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02.08.2013 | (rsn) – Der auf der 5. Etappe noch von seinen Kollegen gemobbte John Darwin Atapuma (Colombia) hat sich am vorletzten Tag der Polen-Rundfahrt durch niemanden stoppen lassen und die 6. Etappe über 191 Kilometer von Bukovina Terma Hotel Spa nach Bukowina Tatrzanska gewonnen. Der 25 Jahre alte Kolumbianer verwies nach der Jagd über zehn Bergwertungen der 1. Kategorie den Franzosen Christophe Riblon (Ag2R) im Sprint zweier Ausreißer leicht und locker mit zwei Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz.
„Ich bin sehr müde, aber auch überglücklich. Es fühlt sich großartig an, eine Etappe bei einem WorldTour-Rennen zu gewinnen. Gerade nach den Vorkommnissen von gestern macht mich dieser Sieg um so mehr stolz“, sagte Atapuma nach dem Rennen und spielte damit auf die Vorkommnisse des Vortages an, als er in der Ausreißergruppe des Tages nicht erwünscht war.
Der 31-jährige Riblon, der zuvor schon die 2. Etappe der Tour de Pologne für sich hatte entscheiden können, konnte die Niederlage aber gelassen hinnehmen, eroberte er doch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden vom Spanier Jon Izaguirre (Euskaltel-Euskadi), der nun 19 Sekunden hinter dem Gewinner der Alpe d’Huez-Etappe der diesjährigen Tour de France den zweiten Platz belegt.
Eine weitere Sekunde dahinter folgt der Pole Rafal Majka (Saxo-Tinkoff) auf Rang drei. Der 23-Jährige hat aber gute Chancen, im morgigen abschließenden Zeitfahren in Krakau noch an seinen beiden Konkurrenten vorbeizuziehen, die nicht zu den besten Zeitfahrern im Peloton zählen.
Eine überzeugende Vorstellung bot auch der Tscheche Leopold König, der aus der ersten Verfolgergruppe heraus mit 22 Sekunden Rückstand den dritten Platz der Tageswertung belegte, gefolgt vom Italiener Diego Ulissi (Lampre-Merida), Majka, dem Niederländer Pieter Weening (Orica-GreenEdge), Izaguirre, dem Kolumbianer Sergio Luis Henao (Sky), dem Italienischen Meister Ivan Santaromita (BMC) sowie José Serpa (Lampre-Merida). Alle diese Fahrer waren zeitgleich, ebenso wie Dominik Nerz (BMC), der Rang 13 belegte und sich in der Gesamtwertung auf Rang 16 verbesserte.
"Leo hat einmal mehr gezeigt, dass er mit den besten Fahrern mithalten kann. Man sieht, dass seine Form ansteigend ist und so können wir mit der Rundfahrt auch im Hinblick auf die Vuelta soweit sehr zufrieden sein", so Enrico Poitschke, Sportlicher Leiter bei NetApp, nach der Etappe. Die über nicht weniger als zehn Bergwertungen der 1. Kategorie führende vorletzte Etappe der Polen-Rundfahrt wurde zunächst von einer gleich 30 Fahrer umfassenden Spitzengruppe bestimmt, zu der auch die drei NetApp-Endura-Profis Paul Voß, Bartosz Huzarski und Leopold König (alle NetApp-Endura) zählten. Dabei waren auch der Schweizer Mathias Frank (BMC), der Kroate Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard), der Pole Sylvester Szmyd (Movistar), Riblon, der spätere Etappensieger Atapuma und der Italiener Davide Rebellin (CCC Polsat).
Die große Gruppe konnte sich einen Vorsprung von über vier Minuten herausfahren, ehe Huzarski, der kämpferischste Fahrer der Rundfahrt, aus der Spitzengruppe heraus attackierte und sich schnell einen Vorsprung von knapp zwei Minuten erarbeitete, während der Abstand auf das Feld sogar auf über sechs Minuten anwuchs.
70 Kilometer vor dem Ziel erhielt der Pole dann Unterstützung von seinem Landsmann Szmyd. Das Duo lag gut eine Minute vor den Verfolgern, das Feld hatte sich wieder bis auf vier Minuten angenähert. Gut 50 Kilometer vor dem Ziel war das Unterfangen der beiden Polen aber wieder beendet, so dass die große Spitzengruppe wieder beisammen war – das Hauptfeld noch immer gut drei Minuten zurückliegend.
Im Finale wagten König, Kiserlovski und Ivan Santaromita (BMC) einen Ausritt aus der Spitzengruppe heraus, doch auch dieser war nicht von Erfolg gekrönt. Erst als Atapuma im Finale bergauf seine Attacke setzte, brachte dies eine Vorentscheidung. Dem Kolumbianer konnte zunächst nur der Russe Sergej Chernetskiy (Katusha) folgen. Zwei Kilometer vor dem Ziel konnte Atapuma auch Chernetskiy distanzieren, bekam dafür aber vom von hinten aufschließenden Riblon. Im Zweiersprint hatte dennoch Atapuma die größten Kraftreserven und sicherte seinen Colombia-Team den ersten Erfolg bei einem WorldTour-Rennen.
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