RSNplusBoost für EM und Vuelta

Ackermann in Polen mit “ganz, ganz, ganz wichtigem Sieg“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Ackermann in Polen mit “ganz, ganz, ganz wichtigem Sieg“"
Pascal Ackermann (UAE Team EMirates) feiert seinen zweiten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

02.08.2022  |  (rsn) – Viel Grund zum Jubeln hatte Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in diesem Jahr noch nicht. Auch wegen eines Steißbeinbruchs konnte er in den ersten sieben Monaten des Jahres gerade einmal einen Sieg einfahren. Eine schlechtere Bilanz hatte der Südpfälzer nur in seinem Neo-Profi-Jahr 2017 vorzuweisen.

Doch nun folgte für Ackermann bei der Polen-Rundfahrt der Befreiungsschlag. Auf der 3. Etappe war er nach schwerem Etappenverlauf im Sprint nicht zu schlagen. “Für mich persönlich war der Sieg heute ganz, ganz, ganz wichtig“, betonte Ackermann am Abend im Gespräch mit radsport-news.com die Bedeutung seines ersten Erfolges seit Mitte März, als er die Bredene Koksijde Classic (1.Pro) gewann.

Dabei stellte der langjährige Bora-Sprinter aber auch klar, dass die viermonatige Siegloszeit vor allem auf seine lange Pause nach seinem Sturz im Frühjahr zurückzuführen sei. “Die Polen-Rundfahrt ist für mich eigentlich das erste Rennen nach der Verletzung. Ich bin zwar die Slowenien-Rundfahrt gefahren, aber da war ich noch nicht bereit, weil ich das Training noch nicht hatte“, so der 28-Jährige.

Pascal Ackermann durfte mal wieder aufs Siegerpodest klettern. | Foto: Cor Vos

___STEADY_PAYWALL___

Aus fünf mach sechs?

Nach der Slowenien-Rundfahrt Mitte Juni konnte Ackermann aber ausgiebig trainieren und weiter an der Form schrauben. Dass diese mit Blick auf die Straßen-EM in München und die Vuelta passt, zeigte Ackermann mit seiner starken Leistung am Dienstag. “Das Finale war verdammt schwer, viele Kurven und der knackige Anstieg noch dazu“, erklärte der UAE-Profi.

Angesprochen auf das relativ ähnliche Profil der 4. Etappe am Mittwoch, meinte Ackermann, dass die Anstiege auf dem bevorstehenden Teilstück “ein bisschen steiler, also nicht ganz so sprinterfreundlich“ seien. Doch unversucht lassen will er es nicht. “Nach dem Tag heute werde ich es auf jeden Fall probieren. Ich glaube, dass der Druck in Richtung EM jetzt weg ist, noch mal zeigen zu müssen, was ich drauf habe“, so Ackermann, der dadurch hofft, befreit auffahren zu können. “Ich denke, ich bin gut drauf und nehme jetzt einfach mit was geht“, betonte er.

Der befreiende Moment des Sieges. | Foto: Cor Vos

Von Polen über München nach Spanien

Dabei geht es für Ackermann auch darum, seine starke Bilanz bei der Polen-Rundfahrt – bisher stehen fünf Siege beim WorldTour-Rennen zu Buche – weiter auszubauen. Die Tour de Pologne bestreitet Ackermann aber nicht nur wegen seiner Erfolge in der Vergangenheit sehr gerne. “Es ist immer schön, nach Polen zurückzukommen. Es ist das erste Rennen nach der Sommerpause. Da sieht man, wie gut man gearbeitet hat“, so Ackermann, der direkt zufrieden anfügte. “Ich glaube, ich habe recht gut gearbeitet.“

Neben dem Finden der eigenen Stärke im Sprint dient die Polen-Rundfahrt für Ackermann und sein Team auch dazu, den Sprintzug mit Blick auf die Vuelta abzustimmen. “Wir testen hier den Leadout für die Vuelta. Ich denke, da sind wir ganz gut aufgestellt. Seba (Sebastian Molano, d. Red) hat mich heute perfekt gebracht. Ich glaube, dass wir ganz gut harmonieren“, sieht sich Ackermann im Sprint sehr gut unterstützt.

Molano wird Ackermann beim nächsten Einsatz, der Straßen-EM in München am 14. August nicht zur Seite stehen, da bei den Titelkämpfen die Nationalmannschaften am Start stehen. Auch wenn die offizielle Nominierung aussteht, hat Ackermann nicht nur sehr gute Chancen nominiert zu werden, sondern bei dem sprinterfreundlichen Rennen auch die Kapitänsrolle einzunehmen. Der Sieg in Polen dürfte beim Bund Deutscher Radfahrer letzte Zweifel beseitigt haben, ob Ackermann in der EM-Form der letzten Jahre ist, als er 2019 und 2020 jeweils die Bronze-Medaille gewann.

Ackermann dankt seinem Teamkollegen Diego Ulissi für dessen Vorarbeit. | Foto: Cor Vos

Ackermann bezeichnete die EM zwar als sein nächstes Highlight. Der Formaufbau aber ist ganz auf die Vuelta gerichtet. “Mein Hauptziel ist die Vuelta. Für die haben wir trainiert und ich denke, dass da formtechnisch noch ein bisschen was geht bis dahin“, blickte Ackermann auf die letzte GrandTour des Jahres, die im 19. August im niederländischen Utrecht startet.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.08.2022Démare nutzt in Krakau die letzte Chance, Bauhaus wird Dritter

(rsn) – Arnaud Démare (Groupama – FDJ) hat zum Abschluss der 79. Polen-Rundfahrt (2.UWT) seinen fünften Saisonsieg eingefahren. Der 30-jährige Franzose ließ auf der 7. Etappe über 177,8 Kilo

05.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 5. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

04.08.2022Arensman gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Brenner wird Fünfter

(rsn) – Thymen Arensman (DSM) hat das für die Gesamtwertung vorentscheidende Bergzeitfahren der 79. Polen-Rundfahrt für sich entschieden und den ersten Sieg seiner Profikarriere gefeiert. Der 22-j

04.08.2022Jetzt erst festgestellt: Tolhoek bricht sich Rippen und die Schulter

(rsn) – Antwan Tolhoek (Trek – Segafredo) hat sich bei seinem Sturz zum Auftakt der Polen-Rundfahrt schlimmer verletzt als zunächst gemeldet. Wie der Niederländer auf Twitter mitteilte, sei bei

04.08.2022Higuita will im Bergzeitfahren alles geben und Gelb verteidigen

(rsn) – Nach dem Sturz auf der 4. Etappe, bei dem er ohne schlimmere Blessuren davon kam, erlebte Sergio Higuita (Bora – hansgrohe) auf dem fünften Teilstück der Polen-Rundfahrt keinen Schreckmo

04.08.2022Bauhaus` Erfolgsrezept: Timing, Positionierung und Taktik

p>(rsn) – Noch fehlt Phil Bauhaus (Bahrain Victorius) ein GrandTour-Etappensieg in seinen Palmares. Auch gehört der Kölner nicht zu den Sprintern, die Siege in Serie einfahren. Aber wenn Bauhaus g

04.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

03.08.2022Steimle muss Burgos mit Schlüsselbein-Fraktur verlassen

(rsn) – Jannik Steimle (Quick-Step Alpha Vinyl) hat sich bei dem schlimmen Massensturz auf den letzten 500 Metern der 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt das rechte Schlüsselbein gebrochen. Wie sein Tea

03.08.2022Nach Ackermann kann auch Bauhaus in Polen jubeln

(rsn) – Nachdem er sich zum Auftakt der 79. Polen-Rundfahrt (2.UWT) in Lublin noch Olav Kooij (Jumbo – Visma) hatte geschlagen geben musste, war Phil Bauhaus (Bahrain Victorius) auf der 5. Etappe

03.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

02.08.2022Ackermann feiert fünften Etappensieg in Polen

(rsn) - Mit seinem ersten Sieg seit Mitte März hat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) auf der 4. Etappe der Polen-Rundfahrt vier sieglose Monate abgeschlossen. Nach 179 Kilometern zwischen Lesko u

02.08.2022Heßmann machte “ausnahmsweise keine dummen Spielchen“

(rsn) – Mit einer “guten Show“ ist Michel Heßmann (Jumbo – Visma) auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt ins Bergtrikot gefahren. Er sicherte sich als Bester der fünf Ausreißer des Tages die

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Schachmann: “Auf so ein Biest Zeit zu verlieren, ist keine Schande“

(rsn) – Tadej Pogacar demonstrierte im ersten Zeitfahren seine herausragende Stellung bei diesem Giro d’Italia. Der Slowene holte am Schlussanstieg des Zeitfahrens zwischen Foligno und Perugia ein

10.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit einem weiteren grandiosen Auftritt das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia (2.UWT) für sich entschieden. Der Träger des Ros

10.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 7. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

10.05.2024Pogacar gewöhnt sich ans Rad und zündet am Berg die Rakete

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat auf der 7. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt gefeiert. Im 40,6 Kilometer langen Einzelzei

10.05.2024Nys schnappt Buchmann ersten Saisonsieg vor der Nase weg

(rsn) – Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro) denkbar knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der Deutsche Meister kam nach 182,7 Kilometer

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

10.05.2024Die Startzeiten des ersten Giro-Zeitfahrens

(rsn) - Julius van den Berg (dsm-firmenich - PostNL) eröffnet um 13:10 Uhr das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia. Auf dem Programm der 7. Etappe stehen 40,6 Kilometer von Fol

10.05.2024Bora-Profi Benedetti: “Bin froh, dass Cavendish gewonnen hat“

(rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) konnte von Glück reden, dass der rabiate Körpereinsatz, mit dem sich sein Konkurrent Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) im Finale der 2. Etappe der Ungar

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

09.05.2024Giro-Etappensieg verpasst, aber Alaphilippe zeigt alte Klasse

(rsn) – Der ganz große Coup ist Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der 6. Etappe des Giro d´Italia über die weißen Schotterstraßen der Toskana nicht gelungen. Doch der franzöische

09.05.2024Kampf gegen die Uhr mit schwerem Finale

(rsn / ProCycling) – Zum ersten Mal seit 2017 gab es am Eröffnungswochenende der Italien-Rundfahrt kein Einzelzeitfahren. Trotz der kniffligen Etappe rund um Turin, der Ankunft in Oropa und der Sc

09.05.2024Pogacar: “Hat Spaß gemacht, aber ich bevorzuge Strade Bianche“

(rsn) – Auf der Strade-Bianche-Etappe des 107. Giro d’Italia hielten die Favoriten die Beine still. Stattdessen dominierten auf den 180 Kilometern durch die Toskana inklusive dreier Gravel-Sektore

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)