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“Anschnallen”: Blut, Betrug & ‘Schumi’

Von Andreas Schulz, Eurosport

Foto zu dem Text "“Anschnallen”: Blut, Betrug & ‘Schumi’"
Lance Armstrong nach seinem siebten Tour-Sieg im Jahr 2005 | Foto: ROTH

11.10.2012  |  (rsn) - Man solle sich besser "anschnallen", hatte Tyler Hamilton gewarnt. Man werde "30 mal mehr" erfahren, als man bisher wisse, hatte Travis Tygart, Boss der USADA angekündigt.

Sie haben nicht übertrieben.

Der 10. Oktober 2012 wird Sportgeschichte schreiben - noch nie wurde eine solche Menge an Informationen über die schmutzige Kehrseite des Radsports öffentlich präsentiert.

26 Zeugen, darunter 15 Top-Radfahrer, elf davon Teamkollegen von Armstrong. Aussagen unter Eid, zahllose Emails, Unmengen an Belegen, Daten, Hintergründen.

Alles liegt auf dem Tisch - jeder kann sich selbst ein Bild machen. Nach einer halben Nacht im Parallel-Universum kann ich nur sagen: Wer jetzt noch Zweifel hat, dem ist nicht mehr zu helfen.

"Der größte Betrug der Geschichte"? Oh ja...

Man kann sich in aller Ruhe durch die Karriere des vermeintlichen größten Rundfahrers aller Zeiten führen lassen. Nur ist von dieser Karriere kaum noch etwas übrig. Von 1996 an ist die (kostspielige) Zusammenarbeit mit Doping-Doktor Michele Ferrari belegt (über 85.000 überweist ihm Armstrong schon damals). Der Italiener wird zum Mastermind des Dopings von Armstrong und seinen Teamkollegen, zusammen mit den Mannschaftsärzten.

Geheime EPO-Lieferungen per Motorradkurier bei der Tour, die Umstellung auf Bluttransfusionen, die teils in trauter Runde vorgenommen werden, Trainingslager an abgeschiedenen Plätzen oder in unauffälliger Kleidung, um Tester zu täuschen, Verzögerungstaktik bei Kontrollen, Notinfusionen mit Salzlösung um die Werte anzupassen - alles wird belegt, meist von mehr als einer Handvoll an (Augen)-Zeugen.

Am Ende der Lektüre der 202-Seiten, des Buches von Tyler Hamilton, der Geständnisse der weiteren Ex-Teamkollegen, ergänzt um diverse Infos aus den hunderten von zusätzlichen Dokumenten, welche die USADA veröffentlicht hat, steht Armstrong völlig bloßgestellt dar. Als Doper, als skrupelloser Teamchef, als Mobber - als ein Dominator der Dreistigkeit.

Greg Lemonds Zitat aus dem Juli 2001 ist zutreffender denn je: "Wenn seine Geschichte stimmt, ist es das größte Comeback der Geschichte des Sports. Wenn sie nicht stimmt, ist es der größte Betrug." Nun kennt jeder die Antwort.

Den Beitrag in voller Länge können Sie auf eurosport.yahoo.de lesen, s. Link.

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