Franzose kommt dem Gelben Trikot immer näher

Pinot stärkster Klassementfahrer: “So kann es weitergehen“

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Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) im Ziel der 15. Etappe der Tour de France | Foto: Cor Vos

21.07.2019  |  (rsn) – In sechs Teilnahmen schaffte es Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) erst einmal auf das Podium. 2014 war es, als er Dritter wurde. Bei der diesjährigen Austragung der Tour de France schickt sich der Franzose aber an, ein zweites Mal unter den ersten Drei zu landen. Und diesmal könnte es sogar auf das höchste Treppchen gehen.

Am zweiten Ruhetag liegt Pinot zwar "nur" auf Rang vier, 1:50 Minuten hinter dem Gesamtführenden Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), doch die Leistungen und Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Der Kapitän von Groupama – FDJ ist der Stärkste unter den Klassementfahrern.

"Pinot war doch ein bisschen zu stark für alle anderen, würde ich behaupten", teilte etwa der nun zwei Plätze hinter Pinot liegende Buchmann nach der 15. Etappe gegenüber der ARD mit. Und auch Egan Bernal (Ineos), der vom Franzosen auf den fünften Rang im Klassement verdrängt wurde, erkannte die Überlegenheit des Etappenzweiten am Sonntag an. “Als Pinot attackierte, hatte ich zunächst die Beine, um ihm zu folgen. Aber dann war es echt unglaublich, was Pinot geliefert hat. Ich habe maximal gelitten“, so Bernal, der im Schlussanstieg als Letzter der Klassementfahrer von Pinot abgeschüttelt worden war.

Pinot selbst gab an, dass ihm neben seinen guten Beinen vor allem das Wetter in die Karten gespielt hatte. “Heute mit dem Regen, das war mein Wetter, das musste ich ausnutzen. Es war insgesamt eine schöne Etappe, so wie ich sie liebe“, sagte er. Als es den Schlussanstieg hinauf ging, spannte der 29-Jährige zunächst seinen Edelhelfer David Gaudu ein, der mit seiner Tempoverschärfung dafür sorgte, dass wie schon gestern am Col du Tourmalet einige Kontrahenten in Schwierigkeiten gerieten.

Kurz darauf zündete Pinot zum ersten Mal den Turbo, um dann vom aus der Ausreißergruppe zurückgefallenen Sebastien Reichenbach nochmals Unterstützung zu erhalten. Als der Schweizer Meister seinen Dienst beendet hatte, war es immer wieder Pinot, der durch seine Attacken seine Kontrahenten mürbe machte und nach und nach abschüttelte.

“Ich wusste, dass der letzte Teil des Anstieges nicht ganz so steil war und dass ich entsprechend, wenn ich im steilen Stück attackiere, nicht viel Risiko eingehen würde, wenn ich in den roten Bereich gehe“, erklärte Pinot seine recht frühen Attacken, mit denen er zunächst Geraint Thomas und Steven Kruijswijk. dann Alaphilippe, Buchmann und schließlich Bernal distanzieren konnte.

"Attackiere, mache dir selbst eine Freude"

Den Rat zur frühen Attacke hatte Pinot von seinem Sportlichen Leiter Yvon Madiot bekommen. "Thibaut hat sich gut gefühlt und gefragt, was wir machen sollten. Wir sagten ihm: Attackiere, wenn du die Beine hast, mache dir selbst eine Freude“, berichtete der Sportliche Leiter.

Zum frühen Ausreißer und Etappengewinner Simon Yates (Mitchelton – Scott) konnte Pinot zwar nicht mehr auffahren. Doch den am vorletzten Berg davongefahrenen Mikel Landa (Movistar) konnte er noch stellen und im Sprint um Platz zwei hinter sich lassen. "Ich habe auf alle Kontrahenten Zeit gut gemacht, das ist sehr gut, so kann es weitergehen. Die schwersten Etappen kommen aber noch, aber die Ausgangslage ist sehr gut“, sagte er mit Blick auf die Alpen.

Hätte er am Montag auf der Windkantenetappe nicht 1:40 Minuten auf die Konkurrenz verloren, wäre die Ausgangslage des 28-Jährige sogar noch besser. Aber auch so ist spätestens seit heute klar: Thibaut Pinot ist nun Topfavorit auf den Gesamtsieg bei der Tour de France.

 

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