Österreicher nah am Gewinn der Giro-Königsetappe

Preidler machte nach starker Leistung im Finale alles falsch

Von Tom Mustroph und Joachim Logisch

Foto zu dem Text "Preidler machte nach starker Leistung im Finale alles falsch"
Georg Preidler (li.) im Zielsprint der Giro-Königsetappe, auf der er Dritter wurde. | Foto: Cor Vos

21.05.2016  |  (rsn) - Er war ganz nah dran! Bis 500 Meter vor dem Ziel der Königsetappe des 99. Giro d’Italia hätte man auf den Sieg von Georg Preidler vom deutschen Team Giant-Alpecin setzen können. Doch dann machte der bis dahin so stark fahrende Österreicher alles falsch, was man falsch machen konnte.

Denn schon bei der Halbkilometermarke sprintete Preidler auf der ansteigenden Zielgeraden plötzlich los. Der 25-Jährige, der sich ständig umschaute, konnte einige Meter Vorsprung herausfahren. Aus der letzten Kurven kam er noch als Erster raus, aber man sah, dass er einen viel zu dicken Gang aufliegen hatte. Der zweite dicke Fehler. Esteban Chaves (Orica-GreenEdge) drehte viel schneller und gewann vor Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) und Preidler.

"Ich weiß nicht, ob ich glücklich oder enttäuscht sein soll über Rang drei. Ich war so nahe am Sieg dran. Am Ende war mehr drin", stellte der Geschlagene fest.

Marc Reef, der Sportliche Leiter des deutschen Rennstalls, versuchte zu trösten. „Georg ist eine fantastische Etappe gefahren, bis auf den letzten Kilometer.  Er ist schon bei 500 Meter gegangen, er hatte einen kleinen Vorsprung, aber Chaves kam dann“, erklärte Reef gegenüber radsport-news.com,  um dann aber auch festzuhalten: „Er hätte mehr aus dieser Situation machen können. Es ist keine Schande, dass sie ihn auf dem letzten Kilometer einer so langen Etappe schlagen. Aber die letzten 500 Meter hätte er anders gestalten müssen.“

Wie Preidler es hätte besser machen können, sagte Reef auch: "Er hätte warten müssen und nicht so früh gehen. Es ist sehr schade, weil er nicht allzu oft in die Situation kommt, eine Etappe beim Giro zu gewinnen und dann noch eine solche.“

Ärger muss Preidler aber nicht fürchten: "Nein, er bestraft sich da schon selber. Die Enttäuschung ist jetzt erst einmal groß. Aber mit etwas Abstand kann man auch sehen, was er geleistet hat. Und mit etwas mehr Erfahrung in den Finals wird es später auch besser machen. Erfahrung hat er ja jetzt schon gesammelt", sagte Reef.

 

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