Martens und Wegmann müssen attackieren

Deutscher Heimsieg in Frankfurt oder Cavendish-Coup?

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Deutscher Heimsieg in Frankfurt oder Cavendish-Coup?"
Fabian Wegmann (Leopard-Trek) Foto: ROTH

30.04.2011  |  (rsn) – Beim Klassiker "Rund um den Finanzplatz" haben die deutschen Topfahrer eine der wenigen Chancen, sich vor ihren Fans in Szene zu setzen. Entsprechend heiß sind sie auf einen Heimsieg - doch die Konkurrenz hat es in sich.

Mit Mark Cavendish will am Sonntag sicherlich keiner der knapp 190 Fahrer an der Alten Oper in Frankfurt ankommen. Während sein HTC-Rennstall versuchen wird, bei Rund um den Finanzplatz das Feld während des Ritts durch den Taunus zusammenzuhalten, um das Rennen zu kontrollieren, setzen vor allem Zweifachsieger Fabian Wegmann (Leopard-Trek) und Paul Martens (Rabobank) im hügeligen Teil des Rennens alles daran, den fünfzehnfachen Tour-Etappensieger entscheidend zu distanzieren.

Vor allem Wegmann, der bei den Ardennen-Klassikern noch für seine Kapitäne Fränk und Andy Schleck schuften musste, ist heiß auf den 1. Mai. Als erster Fahrer in der 50-jährigen Geschichte will der Freiburger das Rennen drei Mal in Folge gewinnen. „Einmal muss es doch klappen“, hofft der Deutsche Meister von 2007 und 2008.

Ein Partner auf Zeit wird für Wegmann wohl Paul Martens werden. Der Rabobank-Profi könnte im Taunus mit dem Leoparden kooperieren, um die Sprinter abzuschütteln. Den Sieg wird Martens seinem Landsmann im Finale aber sicherlich nicht kampflos überlassen. „Ich gehe in Frankfurt mit großen Ambitionen an den Start. Ich denke, dass ich dort um den Sieg mitfahren werde“, kündigte Martens nach seinen starken Ardennen-Rennen selbstbewusst an.

Aber auch David Kopp (Eddy Merckx Indeland) wird es nicht auf eine Sprintankunft mit Cavendish ankommen lassen wollen. Der Kölner, bei Rund um Köln schon im bergischen Land äußerst aktiv, und im Sprintfinale letztlich Vierter, zeigte sich gegenüber Radsport News ebenfalls optimistisch. „Nach Platz vier in Köln habe ich mich zunächst etwas geärgert. Ich habe aber gesehen, dass ich ein Rennen mitbestimmen kann. Wir sind auf Tuchfühlung zu den Großen“, sagte er.

Doch nicht nur die deutschen Fahrer wollen Cavendish auf den Zahn fühlen. So hat etwa der Italiener Marco Marcato (Vacansoleil) nach überstandenen Magenproblemen in Frankfurt einiges vor. „Ich hätte nichts dagegen, wenn ich meinen vierten Platz aus dem Vorjahr verbessern könnte. Ich werde versuchen, wie letztes Jahr im schweren Mittelteil des Rennens zu attackieren“, kündigt der Italiener an.

Und Cavendish? Im Sprint ist er wohl nicht zu schlagen. Allerdings wird der Brite, der sein erstes Rennen seit drei Wochen bestreitet, nicht in Topform anreten. Der Taunus könnte dem 25-Jährigen zudem den Zahn ziehen. So steht HTC Highroad vor dem Dilemma: Für Cavendish das Rennen kontrollieren und langsam machen, oder doch auf die starken Co-Kapitäne John Degenkolb, Peter Velits oder Michael Albasini setzen.

Vor allem Degenkolb dürfte beim gefühlten Heimspiel motiviert sein: "Einige Freunde und Bekannte werden an der Strecke stehen. So weit ist es ja auch nicht bis Frankfurt. Und ein bisschen fühlt es sich auch wie ein Heimspiel an. Das Profil und das Gelände erinnern mich doch stark an den Thüringer Wald“, so der Erfurter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.05.2011Geschke: "Wir mussten ganz schön pokern"

(rsn) – Im Schatten des überragenden John Degenkolb (HTC-Highroad) sprintete der Berliner Simon Geschke (Skil-Shimano) am Sonntag bei Rund um den Finanzplatz Eschborn – Frankfurt als zweitbester

04.05.2011Schäfer: Der Gegenwind raubte alle Chancen

(rsn) - Bei Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt verpasste Stefan Schäfer (LKT Brandenburg) das Ziel Top Ten nur knapp. Als Dreizehnter der Sprintankunft vor der Alten Oper konnte der Kapitä

04.05.2011Wegmann ein Opfer der Funkverbots

(rsn) – Viel investiert, doch nichts gewonnen. Fabian Wegmann (Leopard-Trek) hat am Sonntag bei Rund um den Finanzplatz den dritten Sieg in Folge verpasst. Der Titelverteidiger haderte zwar mit dem

03.05.2011Zemke motivierte - Degenkolb vollstreckte

(rsn) – Auch Jens Zemke konnte sich am Sonntag in Frankfurt als Sieger fühlen. Der Sportliche Leiter von HTC-Highroad hatte seinen Schützling John Degenkolb nicht nur davon überzeugt, für die 50

03.05.2011Belka: "Alles probiert, was möglich war"

(rsn) – Gut zehn Kilometer vor dem Ziel bot sich bei Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt ein unerwartetes Bild. Mathias Belka vom kleinen deutschen Continental-Team Raiko Argon 18 lag an der

02.05.2011Claußmeyer: "Nicht das, was wir uns vorgenommen hatten“

(rsn) – Bei der 50. Auflage des hessischen Frühjahrsklassikers Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt hatte sich das deutsche Nutrixxion-Team mehr ausgerechnet. Bester des Bochumer Rennstalls a

02.05.2011Thurau: "Der Sprint ging etwas daneben"

(rsn) – Insgeheim hatte sich Björn Thurau (NSP) bei seinem Heimrennen Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt einen Platz unter den ersten Zehn erhofft. Am Ende reichte es nach einem unglücklic

02.05.2011Bercz gewinnt U23-Ausgabe von Eschborn-Frankfurt

(rsn) - Patrick Bercz (Eddy Merckx-Indeland) hat am 1. Mai den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere gefeiert. Der 21-jährige Kempener gewann am Sonntag die U23-Ausgabe von Rund um den Finaz

01.05.2011Prudhomme: "Frankfurt braucht uns nicht"

Frankfurt (rsn) - Das Dementi folgte auf dem Fuß. "Ich bin nur als Präsident der AIOCC (dem Internationalen Verband der Rad-Rennveranstalter, d. Red.) der Einladung nach Frankfurt gefolgt", trat Tou

01.05.2011Degenkolb: "Frankfurt ist ein Rennen für mich"

(rsn) – John Degenkolb (HTC-Highroad) feierte am 1. Mai in Frankfurt nicht nur den bisher größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Der 22 Jahre alte Erfurter demonstrierte erneut, dass er einer

01.05.2011Degenkolb triumphiert beim "gefühlten" Heimrennen

(rsn/dpa) – John Degenkolb (HTC-Highroad) hat die 50. Auflage des Frühjahrsklassikers Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt gewonnen. Der 22 Jahre alte Erfurter, dessen Freundin im Organisatio

01.05.2011Rik Zabel gewinnt in Frankfurt

Frankfurt (rsn) - Wie der Papa so der Sohn. Sechs Jahre nach seinem Vater Erik gewann Rik Zabel in Frankfurt. Der 17-jährige Sohn des dreifachen Henninger-Siegers holte sich in überlegener Manier de

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)