Diskussionen in Frankreich nach dem Fall Armstrong

Dumoulin: "Winokurow als Manager - das ist schockierend"

Foto zu dem Text "Dumoulin:
Samuel Dumoulin fährt in der näschten Saison für AG2R| Foto: ROTH

26.10.2012  |  (rsn) – Auch in Frankreich wird die Diskussion über die Folgen nach dem Fall Armstrong intensiv geführt. In ihrer Freitagsausgabe trug die L’Equipe Stimmen verschiedener Fahrer und Sportlicher Leiter zusammen. Eine Übersicht:

Nicolas Roche (Ag2R): „Wir müssen die Sperren von zwei auf vier Jahre verlängern und solche Entscheidungen auch respektieren. Oftmals kommen fahrer schon nach sechs Monaten zurück, weil ihre nationalen Verbände es so beschließen. Wir brauchen eine Standardisierung des Rechts.”

Brice Feillu (Saur-Sojasun): „Für den Gebrauch von EPO oder vergleichbaren Substanzen sollten lebenslängliche Sperren verhängt werden.”

Samuel Dumoulin (Cofidis): „Alle die, die in Doping-Affären verwickelt sind oder die Doping zugegeben haben, sollten dürfte nicht erlaubt werden, auch die gerinsten Bindungen zum Radsport aufrechtzuerhalten.Wenn man sieht, dass jemand wie Bjarne Riis […] immer noch Einfluss in der Szene hat….Er sollte nicht mehr länger das Recht haben, im Radsport zu arbeiten.Wie kann er legitimiert sein, wenn er es nicht mal schafft, bei einem AIGCP-Treffen (Vereinigung der Profiteams, d. Red.) dabei zu sein, beid em wichtige Entscheidungen getroffen werden? Genauso, wenn man sieht, dass Winokurow nächstes Jahr Manager wird, das ist schockierend. Wir müssen aufräumen.“

Serge Parsani (Sportdirektor Farnese Vini-Sella Italia): „Die UCI müsste schärfere Sanktionen einführen. Lange zeit haben die Manager Dopern eine zweite Chance gegeben. Ich stimme dem nicht mehr zu. Ein Fahrer, der mit EPO erwischt wird, sollte lebenslang gesperrt warden, weil es bedeutet, dass er keine Ahnung von seinem Job hat. Und wenn ein Arzt Doktor ausgibt, dann sollte er ebenfalls lebenslang gesperrt warden.“

Jean-René Bernaudeau (Teamchef Europcar): „Ich hoffe auf eine echte Beschleunigung der Reformen und eine größere Einbindung der Sponsoren. Sie müssen sich organisieren gleichlautende Chartas aufsetzen. Wir stellen fest, dass die großen internationalen Konzerne nicht mehr in den Radsport kommen. Heute gibt es mehr individuelle Sponsoren: Katusha, Astana, GreenEdge. Das zeugt nicht von guter Gesundheit. Es ist die Pflicht der UCI, dem Radsport wieder etwas mehr Glaubwürdigkeit zu geben, indem sie alle Akteure für den Wiederaufbau zusammen führt.“

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