Geduld ist gefragt

Für Kittel geht es zunächst nicht ums Siegen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Für Kittel geht es zunächst nicht ums Siegen"
Marcel Kittel bei der Etixx-Quick Step-Team-Präsentation im spanischen Calpe. | Foto: Cor Vos

10.01.2016  |  (rsn) - Das erste Saisonziel, das betont Marcel Kittel immer wieder, ist gar kein spezielles Rennen oder ein besonderes Resultat. Für den wohl besten Sprinter der Jahre 2013 und 2014 geht es nach seinem Wechsel von Giant-Alpecin zu Etixx-Quick-Step in der neuen Saison zunächst um etwas viel Grundlegenderes.

"Mein Fokus ist ganz klar darauf gelegt, mit der Mannschaft bei den ersten Rennen den Sprint intensiv zu üben - Ideen zu entwickeln, wie wir zusammenarbeiten können", so der 27-Jährige am Rande des zweiten Teamcamps seines neuen Rennstalls im spanischen Calpe.

Nachdem um Kittel herum bei Giant-Shimano über die Jahre ein sehr gut funktionierender, weißer Sprintzug zusammenwuchs, gilt es nun, ein vergleichbares Gefüge auch in Dunkelblau an den Start zu bringen. Ohne guten und harmonisch funktionierenden Zug wird es schwer, an die Erfolge von vor zwei Jahren anzuknüpfen. Deshalb kümmert sich Kittel intensiv um das Konstrukt Sprintzug.

"Ich hatte super Gespräche mit der Mannschaft und den Sportlichen Leitern, habe meine Ideen eingebracht und mir die von der Mannschaft angehört", sagte der Erfurter. "Die Jungs spielen im Sprint die wichtigste Rolle und es funktioniert schon gut. Aber man kann es trainieren, so viel man will: Am Ende sieht man nur im Rennen, wie gut es wirklich geht."

Deshalb will sich der Eneue Etixx-Star auch zu Saisonbeginn bewusst noch keinen Druck machen, wenn es um Ergebnisse geht. "Ich gebe uns solange wie nötig. Da kann man keinen Zeitraum festmachen. Dinge werden schieflaufen, aber das ist kein Problem, sondern normal. Die Resultate folgen dann schon, wenn wir aus den Fehlern lernen", sagte Kittel. Die Dubai Tour und die Algarve-Rundfahrt eröffnen seine Saison auf dem Weg zu Paris-Nizza sowie später den Saison-Höhepunkten Giro d'Italia und Tour de France.

Die genaue Besetzung seines Sprintzuges konnte Kittel noch nicht benennen. "Die letzten Männer werden Maximiliano Richeze und Fabio Sabatini sein", wusste er aber schon. Doch davor ist noch nichts sicher. "Wir halten den Zug sehr offen, um jedem die Chance zu geben, aber auch um selbst immer Änderungen vornehmen zu können. Wir müssen ja flexibel sein, um auf Situationen reagieren zu können, wenn mal jemand fehlt. Aber natürlich werden wir da nicht später im Verlauf der Saison ständig durchwechseln. Wir müssen schon für jeden die beste Position finden - aber vielleicht ist das auch das Gute an der neuen Fahrerkombination, dass wir jetzt erstmal herumexperimentieren und alles ausprobieren können."

Festgefahrene Strukturen, die zu falschen Schlüssen führen könnten, gibt es tatsächlich keine. Trotzdem stehen Kittel und Co. vor schwierigen ersten Wochen und es wird wichtig, die Ruhe zu bewahren, wenn es nicht von Anfang an funktionieren sollte. "Vielleicht fahren wir vier oder fünf Rennen und es geht alles schief", warnte Kittel. "Das ist genau der Moment, wo wir uns weiter konzentrieren müssen, um es auf die Reihe zu kriegen."

Anders herum dürfen sich Kittel und seine Mannen aber auch nicht blenden lassen, wenn dank seines großen Sprint-Talents und seiner laut Sportdirektor Jan Schaffrath bereits starken Verfassung ein früher erster Saisonsieg gelingt. Erst wenn der dunkelblaue Etixx-Quick-Step-Sprintzug seinen neuen Kapitän regelmäßig auf den Zielgeraden des Giro d'Italia oder der Tour de France 200 Meter vor dem Ziel an Position eins absetzt, darf das erste Saisonziel endgültig als erreicht betrachtet werden.

Weitere Radsportnachrichten

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

03.05.2024Blackmore nimmt bei Israel - Premier Tech Zabels Platz ein

(rsn) – Nach dem Karriereende von Rick Zabel wird Joseph Blackmore den frei werdenden Platz des Deutschen bei Israel – Premier Tech einnehmen. Wie der Zweitdivisionär meldete, wechselt der 21-jÃ

03.05.2024Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

(rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde. Bereits zum zweiten Mal in d

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

03.05.2024Niewiadoma und Realini bei Vuelta Femenina ausgestiegen

(rsn) - Ohne zwei der Favoritinnen ist am Mittag die 6. Etappe der Vuelta Femenina gestartet worden. Wie ihr Team Canyon – SRAM auf X meldete, habe man beschlossen, dass Kasia Niewiadoma aus gesundh

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024HLN: Van Aert kehrt Ende Mai ins Feld zurück

(rsn) – Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) nimmt nach seinem schweren Sturz Ende März bei Dwars Door Vlaanderen sein Comeback ins Visier. Wie die Zeitung Het Laatste Nieuws schreibt, plant der B

03.05.2024Für Koch und Sütterlin heißt es: buckeln, buckeln, buckeln

(rsn) – Jonas Koch (Bora – hansgrohe) und Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) sind Helfer, wie sie sich jedes Teams wünscht. Beide erfüllen ohne viel Aufhebens auf fast jedem Terrain zuverlä

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine