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29.07.2019 | (rsn) - Auch wenn Peter Sagan am Sonntagabend als Zehnter auf den Champs-Elysées sein schlechtestes Ergebnis in einer Sprintentscheidung der diesjährigen Tour de France einfuhr, so war beim deutschen Team Bora - hansgrohe der Jubel über den Ausgang der 106. Auflage der Frankreich-Rundfahrt riesengroß.
Die sechste Teilnahme an der “Großen Schleife“ war die bisher erfolgreichste für den Rennstall aus Raubling: Sagan gewann eine Etappe und stellte mit dem siebten Grünen Trikot einen neuen Tour-Rekord auf; Emanuel Buchmann verpasste in der Gesamtwertung das Podium nur um 25 Sekunden; und zudem zeigte Bora - hansgrohe auch eine starke kollektive Leistung, was sich im fünften Platz der Teamwertung niederschlug.
“Das war eine perfekte Tour für uns! Wir haben alle Ziele erreicht“, kommentierte Manager Ralph die vergangenen drei Tour-Wochen, in denen sich sein Team, das mit noch sechs der ursprünglich acht Startern die französische Hauptstadt erreichte. “Ich bin aus zweierlei Gründen heute besonders stolz auf das gesamte Team Bora – hansgrohe: Erstens hat Peter Sagan sein siebtes Grüne Trikot gewonnen, ein Rekord, für den wir das Umfeld zusammengestellt haben; und zweitens hat Emanuel den vierten Gesamtrang geholt, ein Fahrer, der bei uns Profi geworden ist und den wir in den letzten Jahren behutsam entwickelt haben“, betonte der Raublinger, dass die Erfolge seiner Fahrer nicht von ungefähr kämen.
Das trifft in ganz besonderem Maß auf Buchmann zu, der nach seinem Wechsel von rad-net Rose zu Bora im Jahr 2015 systematisch zu einem Rundfahrer von Weltklasseniveau aufgebaut wurde. Bei seinem Tour-Debüt 2015 belegte er Rang 83, deutete aber mit Platz drei auf der damaligen 11. Etappe sein Potenzial bereits an. Im Jahr darauf reichte es schon zum 21. Platz in der Schlusswertung, ehe er 2017 als Ersatzkapitän für den schon früh ausgeschiedenen Rafal Majka einsprang und in Paris Fünfzehnter wurde.
Nachdem er im vergangenen Jahr zugunsten der Vuelta a Espana, wo er nach starkem Beginn knapp die Top Ten verpasste, auf die Frankreich-Rundfahrt verzichtete, trat Buchmann zur 106. Tour de France mit dem erklärten Ziel Top Ten an. Am Ende fehlte nicht viel zu Rang drei - und selbst vom Gelben Trikot, das sich Egan Bernal (Ineos) sicherte, trennten ihn nur ganze 1:56 Minuten. Noch nie in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt war ein Gesamtvierter so nah am Gelben Trikot dran wie der Ravensburger, der am Sonntag kaum fassen konnte, was ihm da gelungen war.
"Unter den besten Fünf der Tour de France zu stehen, ist unglaublich“
“Ich brauche sicher noch ein oder zwei Wochen, um wirklich zu realisieren was da in den letzten drei Wochen passiert ist. Unter den besten Fünf der Tour de France zu stehen, ist unglaublich“, sagte Buchmann, der mit einer makellosen Vorstellung und auch dem nötigen Glück - bei seinem Sturz zum Tour-Auftakt blieb er unversehrt - das beste GrandTour-Ergebnis seiner Karriere einfuhr. “Ich habe immer daran geglaubt, dass vieles möglich ist, aber man darf sich bei der Tour einfach keinen Fehler erlauben. Das ist mir gelungen, auch wenn ich am Ende am Limit war“, fügte er an.
Und auch wenn es auf den letzten beiden Alpenetappen noch knapp herging, erkannte Buchmann mit Blick auf die im Schlussklassement vor ihm liegenden Fahrer: “Der vierte Gesamtrang ist sicherlich das Optimum in diesem Jahr gewesen, denn Bernal, Thomas und Kruijswijk waren einfach noch ein bisschen stärker.“
Der stärkste Fahrer im Kampf um die Punktewertung war auch in diesem Jahr Buchmanns Teamkollege Sagan, der bereits auf der 3. Etappe in Epernay das Grüne Trikot übernahm und es danach bis Paris souverän verteidigte. “Ich freue mich, dass ich mit dem Grünen Trikot Geschichte bei der Tour geschrieben habe“, sagte der Slowake, der sich diesen Rekord bis gestern mit Erik Zabel teilte. Mit seinem Sieg zog er zudem mit dem Deutschen in der Anzahl an Etappenerfolgen gleich - beide kommen jetzt auf zwölf, womit Sagan auf Rang 17 der ewigen Bestenliste liegt.
“Mein schönster Moment in diesem Jahr war der Sieg auf der 5. Etappe“, erklärte der 29-Jährige, der aber auch noch bei zwei weiteren Gelegenheiten Grund zur Freude hatte: “Die anderen besten Momente waren, als die Bergetappen verkürzt wurden. Das war eine richtig gute Nachricht für mich“, fügte Sagan an.
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