Brite war mit seinem Zeitfahren unzufrieden

Dowsett: Auf Order des Teams zum Gesamtsieg in Bayern

Foto zu dem Text "Dowsett: Auf Order des Teams zum Gesamtsieg in Bayern"
Alex Dowsett (Movistar) hat die 36. Bayern-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Bayern-Rundfahrt / René Vigneron

18.05.2015  |  (rsn) – Mit viel Kraft und Energie hat sich Alex Dowsett (Movistar) den Gesamtsieg bei der 36. Bayern-Rundfahrt gesichert. Dabei war er von seinem Idealgewicht für die Straße aber noch ein ganzes Stück entfernt, wie der Brite am Samstag nach seinem Zeitfahrsieg in Haßfurt radsport-news.com berichtete.

„Ich hab vier Kilo mehr als normal, wegen des Stundenweltrekordversuchs“, sagte Dowsett, der vor zwei Wochen in Manchester die alte Marke des Australiers Rohan Dennis überboten hatte und nun mit 52,937 Kilometer neuer Inhaber des Rekords ist.

Und auch wenn er mit seinem Auftritt im Kampf gegen die Uhr nicht zufrieden war – Dowsett war nach 26,1 Kilometern nur eine Sekunde schneller als der Portugiese Tiago Machado (Katusha) -, so reichte es doch, um das Gelbe Trikot am letzten Tag auf der Fahrt nach Nürnberg zu behaupten. „Es lief nicht so gut wie ich es gewollt habe. Ich habe so viel Zeit mit der Vorbereitung auf meinen Stundenweltrekord verbracht, dass ich mich auf der Zeitmaschine nicht wohl gefühlt habe, es hat sich nicht wie mein Fahrrad angefühlt“, sagte der 26-Jährige, der quasi eine Maßgabe seines Team umsetzte, das ein starkes Aufgebot – in dem auch der Freiburger Jasha Sütterlin stand - nach Bayern geschickt hatte.

„Die Gesamtwertung war das Ziel, das mein Team mir gesetzt hatte“, erklärte der Mann aus Essex mit einem Lächeln. „Ich habe zuvor ja nur für die Stunde trainiert und ich habe nicht gewusst, was ich von mir erwarten kann.“ Nach seinem Stundenweltrekord trat Dowsett nur zur Madrid-Rundfahrt an, die er bereits auf der 1. Etappe beendete. Danach ging es zum Debüt bei der Bayern-Rundfahrt, bei dem er sich glänzend schlug.

Auf den drei ersten Etappen, die jeweils über gut 2.000 Höhenmetern führten, hielt er sich problemlos im Feld, verlor keine Zeit auf die Besten, um dann im Zeitfahren zuzuschlagen und die so errungene knappe Führung am Sonntag mit Hilfe seines Teams zu verteidigen. Aber nicht nur in sportlicher Hinsicht zog Dowsett ein positives Fazit: „Ich liebe es hier, es ist so schön, das Rennen ist großartig, das Wetter ist prima. Ich genieße es hier wirklich“, schwärmte er von den fränkischen Regionen, durch die das Rennen diesmal führte.

Der frühere Sky-Profi genoss offensichtlich auch die Zeit mit seinem Teamkollegen Sütterlin, mit dem er sich ein Zimmer teilte und den er in den höchsten Tönen lobte. „Er ist so enthusiastisch, er will immer angreifen, er hat immer ein Ziel. Er ist ein Gewinn für das Movistar-Team und ein großes Talent“, sagte Dowsett und fand auch tröstende Worte für den 22-jährigen Freiburger, der im Zeitfahren die hoch gesteckten Ziele verfehlte, trotzdem aber auf Platz zehn zweitbester deutscher Fahrer des Schlussklassements war: „Er ist noch jung und hat noch viel Zeit.“

Wie andere Profis auch nutzte der Stundenweltrekordler die Bayern-Rundfahrt als Einstieg in die Vorbereitung auf die Tour de France, für die er aber noch einiges an Arbeit investieren muss, wie Dowsett anmerkte: „Ich bin ein noch bisschen schwer für die Tour de France, daran muss ich arbeiten. Aber ich habe den Stundenweltrekord und alles andere ist nur ein Bonus. Das ist jetzt schon ein gutes Jahr für mich.“

In Frankreich würde der Zeitfahrspezialist sich zudem ganz in den Dienst seines Teamkollegen Nairo Quintana stellen, der als erster Kolumbianer das Gelbe Trikot gewinnen will. Deshalb wollte Dowsett auch den Auftakt in Utrecht, wo das einzige Einzelzeitfahren der diesjährigen Tour bevorsteht, nicht als sein persönliches Ziel vorgeben.

„Wenn ich den Cut für das Tour-Aufgebot schaffen sollte, werde ich nur für Nairo arbeiten“, kündigte er an. Quintanas Chancen im Kampf um den Gesamtsieg bezeichnete er als „sehr gut, er ist gleichauf mit Contador und Froome. Ich denke das wird interessant.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.05.2015Bennett will vor seinem Tour-Debüt weitere Siege einfahren

(rsn) – Sam Bennett ist mit Blick auf sein Tour de France-Debüt auf einem guten Weg. Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen 36. Bayern-Rundfahrt heimste der Ire gleich zwei Etappensiege ein und lieÃ

18.05.2015Klier mit Cannondale-Auftritt in Bayern zufrieden

(rsn) – Auch wenn es bei der Bayern-Rundfahrt weder zu einem Etappensieg noch zu einem Platz auf dem Schlusspodium reichte, hatte Andreas Klier nichts auszusetzen an der Vorstellung seiner Fahrer.

18.05.2015Selig: Gemischte Gefühle nach Platz zwei in Nürnberg

(rsn) – Die Bayern-Rundfahrt (2.HC) war für Rüdiger Selig (Katusha) eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mit großen Ambitionen angereist und vom Team mit vielen Freiheiten ausgestattet, lief beim B

18.05.2015Die Bayern-Rundfahrt war wie gemacht für Degenkolb

(rsn) – John Degenkolb (Giant-Alpecin) ist auf einem guten Weg in Richtung Tour de France. Nicht nur, dass der 26-jährige Frankfurter bei der gestern zu Ende gegangenen Bayern-Rundfahrt gleich zwei

17.05.2015Degenkolb macht in Nürnberg seinen Jugendtraum wahr

(rsn) – John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat sich zum Finale der 36. Bayern-Rundfahrt einen Herzenswunsch erfüllen können. Der im mittelfränkischen Weißenburg aufgewachsene Mailand-Sanremo und Par

17.05.2015Degenkolb jubelt zum Abschluss in Nürnberg, Dowsett Gesamtsieger

(rsn) – John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat das Finale der 36. Bayern-Rundfahrt für sich entschieden. Der 26 Jahre alte Frankfurter gewann am Sonntag die abschließende 5. Etappe, die über 197,8 Ki

16.05.2015Kommt Stauff am Sonntag in Nürnberg zum Zug?

(rsn) – Im Zeitfahren der Bayern-Rundfahrt ließ es Andreas Stauff ruhig angehen. Der Sprinter des MTN-Qhubeka-Teams belegte auf den 26 Kilometern rund um Haßfurt den 85. Platz und hatte schon vor

16.05.2015Politt nicht weit weg von Dowsett und Barta

(rsn) - Einen Platz unter den besten 15 hatte Nils Politt (Team Stölting) vor dem Einzelzeitfahren der Bayern-Rundfahrt als sein Ziel ausgegeben. Diese Vorgabe konnte der 21-Jährige mit Platz sechs

16.05.2015Dowsett in Haßfurt um eine Sekunde schneller als Machado

(rsn) – Der Top-Favorit hat Einzelzeitfahren der 36. Bayern-Rundfahrt gewonnen – aber es war am Ende eine ganz enge Geschichte. Nur um eine Sekunde verwies Stundenweltrekordler Alex Dowsett (Movis

16.05.2015Dowsett mit Zeitfahrsieg ins Gelbe Trikot, Politt Sechster

(rsn) - Stundenweltrekordler Alex Dowsett (Movistar) hat das 26,1 Kilometer lange Einzelzeitfahren bei der Bayern-Rundfahrt gewonnen und damit auch das Gelbe Trikot vom Iren Sam Bennett (Bora-Argon 18

16.05.2015Stundenweltrekordler Dowsett in Haßfurt der Top-Favorit

(rsn) - Matthias Schnappka vom deutschen Team Bike Aid wird heute um 12.30 Uhr das Einzelzeitfahren der 36. Bayern-Rundfahrt eröffnen. Die Runde um Haßfurt führt über wellige 26,1 Kilometer und so

15.05.2015Sütterlin und Politt deutsche Hoffnungsträger in Haßfurt

(rsn) – Als Top-Favorit geht Stundenweltrekordler Alex Dowsett (Movistar) in das morgige Zeitfahren der Bayern-Rundfahrt (2.HC). Der Brite belegt nach drei Etappen 20 Sekunden hinter dem Iren Sam Be

Weitere Radsportnachrichten

24.11.2025Tony Martins Erfolgsstory begann in Mamas Radklamotten

(rsn) - Von der "Idiotenrunde" zur Tour de France und zu vier Goldmedaillen im WM-Zeitfahren - diese Geschichte beschreibt Tony Martin in seiner Dokumentation "Panzerwagen, Reise zum Weltmeister". D

24.11.2025Belgischer Radsportler des Jahres: Evenepoel zieht mit Museeuw gleich

(rsn) - Merhawi Kudus (Burgos - Burpellet - BH) ist afrikanischer Meister im Straßenrennen. Der 31 Jahre alte Eritreer sicherte sich den kontinentalen Titel zum ersten Mal in seiner Karriere. Bei den

24.11.2025Knie, Krankheit, Katastrophe? Ein kompliziertes Jahr mit Lichtblicken

(rsn) – Vor einem Jahr war Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) einer der großen Hoffnungsträger des deutschen Radsports. Sein Etappensieg als Ausreißer am Passo Brocon beim Giro d’It

24.11.2025Guernalec nächstes Opfer eines schweren Trainingsunfalls

(rsn) – Erneut wurde ein Radprofi während des Trainings Opfer eines schweren Unfalls. Thibault Guernalec wurde von einem Auto angefahren. Der 28 Jahre alte Franzose trug Frakturen an den Lendenwirb

24.11.2025Anstoß Remco: Evenepoel eröffnet Liga-Spiel in Belgien

(rsn) - Die fußballerischen Wurzeln von Remco Evenepoel sind wohlbekannt, der Belgier spielte in seiner Jugend für den RSC Anderlecht und die belgische Junioren-Nationalmannschaft, auch ein Profiver

24.11.2025Schritt nach Belgien und erster Sieg ermöglichten Profivertrag

(rsn) – Nach zwei Jahren im vertraut-familiären Umfeld des rad-net-Teams, das von seinem Vater Ulrich Müller geleitet wurde, hat sich Tobias Müller in der Saison 2025 bei Wanty – Nippo – ReUz

24.11.2025Giro-Zweiter Chaves beendet lange Karriere, Cavallar wechselt zu “Dreamteam“

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

23.11.2025Sensationell Straßenmeister und die Nummer 1 auf der Bahn

(rsn) - 2025 war ein Jahr, das dem Tim Wafler in Erinnerung bleiben wird. Überraschend gewann der Österreicher auf flachen Kurs die Nationalen Straßenmeisterschaften, wobei er als Kontinentalfahrer

23.11.2025Nys macht’s in Tabor im Stil von van der Poel

(rsn) – Er schien beim Weltcup-Auftakt in Tabor über einen Gang mehr zu verfügen als die Konkurrenz: Als Thibau Nys (Baloise – Glowi Lions) Ernst machte, konnte keiner seiner Gegner folgen. Der

23.11.2025Brand egalisiert mit Sieg in Tabor den Vos-Rekord

(rsn) - Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat den Weltcup-Auftakt in Tabor gewonnen. Die Niederländerin bestimmte gemeinsam mit Sara Casasola (Crelan – Corendon) und deren Teamkollegin Inge v

23.11.2025Starke Comebacks nach schweren Stürzen

(rsn) – Auf einem absoluten Hoch schloss Bruno Keßler (Rembe – rad-net) die  Saison 2024 ab. Er gewann bei der Bahn-WM mit seinen Teamkollegen die Bronzemedaille im Vierer, die erste für Deutsc

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)