Italiener büßt auf 17. Giro-Etappe Zeit auf Carapaz ein

Nibali: Ein schwarzer Tag zur rechten Zeit?

Foto zu dem Text "Nibali: Ein schwarzer Tag zur rechten Zeit?"
Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) | Foto: Cor Vos

30.05.2019  |  (rsn) - Nach der 16. Giro-Etappe, auf der Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) mit seiner Attacke am Mortirolo Primoz Roglic (Jumbo - Visma) abhängen und sich auf Gesamtrang zwei vorarbeiten konnte, war sein Edelhelfer Domenico Pozzovivo voller Optimismus. “Morgen nehmen wir uns Movistar vor“, sagte der kleine Italiener im Ziel überschwänglich zu radsport-news.com.

Doch 24 Stunden später sahen die Dinge schon wieder ganz anders aus, nachdem das Movistar-Duo Mikel Landa und Richard Carapaz mit späten Attacken im Anstieg nach Antholz Nibali abgehängt hatten. Landa machte 19 Sekunden gegenüber dem zweimaligen Giro-Sieger gut, Carapaz fuhr sich immerhin noch sieben Sekunden Vorsprung heraus. Damit verteidigte der Ecuadorianer an seinem 26. Geburtstag nicht nur souverän sein Rosa Trikot, sondern baute sein Zeitpolster im Gesamtklassement weiter aus, gegenüber dem zweitplatzierten Nibali auf jetzt 1:54 Minuten und gegenüber Roglic, der zeitgleich mit dem Bahrain-Merida-Kapitän das Biathlonstadion in Antholz erreichte, auf 2:16 Minuten.

"Ich habe (die Attacke) erwartet, aber heute hatte ich keinen guten Tag. Aber das ist ok. Wir sind ganz gut durch die heutige Etappe gekommen, und sonst nichts“, sagte ein einsilbiger Nibali, kurz nachdem er die Ziellinie überquert hatte, den Reportern, ehe er zum Teambus weiterrollte.

Pozzovivo: "Haben uns intelligent verteidigt"

Gesprächiger war dagegen Pozzovivo, als er kurz darauf dem italienischen TV-Sender RAI Rede und Antwort stand. "Es war eine schwierige Etappe. Nach der gestrigen haben wir erwartet, dass einige der Favoriten einen schwarzen Tag haben würde, und leider passierte das Nibali“, sagte der Kletterspezialist zur Situation kurz vor dem Ziel, als zunächst Landa davonzog und kurz darauf auch noch Carapaz sich aus der Favoritengruppe verabschiedete. Nibali und Roglic konnten nicht folgen und hatten es letztlich Pozzovivo zu verdanken, dass der Rückstand in erträglichem Rahmen blieb.

“Über drei Wochen hin kannst Du nicht immer in Bestform sein und es ist besser, dass es heute passiert ist“, so Pozzovivo mit Blick auf die beiden extrem schweren Bergetappen am Freitag und Samstag, an denen der Giro entschieden wird. “Wir haben uns heute mit viel Intelligenz verteidigt“, befand der 36-Jährige und durfte sich damit auch ein Selbstlob aussprechen.

Zwar dürften Carapaz und Landa, der jetzt nur noch 47 hinter dem Gesamtdritten liegt, aus der Etappe weiter gestärkt hervorgegangen sein. Doch für seinen Kapitän fürchtete Pozzovivo am Mittwoch keine negativen Folgen. "Ein Fahrer wie Nibali wird keinen psychologischen Rückschlag bekommen, er hat schon viele schwere Momente überstanden und wusste immer eine Antwort darauf“, meinte zweimalige Giro-Fünfte. “Er ist heute den ganzen Tag gut gefahren und hatte sich wohl nur im Finale nicht gut gefühlt“, meinte er die letzten zweieinhalb Kilometer, an denen aus einem ruhigen doch noch ein turbulenter Tag im Feld wurde. “Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so einen Unterschied ausmachen würde“, gestand Pozzovivo ein.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de

Weitere Radsportnachrichten

08.07.2025Alle gestohlenen Cofidis-Räder wieder aufgetaucht

(rsn) – Die französische Cofidis-Equipe kann aufatmen. Sämtliche elf Fahrräder, die der Mannschaft bei der Tour de France in der Nacht von Samstag auf Sonntag gestohlen worden waren, sind wieder

08.07.2025Philipsen erfolgreich an der Schulter operiert

(rsn) – Jasper Philipsen ist in der AZ-Klinik in Herentals in Belgien erfolgreich an seinem rechten Schlüsselbein und dem Schultereckgelenk operiert worden. Das vermeldet sein Team Alpecin – Dece

08.07.2025Starke Leistungen der deutschen Teams in Rumänien und Polen

(rsn) - Im Schatten von Anton Schiffer präsentierten sich auch die weiteren deutschen Kontinental-Teams bei der Sibiu Tour (2.1) in starker Verfassung. Besonders Tobias Nolde (Team Benotti – Bertho

08.07.2025Visma - Lease a Bike und Bahrain Victorious auf neuen Aero-Rädern

(rsn) - Die Tour de France bietet nicht nur den schnellsten Fahrern die große Bühne, sondern ist auch für die Materialsponsoren der Teams eine wichtige Plattform. Das mediale Interesse am größten

08.07.2025Ein hartes Finale nicht nur für die Sprinter

(rsn) - Nach drei Tagen im äußersten Norden beginnt nun die Reise Richtung Süden. Die 4. Etappe der Tour de France führt über 174 Kilometer von Amiens nach Rouen, quer durch die Picardie und Norm

08.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

08.07.2025Coquard mit feuchten Augen: “Bin kein schlechter Mensch“

(rsn) – Bryan Coquard konnte einem nach der 3. Etappe der Tour de France in Dünkirchen wirklich leidtun. Wie ein Häufchen Elend stand der 33-jährige Franzose vor dem Mannschaftsbus seiner Cofidis

07.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

07.07.2025Bauhaus: “Die Extra-Magie fehlt mir“

(rsn) - Phil Bauhaus hat seinen Frieden gefunden bei der Tour de France. Bei der von Stürzen, aber auch von teilweise sehr ruhiger Fahrt gekennzeichneten 3. Etappe kam er – mal wieder – auf einen

07.07.2025Van Poppel kassiert dritte Gelbe Karte, Meeus gestürzt

(rsn) - Auch an der Geschichte der 3. Etappe der Tour de France 2025 schrieb Red Bull – Bora – hansgrohe mit. In diesem Fall geht es nicht um eine verpasste Windkante wie zum Auftakt, oder um Flo

07.07.2025Neue Gerüchte: Evenepoel 2026 doch zu Red Bull?

(rsn) – Schon vor einem Jahr flammten Gerüchte auf, dass Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) künftig das Trikot von Red Bull – Bora – hansgrohe tragen könnte. Und zwar noch vor Ablauf sei

07.07.2025Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de France 2025

(rsn) - Die 3. Etappe der Tour de France wurde im Massensprint entschieden. Tim Merlier (Soudal - Quick-Step) setzte sich dabei um Reifenbreite vor Jonathan Milan (Lidl - Trek) durch und feierte seine

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)