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08.09.2009 | (rsn) – Einen besseren Tag hätte sich Alejandro Valverde nicht heraussuchen können, um ins Gold-Trikot der Vuelta zu fahren. Einen Tag, bevor die Spanien-Rundfahrt in seiner Heimatstadt Murcia Station macht, eroberte der Caisse d’Epargne-Kapitän auf der 9. Etappe die Gesamtführung und wird am Dienstag im Führungstrikot nach Murcia hineinrollen. Zudem spricht einiges dafür, dass er seine Führung von sieben Sekunden auf den Australier Cadel Evans (Silence-Lotto) wird verteidigen können.
Valverde sicherte sich das Trikot durch einen Antritt im Finale der Etappe. Dabei kam ihm zupass, dass sein Landsmann David de la Fuente (Fuji-Servetto), der bereits wie der sichere Dritte aussah, auf den letzten Metern deutlich langsamer wurde. Ohne die Bonussekunden, die sich Valverde für Rang drei sicherte, hätte der souverän wirkende Evans sein Gold-Trikot wohl verteidigt. Der 32 Jahre alte Australier hatte zudem Pech, dass er genau in dem Moment, als Valverde antrat, zwischen dem Niederländer Robert Gesink (Raboban) und der Streckenbegrenzung eingeklemmt wurde.
Bieten also schon die Umstände, unter denen Valverde das prestigeträchtige Trikot ausgerechnet am Tag vor seiner „Heimetappe“ eroberte, durchaus Stoff für Diskussionen, darf die Tatsache, dass Valverde bei dieser Vuelta überhaupt starten darf, wohl als Skandal bezeichnet werden. Sein nationaler Verband sieht keinen Anlass, den 29-Jährigen, der in Italien wegen seiner bewiesenen Verbindungen zum Madrider Dopingarzt Eufemiano Fuentes zu einer zweijährigen Sperre verurteilt wurde, aus dem Verkehr zu ziehen. Gegen die Entscheidung des Königlichen Verbandes RFEC, keine Disziplinarmaßnahmen gegen Valverde einzuleiten, haben der Weltverband UCI und die Welt-Anti-Dopingagentur WADA zwar Einspruch vor dem Internationalen Gerichtshof eingelegt.
Aber sowohl hier als auch im Fall von Valverdes Einspruch gegen das Urteil des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) ist noch keine Entscheidung gefallen. So lange aber seien der UCI die Hände gebunden, wie der Vorsitzende Pat McQuaid nicht müde wird zu betonen. „Bis diese beiden Verfahren entschieden sind, darf Valverde fahren. Wir können nichts unternehmen, bis nicht ein Urteil gefällt ist“, so McQuaid am Montag gegenüber dem Internetportal cyclingnews.com. „Es ist eine unglückliche Situation für die Fans, aber wir müssen die Regeln befolgen.“
Sollte der CAS das Urteil der Italiener bestätigen und die UCI eine weltweite Sperre aussprechen, dürfte der Schaden für die Vuelta und den Radsport allgemein immens sein. Vor allem, wenn Valverde die Rundfahrt gewinnen und ihm der Sieg dann nachträglich aberkannt werden sollte.
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