittwunden an Gesicht, Hals und an der Brust sowie eine Fraktur des Augenhöhlenknochens zu. Auch wenn keine Operation nötig war und der Heilungsprozess ohne Komplikationen verlief, so fiel Haga doch zwei Monate aus und brauchte danach lange, um wieder in Form zu kommen. Am Sonntag nun rettete er nicht nur Sunweb den Giro d’Italia, sondern setzte seiner Karriere ein Highlight auf, mit dem er vielleicht selber nicht mehr gerechnet hätte.

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