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13.05.2019 | (rsn) - Mit einem erneut starken Finale und guter Zusammenarbeit mit seinem Sprintzug um Anfahrer Rüdiger Selig hat sich Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) am Ende der 220 Kilometer langen 3. Etappe des Giro d'Italia in Orbetello in eine sogar etwas zu gute Position gebracht. Nach einem chaotischen Sprint wurde der Deutsche Meister Tagesdritter und musste seine Führung in der Punktewertung an den zum Tagessieger erklärten Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) abgeben.
"Mein Timing hat nicht gestimmt und ich bin im Gegenwind zu früh losgefahren. Da war der dritte Platz das Optimum", erklärte der am Vortag noch siegreiche Pfälzer in einer Pressemitteilung des Teams Bora - hansgrohe angenehm selbstkritisch, nachdem er seine Mannschaftskameraden für den sonst guten Job gelobt hatte.
Als Ackermann 200 Meter vor dem Ziel aus dem Windschatten von Fabio Sabatini (Deceuninck - Quick-Step) herauszog und seinen Sprint eröffnete, blies dem 25-Jährigen eine steife Brise ins Gesicht, so dass er schließlich machtlos war, als wiederum von seinem Hinterrad die Konkurrenz um Gaviria, Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) und Arnaud Demare (Groupama - FDJ) auf den letzten 100 Metern vorbeischoss. Nach dem Hochgeschwindigkeits-Rückenwind-Sprint vom Vortag, galt es diesmal möglichst lange zu warten, um gewinnen zu können.
Zu gut durch die S-Kurve
Doch gewartet hatte Ackermann schon zuvor, als er 400 Meter vor dem Ziel in einer engen S-Kurve plötzlich unverhofft weit nach vorne gespült wurde. Weil sich nämlich Sabatini und Demares Anfahrer in der S-Kurve versteuerten, kamen der Franzose und Ackermann plötzlich als Erster und Zweiter aus der Kombination heraus. Also ließen beide kurz locker bis ihre Anfahrer wieder an ihnen vorbeikamen, um dann erst wieder Fahrt aufzunehmen. Dadurch konnte sich Viviani Ackermanns Hinterrad suchen, von dem aus er schließlich zum vermeintlichen Sieg spurtete, bevor ihn die Jury zurückversetzte und Gaviria zum Sieger erklärte.
Für Ackermann war vor der Fehlentscheidung etwas zu früh den Sprint zu starten also bereits zum Problem geworden, dass er zu gut durch die S-Kurve steuerte - so komisch sich das anhört. Denn so musste er anschließend Schwung verschenken, um nicht viel zu früh im Wind zu sein und dann nochmal beschleunigen, um sich hinter Selig und vor Viviani wieder einzusortieren.
"Es kommen noch einige Etappe, um zurückzuschlagen"
Bis dahin hatten er und Selig sowie der gesamte Bora-Zug alles richtig gemacht - auch wenn Ackermann erst spät ans Hinterrad seines Anfahrers sprang. Denn vier Kilometer vor dem Ziel befand sich sein Sprintzug auf der linken Straßenseite, während Ackermann am Hinterrad von Viviani durchs Feld surfte und den Italiener beäugte - etwa an 30. Position. Erst auf den letzten zwei Kilometern orientierte sich Ackermann an Seligs Hinterrad und der pilotierte ihn bilderbuchartig innerhalb der Top 5 in die S-Kurve - nahezu perfekt, wenn sich dort dann nicht Demares und Vivianis Anfahrer versteuert hätten.
"Heute waren andere Sprinter schneller oder hatten mehr Glück", bilanzierte der Sportliche Leiter Christian Pömer daher treffend. Trotz des verpassten Sieges stimmte der Auftritt von Ackermann und seinem Sprintzug nämlich zuversichtlich, dass an den kommenden Tagen noch ein weiterer Erfolg folgen könnte. "Die morgige Strecke kommt Pascal nicht ganz entgegen, denn es gibt ein Bergauf-Finale. Aber übermorgen werden wir es wieder probieren. Er ist in sehr guter Form und ich bin überzeugt, dass wir noch einen weiteren Etappensieg holen können", so Pömer, und auch Ackermann blickte bereits freudig voraus: "Es kommen noch einige Etappen, um zurückzuschlagen!"
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