Viele Ex-Profis bleiben dem Radsport treu

Von Hushovd bis Schleck - wer 2014 seine Karriere beendete

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Thor Hushovd (BMC) | Foto: Cor Vos

08.01.2015  |  (rsn) – Wenn im Ende Januar die Radsport Saison 2015 beginnt, werden zahlreiche  Fahrer - darunter auch prominente Namen - nicht mehr am Start stehen. Radsport-news.com gibt einen Ãœberblick über die Profis, die zum Ende des Jahres 2014 ihre Karriere beendet haben.

Gleich sechs deutsche Profis haben Ende 2014 das Rad an den Nagel gehängt. So beendeten der 43-jährige Jens Voigt und der zwei Jahre jüngere Danilo Hondo (beide Trek) ihre ebenso langen wie erfolgreichen Karrieren. Beide bleiben aber dem radsport treu. Während der zweifache Tour-Etappensieger Voigt als Repräsentant bei Trek arbeiten wird, ist Hondo, der in seiner Karriere unter anderem zwei Giro-Etappen gewinnen konnte, neuer U23-Nationaltrainer der Schweiz.

Beim Radhersteller Specialized im Außendienst wird künftig Markus Eichler (Team Stölting) tätig sein. Der 32-Jährige, der unter anderem bei den Erstligisten Unibet.com und Milram unter Vertrag stand, gewann mit der Ronde van Drenthe 2006 und dem Batavus ProRace 2010 zwei Profirennen.

Ebenfalls in der WorldTour – bei Saxo Tinkoff, Leopard und Argos Shimano - aktiv war Dominic Klemme. Doch der 28-jährige Bielefelder, der die letzten beiden Jahre für den Schweizer Zweitdivisionär IAM fuhr, entschloss sich nach ausbleibenden Erfolgen dazu, seine Karriere im besten Radsportalter zu beenden. Klemmes letzter Sieg datierte vom März 2011, als er Le Samyn gewann. Nun will der Lemgoer sein Abitur nachholen.

Überraschend kamen auch die Rücktritte von Fabian Schnaidt (Vorarlberg) und Julian Kern (Ag2r). Sowohl der 24-jährige Schnaidt, der 2013 beim Zweitdivisionär Champion System fuhr, als auch der ein Jahr ältere Kern werden künftig studieren statt radfahren. Während Schnaidt UCI-Rennen in Europa, Afrika, Südamerika und Asien gewann, war Kerns größter Erfolg der U23-Europameistertitel im Jahr 2011.

Mit Andy Schleck beendete im vergangenen Jahr ein dritter Trek-Fahrer seine Laufbahn. Im Alter von nur 29 Jahren erklärte der Luxemburger Toursieger von 2010 wegen anhaltender Knieprobleme seinen Rücktritt. 

In der Schweiz war Johann Tschopp (IAM) der prominenteste Fahrer der einen Schlussstrich unter seine Karriere als Straßenprofi zog. Allerdings wird der 32-Jährige, der unter anderem bei Phonak und BMC unter Vertrag stand und 2010 eine Giro-Etappe gewann, noch nicht mit dem Radfahren Schluss machen, sondern seine Karriere als Mountainbiker fortsetzen.

Aus dem Mountainbike-Bereich auf die Straße wechselte einst Fredrik Kessiakoff. Der 34-jährige Schwede, der die letzten vier Jahre bei Astana fuhr und dabei Etappen bei der Vuelta und der Tour de Suisse gewann sowie Gesamtsieger der Österreich-Tour wurde, erhielt nach gesundheitlichen Problemen kein neues Vertragsangebot mehr und sah sich deshalb dazu gezwungen, seine Karriere zu beenden.

Auch der zwei Jahre ältere Thor Hushvod erhielt nach drei Jahren bei BMC keinen neuen Vertrag und entschied sich auch aus gesundheitlichen Gründen dazu, einen Punkt hinter seine außergewöhnlich erfolgreiche Karriere zu setzen. Die größten Erfolge des Norwegers waren zehn Etappensiege bei der Tour de France sowie der Weltmeistertitel 2010.

Für den gleichaltrigen Spanier José Ivan Gutierrez war zum Jahresende ebenfalls Schluss. Der Zeitfahrspezialist fuhr die letzten 13 Jahre bei Movistar und dessen Vorgängermannschaften und gewann zwei Mal die Eneco-Tour und die spanischen Straßenmeisterschaften. Hinzu kommen zwei zweite Plätze bei der WM in seiner Paradedisziplin. Nach dem Ende seiner Karriere wird Gutierrez in neuer – noch nicht näher bestimmter – Rolle dem Team erhalten bleiben.

Sogar 14 Jahre fuhr der Däne Nicki Sörensen für das Team Tinkoff Saxo, ehe er sich entschloss, seine Karriere im Alter von 39 Jahren zu beenden. Der Tour- und Vuelta-Etappensieger wird der Mannschaft von Bjarne Riis aber als Sportlicher Leiter erhalten bleiben. In die Rolle des Teammanagers schlüpfen wird der Schwede Thomas Lövkvist (IAM), der mit 30 Jahren aus gesundheitlichen Gründen seine letzte Profisaison bestritt. Der Rundfahrtspezialist, 2013 Gesamtsieger der Mittelmeer-Rundfahrt und 2009 für einen Tag im Rosa Trikot beim Giro, wird für das schwedische Continental-Team Tre Berg-Bianchi verantwortlich sein.

Sieben Jahre Cofidis - Dopingsperre - ein Jahr Saunier Duval und acht Jahre Garmin: So lautet die Bilanz von David Millar, der im Alter von 38 Jahren vom Rad stieg. Vier Tour-Etappen gewann der Zeitfahrspezialist, fünf Mal war der Schotte sogar bei der Vuelta erfolgreich. Ein Etappensieg beim Giro 2011 komplettiert seine Bilanz. Wie es mit Millar nach dem Karriereende weitergeht ist noch nicht bekannt.

Nach den Stationen Credit Agricole, FDJ, Garmin und zuletzt Cofidis wird auch der Franzose Christophe LeMevel 2015 nicht mehr im Peloton zu finden sein. Der 34-Jährige gewann 2005 eine Etappe des Giro und wurde 2009 Neunter der Tour de France. Der häufig verletzte Le Mevel, dem kein neuer Profivertrag mehr angeboten worden war, wird nun Fahrerberater. Auch der Niederländer Kenny van Hummel fand für die Saison 2015 kein Profiteam mehr und beendete nach zwölf Jahren seine Karriere als Berufsradfahrer. Auch der 32-jährige Sprinter, der in seiner Karriere 23 Rennen gewann, wird im Radsport bleiben und eine Trainerlizenz erwerben.

Sein Landsmann Martijn Maaskant, zuletzt Teamkollege von Robert Förster bei UnitedHealthcare, entschied sich mit 31 Jahren zum Rücktritt. Dem Niederländer, 2008 Vierter bei der Flandern-Rundfahrt und im Jahr darauf Vierter bei Paris-Roubaix machten seit einem schweren Sturz 2011 gesundheitliche Probleme zu schaffen, die ihn nun zu diesem Schritt zwangen.

Mit dem 38-jährigen Karsten Kroon wird ein weiterer Niederländer nicht mehr zum Peloton zählen. Der Klassikerspezialist, der 2002 eine Etappe der Tour de France gewann und 2009 Zweiter beim Amstel Gold Race wurde, absolvierte in seiner langen Karriere acht Jahre bei Rabobank, sieben bei Tinkoff-Saxo und zwei bei BMC. Wie es für Kroon weitergeht, ist noch nicht klar. Zunächst wird er sich aber erholen müssen - und zwar von einem Sturz mit einem Citybike, bei dem sich Kroon das Handgelenk brach.

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