Platz 8 - 15

Die Tourbilanzen der 22 Teams / Teil 2

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Die Tourbilanzen der 22 Teams / Teil 2"
Jakob Fuglsang (Astana), David Gaudu und Thibaut Pinot (beide Groupama - FDJ) | Foto: Cor Vos

29.07.2019  |  (rsn) - Nach dem großen Finale auf der Pariser Prachtstraße Champs-Élysées zieht radsport-news.com eine Kurzbilanz über die Erfolge der 22 Teams der 106. Tour de France.

Platz 15: Astana (Kasachstan, WorldTour):
Schon zum Tour-Auftakt in Brüssel stürzte Kapitän Jakob Fuglsang. Der Däne, als Sieger des Critérium du Dauphiné einer der Favoriten auf Gelb, konnte danach an seine starken Vorstellungen aus dem Juni nicht mehr anschließen und verließ nach einem weiteren Sturz auf der 14. Etappe die Rundfahrt. Trotz eines starken Aufgebots ging Astana auch im Kampf um Etappensiege leer aus. Am nächsten kam diesem noch Pello Bilbao, der am Ende der 12. Etappe in Bagnères-de-Bigorre Zweiter wurde.

Platz 14: EF Education First (USA, WorldTour):
Ganz allein kann es Rigoberto Uran dann auch nicht richten. Der Kolumbianer sorgte für gute Etappenergebnisse und einen siebten Platz in der Gesamtwertung, seine Teamkollegen hingegen waren selten bis nie zu sehen. Dabei stechen die rosaroten Trikots aus dem Peloton gut heraus. Wie auch auf der 10. Etappe, als EF auf der Windkante attackierte, Uran dabei allerdings den Anschluss verlor und wie andere Favoriten auch 1:40 Minuten einbüßte. Der Tourzweite von 2017 erzielte sein bestes Ergebnis im Einzelzeitfahren von Pau, in dem er Vierter wurde. In den Bergen fehlte Uran allerdings Tejay van Garderen, der nach einem Sturz nach der 7. Etappe aufgeben musste.

Platz 13: UAE Team Emirates (Vereinigte Arabische Emirate, WorldTour):
Fabio Aru und Daniel Martin blieben bei Etappenjagden erfolglos und spielten auch im Gesamtklassement keine Rolle. Zumindest dem Iren war eine Top-Ten-Platzierung zugetraut worden, doch letztlich landete Martin auf Rang 18. Besser machte es Aru, der auf Position 14 die Tour beendete, durchaus zufriedenstellend, nachdem der Italiener im Frühjahr wegen einer Operation ausgefallen war. Auch in den Sprints lief es nicht nach Wunsch. Nachdem Fernando Gaviria verletzungsbedingt auf die Tour verzichten musste, setzte das Team auf Alexander Kristoff. Mehr als ein zweiter Platz in Nancy (4. Etappe) sprang für den Norweger aber nicht heraus. Zudem funktionierte die Zusammenarbeit mit seinem jungen Anfahrer Jasper Philipsen nicht immer gut.

Platz 12: AG2R La Mondiale (Frankreich, WorldTour):
Alles für Romain Bardet hieß es wieder einmal bei der französischen Equipe. Allerdings hatte der Vizeweltmeister in den Bergen nicht seine besten Beine. Der Franzose fiel früh im Gesamtklassement aussichtslos zurück, konnte sich am Ende dennoch über ein echtes Zuckerl freuen. Bardet eroberte aus einer Ausreißergruppe heraus auf der ersten Alpenetappe das Gepunktete Trikot und verteidigte es danach mit einigem Glück bis nach Paris. Darüber hinaus hatte die Equipe von Manager Vincent Lavenu wenig Grund zum Jubel. Obwohl sich AG2R immer wieder in Ausreißergruppen zeigte, konnten Oliver Naesen, Tony Gallopin & Co. keine zählbaren Erfolge verbuchen.

Platz 11: Wanty – Gobert (Belgien, ProContinental):
Wie in den vergangenen auch rechtfertigte der belgische Zweitdivisionär seine Wildcard durch offensive Fahrweise und fiel nicht nur wegen der knallgelben Helme und der gelben Einsätze auf Ärmel und Hosen auf. Kaum eine Ausreißergrupp, in der nicht ein Wanty-Gobert-Fahrer dabei gewesen wäre, und auch in der Gesamtwertung sprang ein achtbares Ergebnis heraus. Dafür sorgte Guillaume Martin, der die Tour als drittbester Franzose auf Rang zwölf beendete. In den ersten Wochen überraschte auch der Belgier Xandro Meurisse, der zwischenzeitlich sogar in den Top 15 rangierte und am Ende bei seiner ersten Tour 21. im Gesamtklassement wurde.

Platz 10: Trek – Segafredo (Vereinigte Staaten, WorldTour):
Zweiter der Teamwertung und zwei Tage im Gelben Trikot durch Giulio Ciccone - das sind die herausragenden Ergebnisse des US-Teams. Der Italiener kam auch einen Etappensieg am nächsten, unterlag am Plateau des Belles Filles nur knapp Dylan Theuns (Bahrain – Merida). Dagegen spielte Kapitän Richie Porte in der Gesamtwertung keine große Rolle. Der Australier brach am vorletzten Tag im Schlussanstieg nach Val Thorens sogar noch aus den Top Ten heraus - bezeichnend für eine enttäuschend endende Tour de France.

Platz 9: Movistar (Spanien, WorldTour):
Drei Fahrer in den Top Ten, Sieg in der Teamwertung und ein Etappensieg. Das ist die auf den ersten Blick positive Bilanz des spanischen Rennstalls. Allerdings spielte Movistar im Kampf um das Gelbe Trikot mal wieder keine Rolle - erneut bekam die Teamleitung ihre drei Kapitäne nicht unter einen Hut. Charakteristisch dafür war die Etappe zum Tourmalet, als das Team für Nairo Quintana das Tempo forcierte, der dann aber aus der Gruppe der Favoriten herausfiel und mehr als drei Minuten Rückstand auf Tagessieger Thibaut Pinot kassierte. Teamkollege Alejandro Valverde beschwerte sich später darüber, dass Quintana der Mannschaft nicht mitgeteilt habe, dass er sich schlecht fühlen würde. In den Alpen sorgte der Kolumbianer auf der Königsetappe dann aber zumindest noch für den angestrebten Tagessieg. Das konnte nur halbwegs die Enttäuschung über die Gesamtwertung kaschieren, in der Mikel Landa auf Rang sechs bester Movistar-Fahrer war, gefolgt von Quintana (8.) und Weltmeister Valverde (9.).

Platz 8: Groupama – FDJ (Frankreich, WorldTour):
Thibaut Pinot gehörte zu den traurigen Helden der Tour. Zwei Tage vor dem Ende musste der Franzose den bis dahin so aussichtsreich verlaufenen Kampf um den Gesamtsieg wegen einer Oberschenkelverletzung abbrechen. Zum Zeitpunkt seines unter Tränen erfolgenden Ausstiegs auf der 19. Etappe lag Pinot auf Rang fünf nur 1:50 Minuten vom Gelben Trikot entfernt. Die gesamte Tour war für den starken Kletterer eine Achterbahnfahrt gewesen, mit Zeitverlust auf der Windkante vor Albi, einem sensationellen Zeitfahren in Pau sowie einer überragenden Vorstellung in den Bergen. Belohnt wurde der 29-Jährige dafür mit dem Etappensieg am Tourmalet, mit dem für viele zum Tour-Favoriten wurde, zumal seine ganz auf ihn ausgerichtete Equipe auch im Hochgebirge zu überzeugen wusste. Letzter Mann an Pinots Seite war dabei David Gaudu, der die Tour auf Rang 13 beendete und Zweiter der Nachwuchswertung wurde.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.07.2020Video-Rückblick: Bernals Weg zum Tour-Triumph

(rsn) - Vor genau einem Jahr gewann Egan Bernal (Ineos) als erster Kolumbianer die Tour de France. Nach einem harten Kampf über drei Wochen wurde der damals 22-Jährige am 28. Juli 2019 am Ende der 1

18.02.2020Tour-Sieger Bernal gewinnt Laureus World Sports Awards

(rsn) - Tour-de-France-Gewinner Egan Bernal (Ineos) ist als erster Radsportler seit Lance Armstrong mit dem Laureus World Sports Awards ausgezeichnet worden. Der 23-jährige Kolumbianer gewann die Wer

04.12.2019Van Aert: “Als würde ich bei lebendigem Leib brennen“

(rsn) - Wout Van Aert (Jumbo-Visma) hat sich erstmals die Aufzeichnung seines schrecklichen Sturzes bei der Tour de France angeschaut und im Rahmen der flämischen Doku-Serie Het Huis (Das Haus) ein I

15.11.2019Wetter-Wahnsinn bei Giro, Tour und WM

(rsn) - Extremwetter macht auch vor dem Radsport nicht halt. Eurosport hat in einem Video die fünf wildesten Szenen bei Radrennen zusammengefasst, die von Regen oder Schnee heimgesucht wurden.

24.10.2019Mitchelton - Scott: Vier Tour-Etappensiege als Saison-Highlights

(rsn) - Am Ende einer Saison, in der die GrandTour-Kandidaten Simon und Adam Yates sowie Esteban Chaves die großen Klassementhoffnungen nicht erfüllen konnten, zieht Mitchelton - Scott dennoch ein p

08.09.2019Van Aert sitzt erstmals seit Tour-Aus wieder auf dem Rad

(rsn) - "Guess what?! :)" - so betitelte Wout Van Aert am Sonntagmorgen eine Aktivität auf Strava. Und ja, ratet mal: Der Belgier saß erstmals seit seinem schweren Unfall im Einzelzeitfahren der Tou

06.09.2019Van Aert: OP-Fehler verlängerte die Zwangspause

(rsn) - Die Rechtskurve aus dem Tunnel unter dem Parc du Chateau heraus in die Rue d´Etigny, kurz vor der 1.000-Meter-Marke im Einzelzeitfahren der Tour de France in Pau: Maximilian Schachmann (Bora

16.08.2019Bardet wird in dieser Saison keine Rennen mehr bestreiten

(rsn) - Nach einer trotz des Gewinns des Bergtrikots enttäuschend verlaufenen Tour de France hat sich Romain Bardet (AG2R) dazu entschlossen, 2019 keine Rennen mehr zu bestreiten. "Gemeinsam mit dem

02.08.2019Van Aert: Nach zwei Operationen vor langer Rehabilitation

(rsn) - Nach zwei Operationen an seiner Oberschenkelwunde ist unklar, wann Wout Van Aert (Jumbo - Visma) wieder ins Peloton zurückkehren wird. Das teilte sein Team bereits vor einigen Tagen mit. Am D

02.08.2019Tour-Sieger Bernal kehrt nach der Clasica in seine Heimat zurück

(rsn) - Noch konnte Tour-de-France-Sieger Egan Bernal sein Gelbes Trikot seinen Fans in der Heimat nicht präsentieren. In der zu Ende gehenden Woche bestritt der Kolumbianer noch drei Kriterien in Be

02.08.2019Deceuninck - Quick-Step: Tour-Rückblick im Video

(rsn) - Mit drei Etappensiegen und 14 Tagen das Gelbe Trikot in den eigenen Reihen blickt Deceuninck - Quick-Step auf eine erfolgreiche Tour de France zurück. In einem selbst erstellten Video lässt

01.08.2019Greipel: “Die schlechteste Tour meiner Karriere“

(rsn) – André Greipel (Arkéa – Samsic) hat auf seiner Facebook-Seite seine neunte Tour de Frace bilanziert und betonte dabei, dass diese für ihn absolut nicht zufriedenstellend verlaufen ist.

Weitere Radsportnachrichten

29.10.2025Heizomat – Cube will bei Cross-Weltcups wieder in die Top 10

(rsn) – Seit gut einem Monat drehen die Crosser bereits wieder ihre Runden – und mittendrin im Getümmel der meist belgischen und niederländischen Stars ist auch erneut das deutsche Team Heizomat

29.10.2025Pidcock: “Ich war in der besten Form meines Lebens“

(rsn) – Fünf Siege feierte Tom Pidcock in seiner ersten Saison beim Schweizer Zweitdivisionär Q36.5 Pro Cycling Team. Zwar ging er bei WorldTour-Rennen leer aus, dennoch erklärte der Brite gegenÃ

29.10.2025Umstrukturierung bei Movistar: White kommt als neuer Manager

(rsn) - Nach rund 13 Jahren als Sportdirektor beim australischen Jayco-AlUla-Team und dessen Vorgängern hatte Matthew White den Rennstall im Mai 2025 völlig überraschend und im “gegenseitigen Ein

29.10.2025Nach Sturz bei Polen-Rundfahrt: Baroncini trainiert wieder

(rsn) – Rund zweieinhalb Monate nach seinem schlimmen Sturz auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT), in dessen Folge er zwei Wochen im künstlichen Koma lag, sitzt Filippo Baroncini wieder auf

29.10.2025Kehrt Madonna di Campiglio ins Giro-Programm zurück?

(rsn) – Laut einer Meldung von Ciclismo Sportrentino wird der Anstieg nach Madonna di Campiglio im kommenden Jahr ins Programm des Giro d’Italia zurückkehren. Es wäre das dritte Mal nach 1999, 2

29.10.2025Kluge ärgert sich: “Von der UCI beraubt“

(rsn) –13 Runden noch waren bei der Bahn-WM in Santiago de Chile im Madison der Männer zu absolvieren. Das dänische Team verschärfte das Tempo, die Briten scherten aus, Deutschland in dritter Pos

29.10.2025Velasco bleibt bei Astana, Buijsman zurück zu Human Powered Health

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.10.2025UCI sperrt Ex-Movistar-Profi Rangel für 20 Monate

(rsn) Der Radsportweltverband UCI hat Vinícius Rangel für zwanzig Monate gesperrt. Der 24-jährige Brasilianer, der bis Ende 2024 bei Movistar unter Vertrag stand, hat nach Angaben der UCI innerhalb

28.10.2025Nach “Schock-Aus“: Thüringen Ladies Tour doch mit Zukunft?

(rsn) – Nachdem das Land Thüringen eine bereits zugesagte finanzielle Förderung in Höhe von 200.000 Euro rückgängig gemacht hatte, musste die Lotto Thüringen Ladies Tour 2025 abgesagt werden.

28.10.2025Krieger beendet aktive Karriere und wechselt ins Auto

(rsn) – Es ist ein leiser Abschied, den Alexander Krieger von seiner Profikarriere vollzogen hat. Aber es ist einer. Wie sein Team Tudor nun bekanntgegeben hat, wechselt der 33-Jährige vom Rad ins

28.10.2025Lidl – Trek künftig mit deutscher Lizenz unterwegs

(rsn) – Das Team Lidl - Trek fährt künftig unter deutscher Flagge. Nachdem der Lebensmittel-Discounter aus Baden-Württemberg bereits gestern die Übernahme der Mehrheitsanteile am Rennstall kommu

28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen

(rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine