RSNplusRSN Rangliste, Platz 91

Hollmann: Ein paar Dinge gaben Kraft und machten Spaß

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Hollmann: Ein paar Dinge gaben Kraft und machten Spaß"
Juri Hollmann (Movistar) bei der Zeitfahr-DM | Foto: Cor Vos

12.11.2023  |  (rsn) – 58 Renntage und nur drei Mal ein "Did not Finish" im Ergebnis. Im vierten Jahr bei Movistar fuhr Juri Hollmann seine konstanteste Saison und trug noch zu zahlreichen Erfolgen seiner Teamkollegen bei. Entsprechend zog der 24-Jährige gegenüber radsport-news.com eine "positive Bilanz“.

Dabei hatte der Winter denkbar ungünstig begonnen. Wegen einer geplanten Operation musste er sechs Wochen pausieren und wegen weiterer Rückschläge musste Hollmann auch in der Folgezeit mit dem Training kürzertreten. "So bin ich im Januar/Februar mit großem Trainingsrückstand in die Saison eingestiegen“, erklärte der Kölner.

___STEADY_PAYWALL___

Dennoch konnte er bei Rennen wie der Saudi Tour (2.1) oder der UAE Tour (2.UWT) als Helfer dazu beitragen, dass seine Teamkollegen Ruben Guerreiro und Einar Rubio Etappen gewannen und im Falle des Portugiesen auch die Gesamtwertung. Die Wettkämpfe halfen ihm aber ebenfalls dabei, seinen Formrückstand wettzumachen. "Da habe ich mich einfach durchbeißen müssen“, erinnerte sich Hollmann.

Juri Hollmann (Movistar, rechts) bei Paris-Roubaix an der Seite von Mathieu van der Poel und Wout Van Aert | Foto: Cor Vos

Im Frühjahr ging es schließlich zu den WorldTour-Rennen Strade Bianchi, Dwars Door Vlaanderen, Ronde van Vlaanderen und Paris – Roubaix, wobei vor allem die Hölle des Nordens in Erinnerung blieb. "Mit Wout und Mathieu in der Spitzengruppe im Carrefour de l`Arbre auf dem Foto zu sein, das war ein persönliches Highlight“, so Hollmann, der knapp 130 Kilometer in der Spitzengruppe fuhr.

Auch bei der anschließenden Tour of the Alps (2.Pro) zeigte er sich auf zwei Etappen als Ausreißer und verpasste als Elfter am Schlusstag nur knapp die Top Ten. "Da war ich nicht so weit weg von einem Top-Resultat bei einem .Pro-Rennen“, meinte der Allrounder.

Danach wagte Hollmann einen Abstecher in den Gravel-Bereich. Bei 3Rides Gravel Race belegte er Rang sechs. Der Wettbewerb der UCI Gravel World Series Mitte Mai war zunächst der letzte Renneinsatz. Abgesehen von den deutschen Straßenmeisterschaften Ende Juni, wo er mit Rang zehn im Straßenrennen überzeugen konnte, hatte Hollmann Rennpause bis Ende Juli.

"Ich wurde vom Team für sehr lange Zeit nicht eingesetzt. Letztlich war ich praktisch von April bis August ohne Rennen. Das war schade und für mich der Tiefpunkt der Saison“, gestand Hollmann. Zwar stieg er wieder bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) mit dem Team in den Rennbetrieb ein, doch die nächste schlechte Nachricht folgte.

Hollmann bei der Deutschland Tour | Foto: Cor Vos

Movistar wollte nach vier gemeinsamen Jahren die sportliche Zusammenarbeit mit dem Deutschen nicht weiter fortsetzen. "Das hat mich gestresst, das Thema Vertrag ist einfach ein sehr ungemütliches“, so Hollmann, der sich aber sportlich davon nicht aus der Bahn werfen ließ und mit Rang 27 eine ordentliche Deutschland Tour (2.Pro) und eine ebenso gute Luxemburg-Rundfahrt (2.Pro) ablieferte, bei der er am Schlusstag auch als Ausreißer überzeugen konnte. "Dort mit so großen Namen wie Julian Alaphilippe in der Spitzengruppe zu fahren, hat schon Spaß gemacht“, sagte Hollmann, dessen Saison Mitte Oktober mit der Tour of Guangxi (2.UWT) in China zu Ende ging.

"Ich hatte jetzt keine super Höhepunkte, aber es waren ein paar Sachen dabei, dir mir Kraft gegeben und Spaß gemacht haben“, so Hollmann, der hofft, 2024 von seinem verletzungsfreien Jahr weiter profitieren zu können."Ich habe viele Rennkilometer gesammelt und bin gut durchs Jahr gekommen. Ich hoffe, dass mir das nächstes Jahr Aufwind gibt.“

Auch wenn die Zeit bei Movistar "nicht immer einfach“ gewesen sei, gehen er und das Team im Guten auseinander. "Ich hatte in dem sehr familiären Team eine schöne Zeit und auch sportlich meine guten Momente“, fügte er an. Bei Alpecin – Deceuninck, seinem Arbeitgeber 2024, erhofft sich Hollmann allerdings, dass er eher bei Rennen eingesetzt wird, die seinem Fahrertyp entgegenkommen und dass das Thema Rennplanung generell besser klappt als bei Movistar. "Ich bin superhappy, mich Alpecin anschließen zu können. Für das Team würden sicher sehr viele Fahrer sehr gerne fahren wollen. Ich bin supermotiviert und habe Bock auf die Mannschaft“, so Hollmann.

Da die konkrete Besprechung von Rennkalender und Zielen erst noch stattfinden wird, konnte sich der Deutsche diesbezüglich nicht äußern. "Was ich aber bei Movistar gelernt habe, will ich mit in die neue Mannschaft nehmen und es dort besser machen“, schloss Hollmann.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

19.05.2024Bennett komplettiert Gesamterfolg in Dünkirchen mit Tagessieg

(rsn) - Vier Etappensiege, ein zweiter sowie ein dritter Platz und damit der deutliche Sieg in der Gesamtwertung: Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) hat den Vier Tagen von Dünkirchen seinen Ste

19.05.2024Vollering vollendet mit Solosieg ihr Spanien-Triple

(rsn) - Mit einem Sieg auf der 4. und finalen Etappe der Burgos-Rundfahrt der Frauen fixierte Demi Vollering (SD Worx – Protime) den Gesamtsieg in eindrucksvoller Manier. Die Niederländerin attacki

19.05.2024Steinhauser: “Hammer, auf der Königsetappe Dritter zu werden“

(rsn) – Tadej Pogacar UAE Team Emirates) bleibt der unangefochtene Dominator des Giro d’Italia 2024 (2.UWT). Der Slowene gewinnt auch den 15. Tagesabnschnitt. 15. Etappe des Giro d’Italia – d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)