"Habe niemals gesehen, dass er sich gedopt hat"

Ex-Teamkollege Rubiera verteidigt Armstrong

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José Luis Rubiera (Astana) | Foto: ROTH

19.10.2012  |  (rsn) – José Luis Rubiera, ehemaliger Teamkollege von Lance Armstrong (2001 – 2005 und 2009 - 2010), hat als erster Fahrer eine Lanze für den Amerikaner gebrochen. In einem Interview mit El Diario de Mallorca gab der Asturier an: „Ich habe niemals gesehen, dass er sich gedopt hat. Er war der Beste seiner Epoche“. Er bat darum, die „sportlichen Qualitäten“ seines früheren Kapitäns zu würdigen.

Auch der einschlägig bekannte Sport-Mediziner Michele Ferrari wurde von Rubiera in Schutz genommen: „Er war und ist der beste Sportarzt. Ich habe keinen Grund, zu verbergen, dass ich mit einem Sport-Wissenschaftler zusammengearbeitet habe. Mit ihm zu trainieren war teuer. Ich arbeitete zwei Jahre mit ihm zusammen, ich habe viel gelernt über Vorbereitung und Ernährung, aber ich habe damit aufgehört, weil es für mich sehr teuer wurde.“ Im gleichen Atemzug verteidigte der Spanier, der Ende 2010 seine Karriere beendet hat, die Rolle der Teamärzte: „Die Ärzte kümmern sich darum, die Gesundheit der Sportler zu überwachen.“ 

Rubiera kritisierte alle, die Eigen- und Fremd-Doping zugeben: „Wenn sie so beschämt sind und den Radsport retten wollen, sollten sie das Geld, das sie gewonnen haben, dem Nachwuchs spenden. Sie handeln aus persönlichem Interesse. Sie geben zu, dass sie etwas gemacht haben und erreichen dadurch eine Verringerung ihrer Strafe. Sie geben vor, mit sechs Monaten Sperre zu bezahlen, was andere mit zwei Jahren bezahlt haben. Das Geld zu spenden wäre eine gute Geste!", so der 39-Jährige.

Rubiera wies auch auf den Schaden hin, den die Untersuchungen der US-Anti-Doping-Agentur USADA dem Radsport verursacht hätten. „Der [...] ist dazu da, die Geschäfte von Leuten zu rechtfertigen, die sich dem Antidoping-Kampf widmen, und die – weit davon entfernt, in der Gegenwart etwas zu investieren und einen saubereren Wettkampf in den unteren Kategorien zu fördern – die Vergangenheit aufmischen. Das einzige, das sie machen, ist, das Bild dieses Sports zu schädigen. Sie müssten sich bewusst machen, welchen Schaden sie den jüngeren Generationen zufügen, die sich vom Radsport aufgrund der Wahrnehmung, die sie von ihm haben, abwenden.“ 

„Der Profiradsport ist an und für sich überhaupt nicht gesund. (Die UCI) soll nur kommen und sagen, dass sie sich um unsere Gesundheit sorgen... aber uns dann bei 45 Grad den Tourmalet hochfahren lassen, nach 220 Kilometern am Vortag und 200 Kilometern am Tag danach... Das ist nicht gesund!“, regte sich Rubiera auf. 

Auf jeden Fall denke er, dass Doping „glücklicherweise eine Sache der Vergangenheit ist, die Fahrer haben das gemacht und bezahlen jetzt dafür. Hoffentlich wiederholt es sich nicht“, fasste Rubiera zusammen – doch blauäugig im Hinblick auf den aktuellen möglichen Dopingfall seines Landsmanns Carlos Barredo.

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