Roglic und Dumoulin auf zwei und vier

Tour de l`Ain: Jumbo - Visma setzt gegen Ineos erste Duftmarke

Foto zu dem Text "Tour de l`Ain: Jumbo - Visma setzt gegen Ineos erste Duftmarke"
Finale der 1. Etappe der Tour de l´Ain | Foto: Cor Vos

08.08.2020  |  (rsn) – Der Auftakt der Tour de l`Ain (2.1) hat bereits einen Vorgeschmack auf das erwartete Duell der Teams Ineos und Jumbo – Visma bei der kommenden Tour de France gegeben. Beide Mannsschaften sind bei der dreitägigen Kurzrundfahrt mit allen ihren jeweils drei Tour-Kapitänen dabei.

Auf der einzigen sprinterfreundlichen Etappe – die folgenden beiden Teilstücke am Samstag und Sonntag gehen jeweils mit Bergankünften zu Ende – mischte Jumbo – Visma ganz vorne mit und brachte Primoz Roglic und Tom Dumoulin auf den Plätzen zwei und vier ins Ziel.

Im Finale kämpften Jumbo - Visma und Ineos an der Spitze des Feldes um die besten Positionen, weil zwei Kilometer vor dem Ziel eine 800 Meter lange und im Schnitt sieben Prozent steile Rampe wartete. Die nutzte Roglic zur Attacke, doch das Ineos-Duo Egan Bernal und Geraint Thomas klemmte sich sofort an sein Hinterrad.

Das Feld dünnte sich in der Steigung etwas aus, Roglic führte es schließlich auf den wieder flacheren Schlusskilometer und schien wild entschlossen, einfach nur so schnell es geht zum Ziel zu kommen. Auf der Zielgeraden setzte sich schließlich Dumoulin vor ihn und lancierte den Slowenen.

Doch dann schob der Italiener Andrea Bagioli (Deceuninck – Quick-Step) noch sein Vorderrad an Roglic vorbei zum Sieg. Trotz des knapp verpassten ersten Erfolges im slowenischen Meistertrikot konnte der Vuelta-Sieger 2019 mit dem Tag zufrieden sein. "Natürlich will man immer gewinnen und ich habe den Sieg wirklich nur um ein Haar verpasst. Aber es war doch ein schöner Tag“, sagte Roglic.

Auch Teamkollege Dumoulin, der nach langer Verletzungspause sein erstes Rennen seit über einem Jahr bestritt, zog ein positives Erstfazit. "Wir konnten in den letzten Wochen gut trainieren, ich denke, das hat man heute gesehen. Das war heute ein sehr guter Test. Im Finale war es hektisch, aber es ist wie Skifahren, so was verlernt man nicht“, spielte der Niederländer auf seine gute Positionierung im entscheidenden Moment an. Mit Steven Kruijswijk erreichte auch der dritte Jumbo-Kapitän ohne Zeitverlust das Ziel in Ceyzeriat.

Froome büßte 1:46 Minuten ein - wegen eines Defektes

Solide war der Ineos-Auftritt, aber auch nicht mehr. Bernal und Thomas überquerten ohne Zeitverlust auf den Plätzen 14 und 24 den Zielstrich. Dagegen büßte Chris Froome 1:46 Minuten auf die Konkurrenz ein. Sein Team erklärte den Zeitverlust mit einem Defekt im Finale. 

"Es war schon ein komisches Gefühl, wieder im Peloton unterwegs zu sein. Aber es fühlte sich auch gut an. Am Ende hatte ich die Beine, um die Attacken mitgehen zu können“, meinte Thomas, der sein erstes Rennen nach der Corona-Pause bestritt. Und Sportdirektor Gabriel Rasch fügte an. "Wir wollten heute einfach nur heil durchkommen. Wir sind zufrieden, wie das Rennen verlaufen ist, und schauen zuversichtlich auf die nächsten Tage.“

Mann des Tages war Bagioli, der in seiner ersten Profisaison seinen Debütsieg als Berufsradfahrer einfuhr. Eigentlich war bei Deceuninck – Quick-Step der Kolumbianer Alvaro Hodeg für das Finale vorgesehen gewesen. "Aber wir mussten unseren Plan ändern, als Roglic im Finale angriff und das Feld auseinanderriss“, erklärte der Italiener.

21-Jährige Bagioli fährt Sieg wie ein alter Fuchs heraus

Bagioli zeigte sich im Finale taktisch clever wie ein alter Fuchs. "Ich blieb lange hinter Roglic und wartete auf die letzten hundert Meter, um meinen Antritt zu lancieren. Erst 50 Meter vor dem Ziel habe ich wirklich beschleunigt und konnte es nicht glauben, als ich sah, dass ich als erster über den Zielstrich gefahren war. Ein unglaublicher Tag für mich, bei all den großen Namen im Feld auch noch die Gesamtführung zu übernehmen“, freute sich der 21-Jährige, der am Samstag im Gelben Trikot auf die schwere 2. Etappe gehen wird. 

Den Sieg widmete Bagioli seinem vor zwei Tagen schwer gestürzten Teamkollegen Fabio Jakobsen, der mittlerweile wieder aus dem künstlichen Koma erwacht ist. „Der Sieg ist für ihn. Wir alle hoffen, dass es ihm Tag für Tag besser gehen wird. Er ist ein echter Kämpfer“, so der Tagessieger.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.08.2020Finale der Schlussetappe der Tour de l´Ain im Video

(rsn) - Primoz Roglic (Jumbo - Visma) hat am Grand Colombier auch die 144,5 Kilometer lange 3. Etappe der Tour de l´Ain gewonnen und sich damit überlegen den Gesamtsieg der dreitägigen Rundfahrt ge

09.08.2020Jumbo - Visma gegen Ineos: 1:0 für Primoz Roglic

(rsn) - Seit Monaten ist es das große Thema im Radsport: Jumbo - Visma will Ineos, das sieben der letzten acht Frankreich-Rundfahrten gewonnen hat, bei der Tour de France herausfordern und hat dafür

09.08.2020Tour de l´Ain: Roglic kontert Bernal und holt auch die Schlussetappe

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour.Tour de

09.08.2020Mollema: “Ich rechne Froome nicht mehr mit ein“

(rsn) - Bauke Mollema (Trek - Segafredo) ist eine der positiven Überraschungen nach der Corona-Pause. Der 33-Jährige, der die Saison 2019 mit Siegen bei Il Lombardia und dem Japan Cup bereits stark

09.08.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

08.08.2020Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de l´Ain

(rsn) - Nachdem er sich zum Auftakt der Tour de l’Ain (2.1) noch mit Rang zwei hatte begnügen müssen, schlug Primoz Roglic (Jumbo - Visma) auf der 2. Etappe der Kurzrundfahrt zu. Der Slowenische M

08.08.2020Tour de l`Ain: Roglic macht es besser als zum Auftakt

(rsn) - Mit seinem Gesamtsieg bei der Route d’Occitanie präsentierte sich Egan Bernal (Ineos) in der vergangenen Woche bereits in beeindruckender Form. Am Samstag fand der Tour-de-France-Gewinner a

08.08.2020Tour de l´Ain: Roglic lässt Bernal keine Chance

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour d

08.08.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 8. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

07.08.2020Tour de l´Ain: Bagioli bezwingt offensiven Roglic auf letzten Metern

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour d

07.08.2020Klären sich an diesem Wochenende schon wichtige Tour-Fragen?

(rsn) - Die Tour de l´Ain ist eigentlich kein großes Rennen. Mit der UCI-Kategorie 2.1 ist das dreitägige Etappenrennen im französischen Jura lediglich drittklassig - auch wenn Lokalmatador Thibau

07.08.2020Vorschau auf die Rennen des Tages / 7. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)