Sieg auch auf der zweiten Bergetappe

Polen-Rundfahrt: Majka hat den Triumph in der Heimat vor Augen

Von Wolfgang Brylla aus Bukowina Tatrzańska

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Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) gewinnt die 6. Etappe der Polen-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

08.08.2014  |  (rsn) - Die vorletzte Etappe der 71. Auflage der Polen-Rundfahrt durch den polnischen Teil des Tatra-Gebirges rund um Bukowina Tatrzańska. (174 Km) brachte fast die Entscheidung in der Gesamtwertung.

Aber eben nur fast, weil das 25 Kilometer lange Zeitfahren in Krakau, das am Samstag ausgetragen wird, das Gesamtklassement noch ein wenig auf den Kopf stellen kann. Heute gewann erneut Rafal Majka (Tinkoff Saxo) – und zwar wie bereits gestern vor den Spaniern Benat Intxausti und Ion Izaguirre vom Movistar-Team.

Nach den gestrigen Strapazen in der Slowakei und der ersten Bergetappe war klar, dass Maciej Paterski (CCC Polsat), der im Lila-Trikot des besten Kletterers fuhr, in der Anfangsphase angreifen würde, um in einer Ausreißergruppe Punkte an den Bergwertungen der höchsten Kategorie einzuheimsen. Auf den vier langen Runden musste das Feld je vier Mal den Anstieg zu Zab und Gliczarow bewältigen. Vor allem die letzte Kletterpartie ist berüchtigt für ihren Schwierigkeitsgrad mit der maximalen Steigung von 22 Prozent.

Aus dem Hauptfeld absetzen konnten sich neben Paterski noch Christian Meier (Orica-GreenEdge), Damiano Caruso (Cannondale), Sergei Chernetcki (Katusha), Alexis Vuillermoz (Ag2r), Sergey Lagutin (RusVelo), Davide Malacarne (Europcar, Johannes Fröhlinger (Giant-Shimano).

Das Peloton ließ die acht Ausreißer zunächst gewähren. Paterski sammelte tüchtig weitere Pünktchen an den Bergprämien und sicherte sich somit die Bergwertung der Rundfahrt. „An den beiden ersten Wertungen musste ich noch gegen Meier kämpfen, aber dann hatte ich keine größeren Probleme gehabt. Dieser Sieg freut mich sehr“, sagte der 27-Jährige, der in dieser Saison die Norwegen-Rundfahrt für sich entscheiden konnte.

An der Spitze des Feldes, das einen Rückstand von maximal 4:50 Minuten aufzuholen hatte, waren vor allem die Trikots von Astana, Omega Pharma-Quick Step und Tinkoff-Saxo sehen. Auf der letzten, mehr als 38 Kilometer langen Schleife war der Vorsprung der Spitzengruppe fast dahin. Als das Peloton immer näher herankam, sprangen aus der Führungsgruppe noch der erneut sehr aktive Meier, Caruso und Vuillermoz heraus, aber ihre Attacke war zum Scheitern verurteilt. In der Abfahrt von Zab wurden die Ausreißer wieder eingefangen.

Im Anstieg zu Gliczarow - „die Wand von Bukowina“ – griffen sieben Fahrer an; außer Majka noch Lars Petter Nordhaugg, Robert Gesink (beide Belkin), Przemyslaw Niemiec (Lampre-Merida), Izaguirre, Wout Poels (Omega Pharma-Quick Step), Warren Barguil (Giant-Shimano) sowie Giampaolo Caruso (Katusha). In der schnellen Abfahrt wurden sie eingeholt, aber in Bukowina, in der allerletzten Steigung beschleunigte Majka und ließ seine Rivalen hinter sich.

Izagirre und Inxausti konnten dem besten Kletterer der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt kaum folgen. Majkas Tempo war einfach zu hoch, der junge Pole gewann folgerichtig seine zweite Etappe beim einzigen polnischen WorldTour-Rennen und übernahm die Führung in der Gesamtwertung. Der derzeitige Leader Petr Vakoc (Omega Pharma-Quick Step) musste reißen lassen, schlug sich aber tapfer und wurde 48 Sekunden Rückstand Fünfzehnter, vier Plätze hinter Dominik Nerz (BMC), dem besten Deutschen, der im Gesamtklassement auf Platz 16 vorrückte, bei nun 1:13 Minuten Rückstand auf Majka.

„In der Abfahrt wollte ich nur sehen, wer in der Lage ist, mitzugehen. In Bukowina hat Oliver Zaugg den Anschluss geschafft, was mir enorm geholfen hat, im Schlussanstieg bin ich an seinem Hinterrad geblieben, dann griff ich an und wusste: das war’s“, erklärte Majka, der im Gesamtklassement nun 18 Sekunden Vorsprung auf Intxausti hat.

Der bessere Zeitfahrer ist allerdings Izaguirre, der 22 Sekunden hinter dem Gelben Trikot auf Rang drei liegt und in Krakau im morgigen Kampf gegen die Uhr durchaus auch noch Chancen hat, Majka, der alles andere als ein begnadeter Zeitfahrer ist, noch abzufangen.

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