Richterin verhört Leutnant der Guardia Civil

Operation Puerto: Dokumente verfälscht?

Von Christoph Adamietz

30.10.2006  |  Die Operation Puerto verliert immer mehr an Glaubwürdigkeit! Neuester Höhepunkt: Ermittlungs-Richterin Maria Luisa Alvarez bestellt Leutnant Enrique Gomez für den 29. November zum Verhör. Dem Offizier der Guardia Civil wird die unerlaubte Weitergabe und Verfälschung öffentlicher Dokumente im Dopingfall um den Madrider Arzt Dr. Eufemio Fuentes vorgeworfen.

Die Anhörung folgt einem Einspruch von Manolo Saiz, der dem Vorgesetzten des obersten spanischen Sportgremiums, Rafael Blance, in einem Schreiben vom 13. August Dokumentenfälschung und Tatsachenverdrehung vorgeworfen hatte.

Rechtsanwalt Carlos Bueren, der den Manager des ehemaligen Teams Liberty Seguros-Würth vertritt, behauptet, dass die der UCI zugesandten Informationen nicht genau mit den hinterlegten Informationen im Gericht übereinstimmen würden. So seien auf einer Seite einige Passagen gestrichen worden. Außerdem sei der Bericht ohne Unterschriften der Guardia Civil und unerlaubt weitergegeben worden.

Laut Chronologie schickte die spanische Guardia Civil am 29. Juni, zwei Tage vor dem Beginn der Tour de France, ihre Ermittlungsergebnisse über den Dopingskandal zum Obersten Sportgremium. Noch am gleichen Tag erhielt auch der Spanische Radsport-Verband die Unterlagen, der sie wiederum umgehend an die UCI weiterleitete. Diese Weiterleitung sei illegal, weil das Gericht erst am 7. Juli Kontakt zum Obersten Sportgremium aufnahm. Nur der Richter hätte die Verbreitung der Akten erlauben dürfen.

Aufgrund der Papiere durften Jan Ullrich, Ivan Basso und sieben weitere Fahrer nicht bei der Tour starten. Alexander Winokurow, Jörg Jaksche (hatte sich krank gemeldet) und deren Team Liberty-Seguros wurde das Startrecht verweigert, weil die Mannschaft mit nur noch vier Fahrern die Zulassungskriterien nicht mehr erfüllte.

Quelle: cyclingnews.com

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