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13.05.2019 | (rsn) - Pascal Ackermann hat am Sonntag beim Giro d’Italia gleich zwei Erfolgsserien eindrucksvoll fortgesetzt. Seit 2013 gelang den Profis aus Deutschland jedesmal mindestens ein Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt, und im dritten Jahr hintereinander gewann das Team des Deutschen Meisters, Bora - Hansgrohe, ebenfalls mindestens eine Giro-Etappe. 2017 entschied der Österreicher Lukas Pöstlberger den damaligen Auftakt in Olbia für sich, im vergangenen Jahr holte sich der Ire Sam Bennett gleich drei Sprintetappen.
Nun scheint Ackermann beim 102. Giro in die Fußstapfen seines irischen Team- und Sprinterkollegen zu treten, nachdem er am Sonntag nach 205 Kilometern von Bologna nach Fucecchio gleich die erste den schnellen Männern sich bietende Chance nutzte und den Italiener Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step) sowie den Australier Caleb Ewan (Lotto Soudal) mit einem unwiderstehlichen Antritt keine Chance ließ.
“Ich bin überglücklich, hier gewonnen zu haben. Obwohl ich meine Konkurrenten wie Caleb Ewan oder Elia Viviani auch bei anderen Rennen antreffe, ist es etwas Besonderes, sie beim Giro zu besiegen. Es gibt natürlich viel mehr Druck, bei einer GrandTour zu gewinnen, und deshalb bin ich so froh. Es war meine erste Chance auf einen Sieg und wir haben es geschafft“, freute sich GrandTour-Debütant Ackermann im Ziel und fügte an: “Es ist auch speziell für mich, im Meistertrikot diesen Sieg zu holen.“ In welch erlauchtem Kreis sich der Pfälzer mittlerweile bewegt, zeigt auch die Tatsache, dass zuletzt André Greipel 2017 als Deutscher Meister einen Giro-Etappensieg einfuhr.
Nachdem er am 1. Mai den deutschen Klassiker Eschborn - Frankfurt gewonnen hatte, verwirklichte sich Ackermann nun einen noch größeren Traum. “Es war immer ein großes Ziel für mich, Rennen wie dieses zu bestreiten. Ich bin sprachlos, nachdem ich meine erste Etappe einer GrandTour gewonnen habe", sagte der 25-Jährige, der nicht nur wegen seiner kraftvollen Sprints, sondern auch wegen seines strahlenden Lachens aus dem Feld hervorsticht.
Reif für die ganz großen Rennen
“Ich bin ein glücklicher Mensch, weil ich meinen Traum leben kann, als Radprofi Rennen zu gewinnen. Das ist, was ich immer wollte", erklärte Ackermann, der seit 2017 für Bora - hansgrohe fährt und seitdem von der Teamleitung behutsam an die Weltspitze herangeführt wurde. Bester Beweis: Der Giro d’Italia ist die erste dreiwöchige Landesrundfahrt, die der Landauer angeht, und das, obwohl er bereits im Frühjahr 2018 mit Etappensiegen bei der Tour de Romandie und dem Critérium du Dauphiné für Furore sorgte. Bora - hansgrohe aber befand, dass der hoch talentierte Sprinter noch Zeit benötige.
2019 scheint Ackermann nun endgültig reif zu sein für die ganz großen Rennen, auch, weil er sich in der letztjährigen Saison mit insgesamt neun Siegen die nötige Erfahrung und das Selbstbewusstsein holte. “Das vergangene Jahr mit den vielen Siegen war ein großer Schritt in meiner Karriere und dieses Jahr ist das ganze Bora-hansgrohe-Team in guter Verfassung, so weiterzumachen“, sagte Ackermann und konnte sich dabei durch Peter Sagan bestätigt sehen, der sich nur wenige Stunden nach seinem Triumph in Kalifornien in Sacramento die Auftaktetappe sicherte - es war übrigens der bereits 22. Saisonsieg, womit Bora - hansgrohe bereits zwei Drittel der Ausbeute von 2018 erreicht hat.
Und schon heute kann Ackermann, der nun auch die Punktewertung anführt, auf der 3. Giro-Etappe diese beeindruckende Bilanz weiter verbessern. Denn nach 219 Kilometern von Vinci nach Orbetello dürfte es zum zweiten Massensprint dieser Italien-Rundfahrt kommen.
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