Vorschau 69. Paris-Nizza

Ein Parcours für Tony Martin?

Foto zu dem Text "Ein Parcours für Tony Martin?"
Paris-Nizza 2010 Foto: ROTH

05.03.2011  |  (rsn) – Die Radsportsaison 2011 hat zwar schon Ende Januar begonnen. Den ersten Höhepunkt stellt aber die am Sonntag beginnende Fernfahrt Paris-Nizza (6. – 13. März / WT) dar. Bei der 69. Auflage des „Rennens zur Sonne“ ist die Besetzung hochkarätig, auch wenn Titelverteidiger Alberto Contador (Saxo Bank-SunGard) ebenso fehlt wie sein wegen Dopings gesperrter Landsmann Alejandro Valverde, der im vergangenen Jahr Platz zwei belegte.

Das Rennen beginnt diesmal nicht mit dem traditionellen kurzen Prolog, sondern mit einer Flachetappe, an deren Ende sich wohl ein Sprinter das begehrte Gelbe Trikot überstreifen wird. Zudem haben die Organisatoren der ASO für den sechsten Tag noch ein 27 Kilometer langes Einzelzeitfahren vorgesehen. Erstmals nach ihrem Zerwürfnis arbeiten bei den Dopingkontrollen auch wieder der Radsportweltverband UCI und die Französische Anti-Doping-Agentur AFLD zusammen.

Am Start stehen die 18 ProTeams sowie die vier französischen Zweitdivisionäre Bretagne-Schuller, Cofidis, Europcar und Francaise des Jeux.

Die Strecke: Zumindest die ersten beiden Etappen werden aller Voraussicht nach die Sprinter unter sich ausmachen. Am dritten Tag geht es über hügeliges Terrain, wobei im Finale noch ein Anstieg der 2. Kategorie wartet. Trotzdem könnte nach der 12 Kilometer langen Abfahrt ins Ziel eine größere Gruppe den Sieg unter sich ausmachen. An den folgenden beiden Tagen sind jeweils gleich sieben Bergwertungen zu bewältigen, wobei die 5. Etappe (mit zwei Bergen der 1. Kategorie) die deutlich schwerere ist, zumal der letzte Gipel des Tages nur neun Kilometer vom Ziel entfernt liegt und auch das Finae in Vernoux-en-Vivarais bergauf führt.

Das relativ lange Zeitfahren der 6. Etappe wartet mit einem Anstieg in der zweiten Rennhälte auf und dürfte auch den kletterstarken Fahrern eine Chance bieten. Auch die 7. Etappe bietet den Bergspezialisten wieder viele Möglichkeiten zur Attacke. Die fünf Bergwertungen – darunter wieder zwei der 1. Kategorie - der mit 215 Kilometern längsten Etappe sind über die ersten 150 Kilometer verteilt. Das Finale führt über einen zweimal zu befahrenden Rundkurs, der ebenfalls mit einer kleineren Steigung versehen ist.

Die abschließende 8. Etappe führt traditionell rund um Nizza und weist nochmals fünf Bergwertungen auf. Das Finale wird wieder am Col d’Eze - 4,3 km lang, durchschnittlich 6,7 Prozent steil – eingeläutet. Von der Bergwertung aus folgt noch eine rund 14 Kilometer lange Abfahrt ins Ziel an der berühmten Promenade des Anglais in Nizza.

Die Favoriten: Zwar fehlen mit Contador und Valverde die beiden prominentesten Spanier. Doch deren Landsleute, der Vorjahresdritte und Gewinner von 2009, Luis Leon Sanchez (Rabobank) und Olympiasieger Samuel Sanchez (Euskaltel / 2010 Fünfter) haben alle Chancen, die Nachfolge Contadors anzutreten. Zu den Favoriten zählen aber auch der neue Astana-Kapitän Roman Kreuziger (Vierter des Vorjahres) und dessen Teamkollege Alexander Winokurow. Der 37 Jahre alte Kasache hat Paris-Nizza bereits zweimal (2002, 2003) gewonnen und steht vor seinem letzten Auftritt. Gute Chancen haben auch der Belgier Jurgen van den Broeck (Omega Pharma - Lotto), der Luxemburger Fränk Schleck (Leopard-Trek), der Australier Michael Rogers (Sky), der US-Amerikaner Levi Leipheimer (RadioShack) und dessen deutscher Teamkollege Andreas Klöden, der Sieger des Jahres 2000.

Eine Platzierung unter den besten Fünf peilt Algarve-Rundfahrt-Gewinner Tony Martin (HTC-Highroad) an. Vor allem das Zeitfahren dürfte dem Deutschen Meister in die Karten spielen. Ambitioniert treten auch der Vorjahressechste Jens Voigt und Linus Gerdemann an, die zusammen mit Fränk Schleck bei Leopard-Trek ein schlagkräftiges Trio bilden. Die Hoffnungen der Franzosen ruhen in erster Linie auf David Moncoutié (Cofidis), dem Sieger der Mittelmeer-Rundfahrt, sowie auf Jean-Christophe Peraud (Ag2r), der 2010 die Fernfahrt auf Rang neun abschloss.


Die Etappen:
1. Etappe, 6. März: Houdan – Houdan, 154,5 km
2. Etappe, 7. März: Montfort-l'Amaury – Amilly, 198,5 km
3. Etappe, 8. März: Cosne-Cours-sur-Loire - Nuits-Saint-Georges, 202,5 km
4. Etappe, 9. März: Crêches-sur-Saône – Belleville, 191 km
5. Etappe, 10. März: Saint-Symphorien-sur-Coise - Vernoux-en-Vivarais, 194 km
6. Etappe, 11. März: Rognes - Aix-en-Provence, 27 km, EZF
7. Etappe, 12. März: Brignoles – Biot, 215,5km
8. Etappe, 13. März: Nice - Nice, 24km

Die Teams: Ag2R, Astana, BMC, Euskaltel, Garmin-Cervélo, HTC-Highroad, Katjuscha, Lampre-ISD, Leopard-Trek, Liquigas-Cannondale, Movistar, Omega Pharma-Lotto, Quick Step, Rabobank, RadioShack, Saxo Bank-SunGard, Sky, Vacansoleil-DCM, Bretagne-Schuller, Cofidis, Europcar, Francaise des Jeux

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.03.2011Maaskant fällt für die Klassiker aus

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz auf der 7. Etappe von Paris-Nizza wird der Niederländer Martijn Maaskant (Garmin-Cervélo) für die Frühjahrsklassiker ausfallen. Maaskant, der nach dem Unfall b

14.03.2011Tony Martin: "So einen Sieg kann man nicht planen"

(rsn) – Mit seinem Sieg bei Paris-Nizza hat Tony Martin (HTC-Highroad) den bisher größten Erfolg in seiner Karriere gefeiert. Im Interview mit Radsport News schildert der 25 Jahre alte Eschborner

14.03.2011Schleck stieg wegen Rückenschmerzen vom Rad

(rsn) – Enttäuschend verlief für das hoch gehandelte Leopard-Trek-Team die 69. Auflage der Fernfahrt Paris-Nizza. Der Belgier Maxime Monfort war auf Rang zehn der bestplatzierte Fahrer der Startru

14.03.2011Quick Step: Nur einer kam durch

(rsn) – Als Marc de Maar auf der 8. Etappe von Paris-Nizza am Sonntagnachmittag  gut 13 Minuten nach dem Tagessieger Thomas Voeckler (Europcar) in Nizza auf der Promenade des Anglaisins Ziel rollte

13.03.2011Aldag: "Sehr wichtiger Schritt in Richtung Tour"

Nizza (dpa) - Die Erfolgsleiter für den früheren Polizeibeamten Tony Martin führt steil nach oben. Mit seiner Galavorstellung bei der Traditions-Fernfahrt Paris-Nizza hat sich der 25-Jährige von H

13.03.2011Tony Martin gewinnt 69. Paris-Nizza

rsn) – Tony Martin (HTC-Highroad) hat als vierter Deutscher nach Rolf Wolfshohl, Andreas Klöden und Jörg Jaksche die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 25-jährige Eschborner verteidigte auf der

12.03.2011Tony Martin noch 124 Kilometer vom Triumph entfernt

(rsn) – Tony Martin (HTC-Highroad) steht kurz vor dem größten Erfolg seiner bisherigen Profikarriere. Der Deutsche Zeitfahrmeister verteidigte auf der schweren 7. Etappe der Fernfahrt Paris-Nizza

12.03.2011Tony Martin: "Von Anfang an Vollgas gegeben"

(rsn) – Mit seinem dritten Saisonsieg ist Tony Martin (HTC Highroad) am Freitag dem ersten großen Saisonziel ein gutes Stück näher gekommen. Bei Paris-Nizza gewann der 25-Jährige am Freitag souv

11.03.2011Tony Martin nach Gala-Vorstellung im Gelben Trikot

(rsn) – Der Topfavorit ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden: Mit seinem überlegenen Sieg im Zeitfahren von Paris-Nizza hat Tony Martin (HTC-Highroad) das Gelbe Trikot der Fernfahrt übernomme

11.03.2011Martin um 16:23 Uhr, Klöden um 16:29

(rsn) - Radsport News begleitet das Rennen natürlich mit dem Live-Ticker. Hier die wichtigsten Startzeiten:13:35 KVACHUK Oleksandr ( UKR/ LAM)13:43 STAUFF Andreas (GER /QST)13:44 GUTIERREZ Jose

11.03.2011Klöden und Martin fahren heute um Gelb

(rsn) - Vergangenheit und Zukunft des deutschen Radsport – beim 69. Paris-Nizza liegen sie zehn Sekunden auseinander. Mit seinem Etappen-Sieg hat Andreas Klöden (35) die Führung der Fernfahrt übe

10.03.2011Klöden erobert das Gelbe Trikot, Tony Martin Vierter

(rsn) – Andreas Klöden (RadioShack) hat gute Aussichten, zum zweiten Mal nach 2000 die Fernfahrt Paris-Nizza zu gewinnen. Der gebürtige Cottbuser entschied am Donnerstag die schwere 5. Etappe für

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)