Brite düpiert Sivakov im Zweiersprint

Adam Yates gewinnt Regenschlacht von Montreal

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Adam Yates gewinnt Regenschlacht von Montreal"
Adam Yates gewinnt die 12. Austragung des Eintagesrennens in Montreal | Foto: Cor Vos

10.09.2023  |  (rsn) – Vor acht Jahren unterlag Adam Yates (UAE Team Emirates) noch seinem aktuellen Teamkollegen Tim Wellens im Zweiersprint in Montreal, nun wetzte er diese Scharte in seinem Palmarès aus. Denn nach einer Fahrtzeit von fast sechs Stunden bezwang der Brite nach einer wahren Regenschlacht den Franzosen Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers) in einer ähnlichen Konstellation wie damals.

"Ich versuche schon seit ein paar Jahren hier zu gewinnen. 2015 ist lange her, aber ich hatte noch gute Erinnerungen", erklärte der Brite nach dem Rennen. Pikanterweise wechselt der unterlegene des Zweiersprints, Sivakov, im nächsten Jahr zu seinem UAE Team Emirates, welches auch 2021 mit Tadej Pogacar den Grand Prix Cycliste de Montreal gewinnen konnte.

"Es ist ein superschweres Rennen mit extrem vielen Höhenmetern. Wir waren heute fast sechs Stunden unterwegs und es war wirklich ein harter Tag", schnaufte Adam Yates, der sich gut zehn Kilometer vor dem Ziel mit Sivakov aus der übriggebliebenen Gruppe der Favoriten absetzen konnte.

"Ich hatte einen superexplosiven Antritt, bin dann bis ins Ziel Vollgas gefahren und hatte das perfekte Ende", meinte der 31-Jährige, der seit 2015 kein Eintagesrennen auf der WorldTour mehr gewinnen konnte. Der Spanier Alex Aranburu (Movistar) belegte zwölf Sekunden hinter dem Sieger den dritten Tagesrang. Dahinter sprintete Frankreichs Meister Valentin Madouas (Groupama – FDJ) auf die vierte Position vor Simone Velasco (Astana Qazhaqstan) und Simon Yates (Jayco AlUla), die eine vierköpfige Verfolgergruppe gebildet hatten.

Der Schweizer Marc Hirschi (UAE Team Emirates) wurde Zehnter, gerade einmal 60 Fahrer erreichten bei regnerischen Verhältnissen das Ziel auf dem schwierigen Kurs rund um Montreal.

So lief der 12. Grand Prix Cycliste de Montreal:

Wie schon in Quebec begann auch das Rennen in Montreal mit Regen. Im Gegensatz zum Nieselregen vor zwei Tagen begrüßte die Olympiastadt von 1976 die Athleten aber mit einem heftigen Schauer. Gut zehn Kilometer nach dem scharfen Start setzte sich mit Florian Vermeersch (Lotto - Dstny) der erste Ausreißer des Tages aus dem Feld ab. Der Belgier bekam aber keinen großen Vorsprung, blieb lange unter einer Minute Abstand auf seine Verfolger.

Nach drei Runden stiegen einige Fahrer vom Rad. Tim Wellens (UAE Team Emirates), Marius Mayrhofer (DSM Firmenich) und Simon Clarke (Israel - Premier Tech) konnten mit den schlechten Wetterverhältnissen nicht viel anfangen und gaben frühzeitig auf. Immer wieder versuchten Fahrer zu Vermeersch aufzuschließen, konnten sich aber aus dem schnell fahrenden Feld nicht lösen.

Vermeersch baute seinen Vorsprung auf fast fünf Minuten aus, während dahinter das Peloton immer wieder in mehrere Teile zerfiel, die sich aber nach den Anstiegen der Runde letztlich wieder zusammenschlossen. Das Team Israel - Premier Tech sorgte für die Nachführarbeit, kontrollierte das Peloton, welches 54 Kilometer vor dem Ziel den Belgier einholte und stellte.

Mehrere Attacken sorgten dafür, dass Fahrer wie Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step), Pello Bilbao (Bahrain - Victorious) oder Michael Matthews (Jayco AlUla) aus dem Feld zurückfielen. Aber auch sie fanden wieder zurück und so gingen gut 70 Athleten gemeinsam in die letzten zwei Runden der 12. Ausgabe des Rennens, welches nur ein einziges Mal mit einem Sprint einer größeren Gruppe endete.

Für ein schnelles Tempo im Finale sorgte die Mannschaft von UAE Team Emirates und Fahrer wie Benoit Cosnefroy (AG2R Citroen Team), Christophe Laporte (Jumbo – Visma) oder Arnaud De Lie (Lotto Dstny) kämpften um den Verbleib in den immer kleiner werdenden Feld. Vor der letzten Runde probierte es De Lie an der Seite von Michael Matthews (Jayco AlUla) als Ausreißer. Der Australier Eingangs der Schlussrunde war aber vorne alles wieder beisammen.

Während Favorit für Favorit zurückfiel, bereitete an der Spitze Brandon McNulty (UAE Team Emirates) die Attacke seines Leaders Adam Yates perfekt vor. 10,5 Kilometer vor dem Ende griff der Brite an und nur Sivakov konnte ihm folgen. Zwar hatte auch der Ineos-Profi Mühe dranzubleiben,. Er kämpfte sich aber wieder an Yates ran und arbeitete mit ihm bis zu den letzten Metern zusammen. 200 Meter vor dem Ziel eröffnete der Brite seinen Sprint und der Franzose war chancenlos. Dahinter sicherte sich Aranburu den dritten Rang.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

20.05.2024Bora: In der dritten Giro-Woche alle für Martinez

(rsn) – Bisher läuft der 107. Giro d´Italia für Daniel Felipe Martinez (Bora – hansgrohe) voll nach Plan. Der Neuzugang aus Kolumbien hat sich bei der ersten Grand Tour des Jahres voll auf die

20.05.2024Quinn und Faulkner gewinnen US-Meisterschaften im Straßenrennen

(rsn) - Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) hat sich bei einem Sturz im Verlauf des Port Epic eine Fraktur des Ellenbogens zugezogen, wie sein Team auf der Plattform X mitteilte. Der Belgier mu

20.05.2024Vollering will nach “großartigem Mai“ ihre Form weiter verbessern

(rsn) – Nachdem sie lange auf ihren ersten Saisonsieg hatte warten müssen, ist bei Demi Vollering (SD Worx – Protime) in Spanien der Knoten geplatzt. Innerhalb von gerade mal drei Wochen entschie

20.05.2024Weniger Stürze mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz?

(rsn) - Der Radsport wird technologisch immer ambitionierter. Das betrifft etwa die Materialentwicklung. Fünf Ingenieure sitzen etwa bei Colnago ganzjährig daran, die Arbeitsgeräte von Tadej Pogaca

20.05.2024Mattheis: Nach acht Jahren Pause ein spätes Comeback

(rsn) – Sonderlich viele Kontinental-Jahre hat Oliver Mattheis (Bike Aid) noch nicht auf dem Buckel. Dies liegt auch daran, dass der heute 29-Jährige seine aktive Radsportkarriere in seiner zweiten

20.05.2024Geschke griff auf Königsetappe mutig nach Pogacars Bergtrikot

(rsn) - Simon Geschke (Cofidis) setzte auf der 15. Etappe von Manerba del Garda nach Livigno (Mottolino) zum großen Kampf um das Bergtrikot des Giro an. Am Ende musste er sich aber der schieren Kraf

19.05.2024Vor Steinhauser landen in Livigno nur die Grand-Tour-Könige

(rsn) – Es war ein großer Tag für Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost). Der 22-Jährige hielt auf der Königsetappe des Giro d´Italia im Konzert der Grand-Tour-Gesamtsieger prächtig mit.

19.05.2024Quintana meldet sich zurück, aber Pogacar zeigt noch keine Gnade

(rsn) – Nach anderthalb Jahren außerhalb des Profi-Pelotons ist Nairo Quintana in dieser Saison zu Movistar zurückgekehrt, um an alte, glanzvolle Tage anzuknüpfen und als Kapitän zehn Jahre nach

19.05.2024Pogacar dominiert den Giro d´Italia – mit Plan, Verstand & Stärke

(rsn) – Die Entscheidung der Königsetappe des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) ist knapp 15 Kilometer vor dem Ziel gefallen. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tritt vom Hinterrad seines Teamk

19.05.2024Highlight-Video der 15. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Auf der Königsetappe des 107. Giro d´Italia hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die Konkurrenten in Grund und Boden gefahren und seinen Vorsprung im Gesamtklassement auf fast sieben Min

19.05.2024Bennett komplettiert Gesamterfolg in Dünkirchen mit Tagessieg

(rsn) - Vier Etappensiege, ein zweiter sowie ein dritter Platz und damit der deutliche Sieg in der Gesamtwertung: Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale) hat den Vier Tagen von Dünkirchen seinen Ste

19.05.2024Vollering vollendet mit Solosieg ihr Spanien-Triple

(rsn) - Mit einem Sieg auf der 4. und finalen Etappe der Burgos-Rundfahrt der Frauen fixierte Demi Vollering (SD Worx – Protime) den Gesamtsieg in eindrucksvoller Manier. Die Niederländerin attacki

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)