Boogerd allerdings skeptisch

Viel Lob für die niederländische Anti-Doping-Kommission

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Blanco-Teammanager Richard Plugge lobte die Arbeit der Anti-Doping-Kommission. | Foto: ROTH

18.06.2013  |  (rsn) – Wenig überrascht haben Verantwortliche des niederländischen Radsports auf den Bericht der Anti-Doping-Untersuchungskommssion reagiert, in dem als Fazit festgestellt wird, dass zu den Hochzeiten des EPO-Missbrauchs in den Jahren um die Jahrtausendwende herum bis zu 95 Prozent der heimischen Profis gedopt gewesen seien.

Marcel Wintels, der Vorsitzende des niederländischen Radsport-Verbandes, sagte der Zeitung Telegraaf, dass der Bericht „uns einen ehrlichen, realistischen, aber auch schmerzhaften Einblick gibt, wie weit verbreitet Doping im Radsport war. Wir müssen jetzt überlegen, wie wir die Empfehlungen des Ausschusses nutzen, um einen saubereren Radsport zu bekommen.“

Daan Luijkx, Teammanager von Vacansoleil-DCM, das in den vergangenen Jahren selber mehrere Dopingfälle zu vermelden hatte, hofft sogar, dass es ihm nun leichter fallen wird, einen neuen Sponsor für seinen Rennstall zu finden. „Wir hatten diese Analyse bereits selbst gemacht. Schön zu hören, dass ein unabhängiges Gremium bei seiner Untersuchung zu dem gleichen Schluss gekommen ist“, sagte Luijkx.

Auch Blanco-Teammanager Richard Plugge lobte die Arbeit der Kommission. „Es ist besonders schön zu sehen, wie resolut die Führung des niederländischen Radsports im Kampf gegen Doping vorgeht", sagte er der Nachrichtenagentur ANP. „Das bedeutet nicht, dass es nicht noch eine Menge Arbeit zu tun gibt. Ich bin aber davon überzeugt, dass der Sport in einer besseren Position als ein Jahrzehnt zuvor ist“, fügte Plugge voller Zuversicht an.

Nicht so optimistisch dagegen sieht Michael Boogerd, der wie zahlreiche andere Ex-Profi auch jüngst ein Doping-Geständnis abgelegt hatte, die aktuellen Entwicklungen im Radsport, speziell die Schlussfolgerung der Kommission, wonach Dopingpraktiken nach dem Jahr 2008 deutlich reduziert worden seien.

„Wir hatten beim Giro wieder einige positive Fälle und man weiß nie, ob es nicht ein neues Medikament auf dem Markt gibt", sagte Boogerd dem Telegraaf. „Aber lassen Sie mich das sagen: Ich habe auch nach 2008 Dinge gesehen, die einen die Augenbrauen nach oben heben lassen.“

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