"Leblanc & Co. sind Heuchler"

Armstrong ist fertig mit der Tour

Von Matthias Seng

17.12.2005  |  Lance Armstrong will zukünftig die Tour de France boykottieren. „Ich werde Heuchlern wie Leblanc, Prudhomme und Clerc auf keinen Fall mehr die Hand geben“, sagte der Mann, der das berühmteste Radrennen der Welt prägte wie kein Fahrer vor ihm, in einem Interview mit der holländischen Tageszeitung Telegraaf.

Zu tief sitzt offenbar der Ärger über die Dopingvorwürfe der französischen Sportzeitung L’Equipe und der darauf folgenden Reaktion der Tourleitung. Der damalige Tourchef Jean-Marie Leblanc hatte sich im vergangenen August von Armstrong distanziert und gesagt, er fühle sich von ihm verraten. Hintergrund war die Sensationsmeldung der L’Equipe über positive Dopingproben des Amerikaners aus dem Jahr 1999, als Armstrong seinen ersten Toursieg errungen hatte.

Es folgte im Oktober eine Tour-Präsentation, bei der der überragende Fahrer der vergangenen sieben Jahre von den Veranstaltern nur nebenbei erwähnt worden war. Die Mischung aus seiner Meinung nach ungerechtfertigten Vorwürfen und Missachtung seiner Erfolge hat Armstrong Leblanc&Co. nicht verziehen.

„Ich werde im nächsten Jahr in Europa sicher zu einigen Rennen kommen“, so der Texaner. „Ich werde auch während der Tour meinem Team Discovery Channel in den Hotels einen Besuch abstatten. Aber man wird mich weder am Start noch im Ziel einer Etappe zu sehen bekommen.“

Zugleich betonte Armstrong, dass er gegen die Franzosen keinen Groll hege. „Ich habe nichts gegen sie“, sagte er, „ich kritisiere nur die Tour-Veranstalter und die L’Equipe, die eine Hexenjagd gegen mich veranstaltet. Diese Zeitung bereichtet nur negativ über mich.“

Armstrong vermutet hinter der Berichterstattung der L’Equipe nichts anderes als eine neiderfüllte Reaktion auf ausgebliebene französische Tourerfolge in den letzten Jahrzehnten. Radsport-Frankreich warte immer noch auf den ersten heimischen Toursieger seit Bernard Hinault, dessen fünfter und letzter Triumph mittlerweile 20 Jahre zurückliegt.

„Hinault, der übrigens hinter mir steht, hätte niemals diese Probleme gehabt, ganz einfach deshalb nicht, weil er Franzose ist“, so Armstrong. „Und ich hätte vielleicht weniger Probleme gehabt, wenn sein letzter Toursieg erste einige Jahre her gewesen wäre.. Aber Franzosen haben in der Gesamtwertung in den letzten zwei Jahrzehnten keine Rolle mehr gespielt. Indem sie versuchen, mir Schaden zuzufügen, hoffen Sie die Tour-Geschichte umschreiben zu können. Aber das wird ihnen nicht gelingen.“

Quelle: cyclingnews.com

Weitere Radsportnachrichten

03.12.2025Israel-Nachfolger NSN künftig auf Scott-Bikes

(rsn) - Nach einjähriger Auszeit kehrt die Schweizer Radschmiede Scott in die WorldTour zurück. Wie der künftig mit einer schweizerischen Lizenz ausgestattete Israel-Nachfolger NSN auf X ankündigt

03.12.2025RED-S-Syndrom stoppt Ewers‘ Profikarriere

(rsn) - Veronica Ewers hat sich mit ihrem Team EF Education – Oatly auf eine Vertragsauflösung geeinigt und wird im Alter von 31 Jahren ihre Profikarriere beenden. Wie das US-Team mitteilte, leide

03.12.2025Top-Helfer aus Leidenschaft mit neuem Schwung

(rsn) - Gregor Mühlberger (Movistar) hat eine feine Saison hingelegt. Seinen Kapitän Enric Mas hat er gut unterstützt, kam dabei auch selbst auf beachtliche Resultate wie Gesamtrang 16 bei der Daup

03.12.2025Team Vorarlberg komplett: Auch 2026 mit Kapitän Stüssi

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

03.12.2025Vegni lockt Vingegaard mit Aussicht auf Grand-Tour-Triple

(rsn) – Vor einigen Wochen schon hatte Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) angekündigt, in seiner Karriere alle drei großen Landesrundfahrten gewinnen zu wollen. Da dem Dänen dies bei der T

03.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

03.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

03.12.2025Neben dem Hauptberuf die belgische Szene aufgemischt

(rsn) – Nach sechs Jahren bei Maxx-Solar – Rose beziehungsweise dessen Vorgängerteams Gießen – Biehler und Maxx-Solar – Lindig hat sich Helena Bieber 2025 dem belgischen Club-Team Carbonbike

02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil

(rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das

02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab

(rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und

02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück?

(rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d

02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)