Dauphiné: De Gendt verteidigt ein weiteres Mal Gelb

Porte schlägt Martin und nimmt Froome & Co. Zeit ab

Foto zu dem Text "Porte schlägt Martin und nimmt Froome & Co. Zeit ab"
Richie Porte (BMC) hat das Zeitfahren des 69. Critérium du Dauphiné gewonnen. | Foto: Cor Vos

07.06.2017  |  (rsn) - Richie Porte (BMC) hat im Zeitfahren des 69. Critérium du Dauphiné Titelverteidiger Chris Froome (Sky) die Grenzen aufgezeigt und sogar den viermaligen Zeitfahrweltmeister Tony Martin (Katusha-Alpecin) in die Knie gezwungen. Der Australier absolvierte den 23,5 Kilometer langen, mit zwei Anstiegen und diversen kniffligen Kurven versehenen Parcours von La Tour-du-Pin nach Bourgoin-Jallieu in der Bestzeit von 28:07 Minuten und verwies Martin, der als Top-Favorit ins Rennen gegangen war, mit zwölf Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz.

Mit seinem sechsten Saisonsieg rückte der 32-jährige Porte auf Rang zwei im Gesamtklassement der Tour-Generalprobe vor, wo er nun 27 Sekunden Rückstand auf Thomas De Gendt (Lotto Soudal) hat, der als Tagesneunter sein Gelbes Trikot zum bereits dritten Mall behauptete.

"Ich habe weder damit gerechnet, die Etappe zu gewinnen, noch, so viel Zeit herauszufahren. Aber ich habe dieses Jahr hart an meinen Zeitfahrfähigkeiten gearbeitet. Es ist schon so lange her, dass ich ein gutes Zeitfahren absolviert habe, deshalb macht mich das, was ich heute gezeigt habe, so glücklich“, strahlte der Etappensieger, der auf dem coupierten Parcorus als einziger der 169 Starter eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 50 km/h erzielte, Im Interview mit dem Französischen Fernsehen.

Während bei Porte alles nach Wunsch lief, hatte Martin eingangs des Schlusskilometers eine brenzlige Situation zu überstehen. Der 32-Jährige fuhr zu schnell in die dortige 90-Grad-Kurve hinein, touchierte das Streckengitter und kam fast zum Stehen. Aber auch ohne das Malheur wäre Martin gegen den BMC-Kapitän an diesem Tag chancenlos gewesen. “Beim Blick auf das Profil dachte ich, dass es ein schnelleres Zeitfahren würde. Es gab viele Rhythmuswechsel. Im ersten Anstieg bin ich hohes Tempo gefahren. Ich habe ich mich nach den ersten drei Renntagen etwas müde gefühlt. Die waren wirklich schwer“, erklärte der Katusha-Kapitän nach der Zieldurchfahrt, als er noch auf Rang eins geführt wurde.

Den behauptete in der Gesamtwertung letztlich souverän De Gendt. “Ich habe schon bei der Streckenerkundung gemerkt, dass ich gute Beine hatte. Ich musste alles geben und hatte dabei ein gutes Gefühl“, sagte der Belgier, der nicht nur weiter Träger des Gelben, sondern auch des Bergtrikots der Rundfahrt ist. "Ich über das Ergebnis wirklich glücklich und hoffe jetzt, dass ich das Gelbe Trikot zumindest einen weiteren Tag werde verteidigen können“, sagte der 30-Jährige mit Blick auf die morgige 5. Etappe.

Als erster Kandidat auf den Gesamtsieg ist dagegen nach seiner heutigen Leistung wohl Porte zu nennen. Doch der kleine Tasmanier blickte bereits auf die am 1. Juli in Düsseldorf beginnende Tour de France, bei der er das Podium anpeilt. "Ich bin so froh darüber, wo ich jetzt, so kurz vor der Tour, stehe. Ich hoffe  wirklich, dass es mit etwas weniger Pech eine gute Tour de France für mich werden kann“, so Porte. "Was passiert passiert, aber ich denke, ich kann in einer fantastischen Form und mit einem großartigen Team hinter mir in die Tour de France gehen."

Dagegen wird Froome derzeit kaum einen Gedanken an das Maillot Jaune verschwenden, denn der Brite war als Achter des Zeitfahrens deutliche 37 Sekunden langsamer unterwegs als Porte und liegt im Gesamtklassement auf Rang sechs 1:04 Minuten hinter De Gendt und zwei Sekunden hinter Alberto Contador (Trek-Segafredo). Der Spanier wurde nach einem soliden Auftritt mit diesem Vorsprung gegenüber Froome Tagessiebter und hat als Gesamtfünfter 1:02 Minuten gegenüber De Gendt aufzuholen.

Eine überzeugende Vorstellung lieferte Alejandro Valverde (Movistar) ab. Der 37-jährige Spanier wurde mit nur 24 Sekunden Rückstand auf Porte Dritter und verbesserte sich auch im Gesamtklassement auf diese Position, 51 Sekunden hinter dem Gelben Trikot. Zufrieden konnte auch Valverdes deutscher Teamkollege Jasha Sütterlin sein. Der 24 Jahre alte Freiburger beendete das Zeitfahren auf einem sehr guten sechsten Platz, zeitgleich hinter dem US-Amerikaner Chad Haga vom deutschen Sunweb-Team.

Das konnte sich ebenso über die Vorstellung von Sam Oomen freuen. Der 21-jährige Niederländer rückte als Etappenzwölfter auf Rang neun der Gesamtwertung vor und wird damit morgen im Weißen Trikot des besten Jungprofis ins Rennen gehen. Der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) blieb im Rahmen seiner Möglichkeiten. Der 24-jährige Kletterspezialist belegte mit 1:12 Minuten Rückstand Platz 24 und fiel im Gesamtklassement vom fünften auf den 17. Rang (+1:37) zurück, womit er aber weiterhin bester deutscher Fahrer ist.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.06.2017Froome: "Richie war bei weitem der stärkste Mann im Rennen"

(rsn) - Während sich Richie Porte (BMC) beschwert, dass die Konkurrenz - und damit meint er wohl auch sein Ex-Team Sky um Kumpel Chris Froome - auf der Schlussetappe des Criterium du Dauphine in erst

12.06.2017Bardet: “Es war eine echte Schlacht zwischen den Kapitänen“

(rsn) - Im vergangenen Jahr beendete Romain Bardet (Ag2R) das Critérium du Dauphiné auf Rang zwei - am Ende der 69. Auflage der Tour-Generalprobe reichte es nur zu Platz sechs. Zudem gelang dem Fran

12.06.2017Contador: "Ich liege gut im Tour-Plan“

(rsn) - Im Finale der 8. Etappe des 69. Critérium du Dauphiné musste Alberto Contador (Trek-Segafredo) passen. Als Romain Bardet (Ag2R) vier Kilometer vor der Bergankunft am Plateau de Solaison aus

12.06.2017Highlight-Video des 69. Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mit dem Überraschungssieg durch Jakob Fuglsang (Astana) ist am Sonntag das 69. Critérium du Dauphiné zu Ende gegangen. Der 32 Jahre alte Däne fuhr am letzten Tag der Tour-Generalprobe noch

11.06.2017Froome spielt alles oder nichts und verliert

(rsn) - Im Kampf um seinen vierten Gesamtsieg beim Critérium du Dauphiné spielte Chris Froome (Sky) am Sonntag Vabanque. Am Ende der 8. Etappe über 115 spektakuläre Kilometer zwischen Albertville

11.06.2017Buchmann ist bei den Allerbesten angekommen

(rsn) - Schüchtern stand Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) auf dem Podium. Mehrmals streckte er bei der Siegerehrung auf dem Plateau de Solaison die Arme nach vorne, um das Weiße Trikot des besten

11.06.2017Fuglsang der lachende Dritte beim Duell Porte gegen Froome

(rsn) - Aus dem erwarteten großen Duell zwischen Richie Porte (BMC) und Chris Froome (Sky) ist Jakob Fuglsang (Astana) beim 69. Critérium du Dauphiné als lachender Dritter hervorgegangen. Der 32 Ja

11.06.2017Fuglsang fährt Porte aus dem Gelben Trikot, Buchmann Siebter

(rsn) - Jakob Fuglsang (Astana) hat am letzten Tag des 69. Critérium du Dauphiné Richie Porte (BMC) noch aus dem Gelben Trikot gefahren und sich den Gesamtsieg bei der Tour-Generalprobe gesichert.

11.06.2017Bardet: “BMC hat uns in den Schlaf geschickt"

(rsn) - Auf der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné hat Romain Bardet (Ag2) gezeigt, dass er rechtzeitig zur Tour de France in Schwung kommt. Der Vorjahreszweite der Tour-Generalprobe attack

11.06.2017Highlight-Video der 7. Etappe des Critérium du Dauphiné

(rsn) - Mit Peter Kennaugh hat erstmals ein Brite in Alpe d´Huez triumphiert. Der 27-jährige Sky-Profi setzte sich am Samstag auf der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné nach 167,5 Kilomet

10.06.2017Froome: "Richie hat das so gut wie eingetütet"

(rsn) - Nach der Königsetappe des 69. Critérium du Dauphiné hat Chris Froome (Sky) die Titelverteidigung praktisch abgeschrieben. “Ich denke, Richie hat das so gut wie eingetütet“, sagte der B

10.06.2017Buchmann: Auf der Dauphiné-Königsetappe "nie am Limit"

(rsn) - Einen Platz unter den besten Zehn des Critérium du Dauphiné hatte Emanuel Buchmann vor dem Start der Tour-Generalprobe als sein Ziel ausgegeben. Und nach der Königsetappe der Tour-Generalpr

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) seinen bisher größten Sieg auf der Straße gefeiert. Der 21-jährige Belgier setzte sich über 171 Kilometer

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)