RSNplusRSN-Rangliste, Platz 74

Ballerstedt: Die “Ronde“ als Lohn, bei der Vuelta gereift

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Ballerstedt: Die “Ronde“ als Lohn, bei der Vuelta gereift"
Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) | Foto: Cor Vos

22.11.2023  |  (rsn) – Mit der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) und der Vuelta a Espana (2.UWT) hielt die zweite Profisaison für Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) gleich zwei große Highlights bereit. Doch nicht nur deshalb fiel sein Fazit "auf jeden Fall positiv aus“, wie der Berliner gegenüber radsport-news.com betonte.

Ballerstedts Debüt bei der Ronde war der Lohn für vorherige starke Auftritte als Helfer. "Von außen war es vielleicht schwierig mitzubekommen, ich war für das Team immer zu Beginn der Rennen da, wenn es auf die Windkante ging. Wegen meiner guten Jobs wurde ich mit dem Einsatz bei der Flandern-Rundfahrt belohnt“, erklärte er.

___STEADY_PAYWALL___

Dort allerdingst musste er nach einem Sturz vorzeitig vom Rad steigen. Dennoch war der 22-Jährige mit seiner Leistung zufrieden. Denn nachdem sein Teamkollege Mathieu van der Poel in der hektischen Frühphase des Rennens zurückgefallen war, konnte Ballerstedt den Titelverteidiger wieder an das Feld heranfahren. Schließlich wurde van der Poel in Oudenaarde Zweiter hinter Tadej Pogacar (UAE Team Emirates). "Auch wenn ich in Flandern früh raus war, so war das doch ein schönes Ding“, sagte Ballerstedt zu seinem Einsatz beim flämischen Monument.

Bei der ersten Flandern-Rundfahrt seiner Karriere half Maurice Ballerstedt (Alpecin – Deceuninck) seinem Kapitän Mathieu van der Poel aus der Patsche, als der Niederländer in der hektischen Anfangsphase den Anschluss verlor | Foto: Cor Vos

Dagegen konnte der Deutsche U23-Zeitfahrmeister von 2022 die erste Grand Tour seiner Karriere nicht nur zu Ende fahren, sondern mit Platz sechs auf der 19. Vuelta-Etappe auch ein Spitzenergebnis erzielen. Nach Platz acht bei der Elfstedenronde (1.1) war dies sein zweites Top-Ten-Resultat der Saison.

Beim Vuelta-Debüt nie in großen Problemen

"Wenn man bei der Vuelta mithalten und durchfahren kann, dann ist man schon ein richtig gestandener Rennfahrer“, sagte Ballerstedt. "Es waren zwar die härtesten drei Wochen meines Lebens. Letztlich war ich aber nie in großen Problemen, hatte keinen richtigen Scheißtag und konnte bei den Sprints einen guten Job machen.“

Vor dem Start zeigte er allerdings gehörigen Respekt vor dem schweren Streckenprofil – zumal er im Frühjahr die Fernfahrt Paris – Nizza kurz vor dem Ziel der Schlussetappe aufgeben musste. Damals habe er feststellen müssen, wie schnell ein Rennen vorbei sein kann, wenn man einen schlechten Tag erwischt.

Wie schon im vergangenen Jahr kam er auch diesmal ohne schlimmen Sturz und auch meist gesund durch die Saison. "Das einzige Mal, dass ich in diesem Jahr krank war, war vor der Belgien-Rundfahrt, die ich dann auch nicht bestreiten konnte. Aber wenn das die größte Enttäuschung der Saison war, dann kann das Jahr nicht so schlimm gewesen sein“, befand er.

Im Gegensatz zum Ronde-Debüt, das er vorzeitig beenden musste, kämpfte sich Ballerstedt erfolgreich durch seine erste Vuelta a Espana und war einer auf Rang 143 einer von 148 Profis, die in Madrid das Ziel erreichten. | Foto: Cor Vos

Nach der Vuelta sei er als Folge der Strapazen zwar sehr erschöpft gewesen, konnte die Saison bei Paris-Tours (1.Pro) aber noch ordentlich zu Ende bringen. Seit einigen Tagen hat Ballerstedt nun wieder mit dem Training begonnen, ohne dass sich die schweren Rennkilometer der Vuelta bisher positiv ausgewirkt hätten. "Ich bin bisher aber auch kaum Intensitäten gefahren. Ich denke, ich werde von der Vuelta vor allem im Saisonverlauf profitieren“, meinte er.

Einen solchen Schub wird Ballerstedt 2024 gut gebrauchen können, schließlich steht ihm ein Vertragsjahr bevor, in dem er den Schwerpunkt auf den Sprint richten will. “Hier habe ich mich über die Jahre weiterentwickelt, auch immer mehr Muskulatur aufgebaut und mich im Leadout integriert“, so der Alpecin-Profi, der künftig in dieser Disziplin auch auf eigene Rechnung fahren möchte. "Der Sprint ist für mich eine Perspektive. Ich werde vielleicht die eine oder andere, Chance bekommen, die gilt es dann zu nutzen.“

Außerdem wolle er 2024 die großen Klassiker bestreiten, dann aber nicht nur als Helfer für die frühen Rennphasen. "Ich möchte bei den harten Rennen länger vorne dabei bleiben und auch meine Chancen nutzen“, kündigte Ballerstedt selbstbewusst an.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2024Etappensieg verpasst, aber Alaphilippe zeigt alte Klasse

(rsn) – Der ganz große Coup ist Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der 6. Etappe des Giro d´Italia über die weißen Schotterstraßen der Toskana nicht gelungen. Doch der franzöische

09.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

09.05.2024Kampf gegen die Uhr mit schwerem Finale

(rsn / ProCycling) – Zum ersten Mal seit 2017 gab es am Eröffnungswochenende der Italien-Rundfahrt kein Einzelzeitfahren. Trotz der kniffligen Etappe rund um Turin, der Ankunft in Oropa und der Sc

09.05.2024Pogacar: “Hat Spaß gemacht, aber ich bevorzuge Strade Bianche“

(rsn) – Auf der Strade-Bianche-Etappe des 107. Giro d’Italia hielten die Favoriten die Beine still. Stattdessen dominierten auf den 180 Kilometern durch die Toskana inklusive dreier Gravel-Sektore

09.05.2024Fleche du Sud: Etappenplatzierung kostet Teutenberg Führung

(rsn) - Einen Tag nach seinem Auftaktsieg beim Flèche du Sud (2.2) musste Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) seine Gesamtführung wieder abgeben. Da es bei der fünftägigen Rundfahrt d

09.05.2024Nächster Sieg: De Lie zeigt auch beim Circuit de Wallonie auf

(rsn) - Die deutschen und österreichischen Kontinental-Teams haben sich beim hochkarätig besetzten Circuit de Wallonie (1.1) achtbar aus der Affäre gezogen. Beim Sieg des Belgiers Arnaud De Lie (Lo

09.05.2024Highlight-Video der 6. Etappe des Giro d´Itala

(rsn) – Pelayo Sánchez (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 24-jährige Spanier setzte sich über 180 hügelige Ki

09.05.2024Sanchez spart Kraft und schlägt Alaphilippe im Sprint

(rsn) - Pelayo Sanchez (Movistar) hat die 6. Etappe des 107. Giro d’Italia von Viareggio nach Rapolano terme über 180 Kilometer und drei Schottersektoren gewonnen. Im Dreiersprint war der Spanier s

09.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 6. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

09.05.2024Cavendish holt sich die 2. Etappe, Voltr das Gelbe Trikot

(rsn) – Nachdem er sich zum Auftakt noch mit Rang sechs hatte begnügen müssen, hat sich Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) die 2. Etappe der 45. Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) gesichert. Der 38-jährige

09.05.2024Ludwig: “Dachte so oft, dass ich nie einen Profisieg hole“

(rsn) – Hannah Ludwig hat geschafft, woran sie selbst nicht geglaubt hat. Die 24-Jährige aus Traben-Trarbach machte am Mittwoch den Tag für ihr Team Cofidis perfekt. Nachdem kurz zuvor Benjamin Th

09.05.2024Lipowitz muss den Giro vor der 6. Etappe verlassen

(rsn) – Nach nur fünf Tagen ist das Grand-Tour-Debüt von Florian Lipowitz bereits wieder beendet. Wie Bora – hansgrohe vor dem Start der 6. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) mitteilte, sei der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)