Bauhaus Zweiter, Kanter Sechster bei TDU-Auftakt

Traumeinstand: Welsford jubelt beim Debüt für Bora - hansgrohe

Von Felix Mattis

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Sam Welsford feiert in Tanunda am ersten UCI-Renntag seinen ersten Sieg für Bora - hansgrohe. | Foto: Cor Vos

16.01.2024  |  (rsn) – Besser hätte die Saison für das deutsche Team Bora – hansgrohe und seinen neuen Sprinter Sam Welsford nicht beginnen können: Der Australier hat gleich bei seinem ersten UCI-Rennen in Dunkelgrün einen Sieg eingefahren und die 1. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) in Tanunda nach 144 Kilometern im Massensprint für sich entschieden.

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) unterlag trotz etwas höherer Endgeschwindigkeit um knapp eine Radlänge, nachdem Ryan Mullen und Danny van Poppel den Sprint für ihren neuen Kapitän Welsford perfekt lanciert hatten und der erst 150 Meter vor dem Ziel seinen Spurt eröffnen musste. Dritter wurde Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) vor Caleb Ewan (Jayco – AlUla), Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) und dem zweiten deutschen Sprinter in Australien, Max Kanter (Astana Qazaqstan).

"Das ist ein Traum: Es ist mein erstes Rennen mit den Jungs und sie haben sich sofort zu 100 Prozent hinter mich gestellt. Das ist wirklich super besonders! Auf dem Papier haben wir hier wahrscheinlich den stärksten Leadout und ich bin einfach glücklich, dass es sich gelohnt hat. Sie haben so toll für mich gearbeitet", jubelte Welsford im ersten Sieger-Interview, vergaß aber auch seine anderen neuen Teamkollegen nicht: "Ben (Zwiehoff), Gampi (Gamper), Filip (Maciejuk) – sie sind alle am Anfang für mich an der Spitze gefahren, um sicherzustellen, dass die Gruppe nicht zu weit wegkommt."

Die Gruppe, damit meinte Welsford in erster Linie ein Ausreißerduo mit dem Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty). Der nämlich setzte sich nach knapp 30 Kilometern mit dem Franzosen Luis Barré (Arkéa – B&B Hotels) aus dem Hauptfeld ab und sicherte sich den zweiten Zwischensprint des Tages, während sich Barré das Bergtrikot holte. Schon gut 60 Kilometer vor Schluss aber nahmen die Beiden die Beine hoch, weil ihre Flucht hoffnungslos schien.

Mit seinem Etappensieg und den damit verbundenen zehn Sekunden Bonifikation eroberte Welsford natürlich auch das ockerfarbene Führungstrikot der Tour Down Under. Er liegt vier Sekunden vor Bauhaus und sechs vor Girmay sowie sieben vor einem Trio, das an den beiden Zwischensprints Bonifikationen abgegriffen hatte: Corbin Strong (Israel – Premier Tech), Finn Fisher-Black (UAE Team Emirates) und Zimmermann. Welsford führt außerdem die Punktewertung an, Madis Mihkels (Intermarché - Wanty) als Etappenneunter die Nachwuchswertung und Barré trägt am Mittwoch das Bergtrikot auf der 2. Etappe von Norwood nach Lobethal.

So lief die 1. Etappe der Tour Down Under:

Schon sofort nach dem Start des 144 Kilometer langen Teilstücks über drei Runden um Tanunda hagelte es bei großer Hitze Attacken, doch bis zum ersten Anstieg am Menglers Hill nach 32 Kilometern konnte sich niemand absetzen. Finn Fisher-Black (UAE Team Emirates) sicherte sich die drei Bonussekunden am ersten Zwischensprint in Angaston nach 25 Kilometern vor Corbin Strong (Israel – Premier Tech) und Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers).

Dann aber nahmen Barré und Zimmermann Reißaus. In kürzester Zeit fuhr das Duo knapp drei Minuten Vorsprung heraus und Barré rollte als Erster über den Bergpreis am Menglers Hill, ohne dass Zimmermann ihn wirklich unter Druck setzte. Der Deutsche gewann dafür 70 Kilometer vor Schluss in Angaston mit einem beherzten Antritt den zweiten Zwischensprint und sicherte sich drei Bonus-Sekunden.

Das Peloton lag da nur noch rund eine Minute zurück und nachdem Zimmermann Barré bei der zweiten Passage des Menglers Hill 64 Kilometer vor Schluss wieder den Vortritt gelassen hatte und der Franzose als erster Bergtrikotträger feststand, warteten die Beiden auf die Konkurrenz. Auf den letzten 60 Kilometern fuhr das Hauptfeld schließlich geschlossen dem erwarteten Massensprint entgegen – wobei es nach der letzten Menglers-Hill-Passage bergab auf den letzten zehn Kilometern in Richtung Tanunda noch zu einigen Stürzen kam, die aber alle glimpflich ausgingen.

Das Profil der 1. Etappe rund um Tanunda. | Grafik: Tour Down Under

"Wir sind in den langen Kurven 100 km/h gefahren – das ist ziemlich schnell und dann wurde es ziemlich chaotisch, weil jeder vorne sein wollte. Es war echt haarig, aber meine Jungs sind cool und geduldig geblieben. Sie haben einen großartigen Job gemacht", kommentierte Welsford das Finale und fügte an: "Ich hoffe alle sind in Ordnung."

Luke Plapp führte das Feld nach der Abfahrt dann bei Gegenwind bis 2,5 Kilometer vor Schluss und Jayco – AlUla schien das Leadout zu dominieren. Als der Australische Meister aber ausscherte, übernahmen Lidl – Trek und Bora – hansgrohe das Zepter und es wurde hektisch. Auf dem Schlusskilometer schließlich bereitete Ryan Mullen mit Danny van Poppel und Welsford am Hinterrad vor Ewan sowie Bauhaus den Sprint vor und der Australier vollendete schließlich mit einem Sprint ab der 150-Meter-Marke nach perfektem Leadout.

Welsford spurtete auf der linken Straßenseite dem Strich entgegen, während Bauhaus rechts um Ewan herum musste und trotz zwischenzeitlich höherer Geschwindigkeit letztlich deutlich unterlag. Dritter wurde Girmay, der in der Sprintanfahrt zu weit hinten saß und aus dem Windschatten zwar am Ende die höchste Endgeschwindigkeit hatte, aber nur noch an Ewan vorbeikam.

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