"Ich bin nicht so stark wie letztes Jahr"

Trotz Sieg! Kristoff stapelt bei De Panne tief

Foto zu dem Text "Trotz Sieg! Kristoff stapelt bei De Panne tief"
Alexander Kristoff (Katusha) gewinnt den Auftekt der 40. Drei Tage von De Panne. | Foto: Cor Vos

29.03.2016  |  (rsn) – Nach seiner Vorstellung beim E3 Harelbeke – Platz 53 – und seinem Startverzicht bei Gent-Wevelgem – wegen Fieber – zweifelte Alexander Kristoff (Katusha) schon, ob er am kommenden Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt in der Verfassung sein würde, seinen Titel verteidigen zu können. Doch zum Auftakt der 40. Drei Tage von De Panne (2.HC), die er im vergangenen Jahr nach Belieben dominiert hatte, präsentierte sich der Norweger gut erholt und gewann wie bereits 2015 die 1. Etappe.

Nach 198,2 Kilometern von De Panne nach Zottegem ließ Kristoff im Sprint eines Ausreißer-Trios den beiden Astana-Profis Alexey Lutsenko und Lieuwe Westra, mit denen er sich zuvor im drittletzten Anstieg des Tages aus einer Spitzengruppe gelöst hatte, keine Chance. Nach seinem sechsten Saisonsieg gilt er nun auch als erster Kandidat auf den Gesamterfolg der Generalprobe für die „Ronde“.

"Es war sehr hart heute. Westra war der stärkste Gegner in unserer Fluchtgruppe. Er hat mich und Lutsenko fast den ganzen Weg bis zum Ziel gezogen. Ich habe versucht, meinen Teil zur Führungsarbeit beizutragen, aber ich hatte nicht wirklich die Beine. Aber ich bin drangeblieben und am Ende war ich da", sagte der von den Anstrengungen gezeichnete Kristoff im Siegerinterview.

Eine imponierende Vorstellung lieferte auch Stölting-Profi Mads Pedersen ab. Der 20-jährige Däne, der am Sonntag die U23-Ausgabe von Gent-Wevelgem gewonnen hatte, wurde 29 Sekunden hinter Kristoff Vierter, gefolgt vom zeitgleichen Briten Luke Rowe (Sky), der bei der zweiten Überquerung der Mauer von Geraardsbergen von einem Plattfuß gestoppt worden war und deshalb den Anschluss an Kristoff, Lutsenko und Westra verloren hatte.

Sieben Sekunden hinter dem Duo führte der Niederländer Pim Ligthart (Lotto Soudal) das noch gut 30 Fahrer starke erste Feld über den Zielstrich. Mit dabei waren auch Kristoffs österreichischer Teamkollege Marco Haller (10.) und Tony Martin (Etixx-Quick-Step), der als bester deutscher Fahrer Rang zwölf belegte und im Gesamtklassement mit 44 Sekunden Rückstand auf Kristoff Sechster ist. Nur eine Sekunde hinter dem Skandinavier liegt der 23-jährige Lutsenko auf Platz zwei, der einen Zwischensprint gewann und dafür drei Sekunden Zeitbonifikation kassierte. Westra hat auf Rang drei vierzehn Sekunden Rückstand, gefolgt von Pedersen und Rowe (beide +0:39).

Die Vorentscheidung war im Ten Bosse, dem drittletzten der elf Hellingen, gefallen. Hier attackierte Westra knapp 30 Kilometer vor dem Ziel aus einer zu diesem Zeitpunkt noch 17-köpfigen Spitzengruppe heraus. Nur Kristoff, Rowe und schließlich noch Teamkollege Lutsenko konnten dem Niederländer folgen, der auch in der Folge immer wieder das Tempo forcierte und maßgeblich für den Maximalvorsprung von rund 1:20 Minuten auf das immer kleiner werdende Feld verantwortlich war.

Bei den Verfolgern versuchte vor allem Etixx-Quick-Step, das ebenso wie Lotto Soudal mit keinem Fahrer in der ursprünglichen Spitzengruppe vertreten war, den Rückstand auf die Ausreißer wettzumachen. Dabei sorgte auch Sprinter Marcel Kittel für Tempo, doch es reichte nicht, um das Quartett, das nach Rowes Defekt auf drei Fahrer geschrumpft war, noch einzufangen. Im Gegenteil: Dem Jungspund Pedersen gelang es an der Mauer von Geraardsbergen sogar, sich aus dem Feld davonzumachen und zu Rowe aufzuschließen.

Zur Spitzengruppe schafften es die beiden allerdings nicht mehr. Obwohl Kristoff und der offensichtlich erschöpfte Lutsenko sich auf den letzten Kilometern der beiden Zielrunden um Zottegem herum kaum noch an der Führungsarbeit beteiligten, reichte der herausgefahrene Vorsprung sogar noch, um taktische Spielereien zu veranstalten. Doch Kristoff ließ sich vom Astana-Duo nicht mehr überraschen und sicherte sich schließlich in einem langgezogenen Sprint von der Spitze weg den Etappensieg.

"Als wir das erste Mal über die Ziellinie gefahren sind, war ich noch skeptisch, ob ich gewinne. Beim zweiten Mal war ich mir sicher“, kommentierte der Katusha-Kapitän das Finale, in dem er nicht nur den Tagessieg im Auge hatte. „Westra ist ein guter Zeitfahrer, deshalb sind wir auch auf Gesamtwertung gefahren. Er hat versucht, mich zu attackieren. Aber ich bin drangeblieben und habe gewonnen“, sagte er. Auf die Frage nach seinen Ambitionen im Kampf um das Weiße Führungstrikot antwortete Kristoff: "Ich bin nicht so stark wie letztes Jahr. Aber ich werde kämpfen."

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.04.2016Bauhaus holt Top-Resultat, Thwaites vorsorglich ausgestiegen

(rsn) – Mit einem hervorragenden zweiten Etappenplatz durch Phil Bauhaus kann das Bora-Argon 18-Team mit dem Verlauf der Drei Tage von De Panne zufrieden sein. Der 21-jährige Bocholter musste sich

31.03.2016Stölting-Profi Pedersen in De Panne bester Nachwuchsfahrer

(rsn) – Mads Pedersen hat dem Team Stölting bei den Drei Tagen von De Panne (2.HC) eine ganze Reihe an Erfolgen beschert. So wurde der Däne Achter des Schlussklassements und gewann damit die Nachw

31.03.2016Tony Martin: "Ich habe viel gelernt und den Preis dafür gezahlt“

(rsn) - Tony Martin (Etixx-Quick Step) pirscht sich ganz langsam an seinen ersten Saisonsieg im Zeitfahren ran. Nachdem er bei der Algarve-Rundfahrt und Tirreno-Adriatico als Zweiter und Dritter einen

31.03.2016Bodnar und Westra drehen bei De Panne den Spieß um

(rsn) – Das 14,2 Kilometer lange Abschlusszeitfahren der Drei Tage von De Panne (2.HC) entwickelte sich zum erwarteten Sekundenkrimi. Am Ende lagen die ersten drei der Tageswertung innerhalb einer S

31.03.2016Kittel und Greipel kritisieren Streckenführung bei De Panne

(rsn) - Tagessieger Marcel Kittel (Etixx Quick Step) und André Greipel (Lotto Soudal) haben Kritik an der Streckenführung der 3. Etappe bei den Drei Tagen von De Pannge (2.HC) geübt. Vor allem mit

31.03.2016Kittel und Bauhaus sorgen für deutschen Doppelerfolg

(rsn) - Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) hat am Vormittag die 111 Kilometer vorletzte Etappe der Drei Tage von de Panne (2.HC) gewonnen. Der Erfurter setzte sich im Sprint vor Phil Bauhaus (Bora-Argon

30.03.2016Kittel noch überholt - Viviani mit perfektem Versteckspiel

(rsn) - Elia Viviani (Sky) hat auf der 2. Etappe der Drei Tage von De Panne (2.HC) die größte Geduld gehabt und wurde dafür mit seinem zweiten Saisonsieg belohnt. Der Italiener fing auf der 211 Kil

30.03.2016Stölting begeistert über Pedersens Attacke an der "Muur“

(rsn) – Zum Auftakt der Drei Tage von De Panne (2.HC) zeigte Mads Pedersen, dass aus ihm ein Großer werden kann. Der 20-jährige Däne, der in Diensten des deutschen Stölting-Teams steht, wurde ni

29.03.2016Titelverteidiger Kristoff schlägt zum Auftakt Astana-Duo

(rsn) – Alexander Kristoff (Katusha) hat zum Auftakt der 40. Drei Tage von De Panne (2.HC) seinen Siegeslauf aus dem vergangenen Jahr fortgesetzt. Der Titelverteidiger aus Norwegen entschied am Dien

29.03.2016Drei Tage von De Panne: Zahl der Motorräder auf 25 begrenzt

(rsn) – Nach dem tragischen Unfall-Tod des Belgiers Antoine Demoitié bei Gent Wevelgem haben die Organisatoren der heute beginnenden Drei Tage von De Panne (2.HC) zusätzliche Maßnahmen angekündi

28.03.2016Sorgen Greipel, Kittel und Martin für deutsche Erfolge?

(rsn) - Traditionell dienen die Drei Tage von De Panne (29. bis 31. März / 2.HC) als letztes Vorbereitungsrennen für die am Sonntag anstehende Flandern-Rundfahrt. Doch wie bereits in den letzten Jah

17.02.201640. Drei Tage von De Panne mit Mauer von Geraardsbergen

(rsn) – Bei der 40. Auflage der Drei Tage von De Panne (2.HC) wird in diesem Jahr erstmals auch die Mauer von Geraardsbergen überquert werden. Das teilten die Organisatoren der Generalprobe für di

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)