Die Stars der Unnaer Radnacht und die Tour der Leiden

21.07.2003  |  Ob es Rolf Aldag ist, Jens Voigt, Gilberto Simoni, Jörg Ludewig oder Erik Zabel, Fahrer, die am 16. August beim 4. Unnaer Sparkassen-Cup auf dem City-Kurs ihre Runden drehen, sie schreiben derzeit Schlagzeilen bei der Tour de France. Mehr oder weniger.

Jens Voigt etwa, ein Voigt am Ende des Peletons bei der Tour de France.Eher selten, denn der Mecklenburger gehört stets zu den angriffslustigsten Fahrern im Feld. Doch auf der 11. Etappeist musste er die Tour beenden. Er war entkäftet, die Nachwirkungen einer Magenverstimmung zu heftig. "Es ging einfach nicht mehr. Ich bin an meine Grenzen gegangen. Das war sicher nicht meine Tour", sagte der 1.91 m große Schlaks hinterher zerknirscht. In Unna wird er sich gewiss ganz anders präsentieren.
Auch Rolf Aldag hatte es erwischt. "Irgendwo", so sagte er, "habe ich mir einen Schnupfen geholt." Die Erkältungen verwundern nicht. Während der Rennen schwitzen die Fahrer bei 35 Grad, danach kommen sie ständig in Räume, die um 20 Grad runter gekühlt sind. Schnupfen und Infekte sind da kein Wunder. Im Feld haben dazu viele Magenprobleme. In ausgepumpten Körpern haben Bakterien eben eine günstige Angriffsfläche. Der Neu-Beckumer ist sonst in der Lage, wenn es nicht gerade ganz steil wird, über lange Zeit ein hohes Tempo mit entsprechend hohem Puls zu gehen. Das wird er gewiss beim Sparkassen-Cup zeigen. Der Routinier, eigentlich kein Spezialist fürs Hochgebirge, errang er auf der ersten Alpenetappe nach Morzine sensationell Rang zwei.
Für den aktuellen Giro-Sieger Gilberto Simoni ist die Tour auch eine Höllen-Tour. Simoni, will nach Hause, darf aber (noch) nicht. Seit dem Mannschafts-Zeitfahren fährt der Italiener hinterher. In den Bergen, seinem eigentlich bevorzugten Terrain, war Simoni sogar auf Rücksichtnahme seines Saeco-Team-Kollegen Jörg Ludewig angewiese ringendes Anraten seiner Teamleitung, fährt Simoni weiter. "Ohne Beine", wie der Giro-sieger sagt. Tour-Debütant Ludewig könnte bald ohne seinen Chef in Frankreich unterwegs sein. Beide, Simoni und Ludewig, werden auf jedenFall in besserer Verfassung auf dem Citykurs in Unna schnelle Runden drehen.
Auch Erik Zabel hat's erwischt: Ein Sturz in Lyon. Die Zähler fehlen derzeit auf dem Punktekontos des Unnaers. Und: die Sturzverletzungen taten höllisch weh. "Ete" konnte nächtelang nicht schlafen. "Jetzt bin ich wieder ein Rennfahrer", tat er gestern kund - und man kann sicher noch einiges von dem Unnaer erwarten. Vielleicht kann er sein Grünes Trikot am 16. August inUnna wieder zur Schau tragen.

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten Rosa-Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)