Bissegger Zweiter, Pogacar übernimmt Gesamtführung

Ganna setzt Zeitfahr-Siegesserie gewohnt dominant fort

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Ganna setzt Zeitfahr-Siegesserie gewohnt dominant fort"
Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) | Foto: Cor Vos

22.02.2021  |  (rsn) - Acht Siege in Folge: Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat seine beeindruckende Zeitfahr-Bilanz auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten fortgesetzt und auf Al Hudayriat Island die 2. Etappe der UAE Tour gewonnen. Der Zeitfahr-Weltmeister absolvierte den 13 Kilometer langen, flachen Zeitfahrkurs mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 55,9 km/h und setzte sich nach 13:56 Minuten mit 14 Sekunden Vorsprung vor dem jungen Schweizer Stefan Bissegger (EF Education - Nippo) durch. Der 22-Jährige war bereits als zwölfter Starter ins Rennen gegangen und saß mehr als anderthalb Stunden auf dem Hot Seat des Zeitbesten, bevor ihn Ganna erwartungsgemäß ablöste.

"Jedes Rennen ist schwer. Es ist nie leicht, voll fokussiert zu sein. Aber mein Körper war glücklicherweise bereit, so dass ich dieses tolle Ergebnis holen konnte", freute sich Ganna über den Sieg. "Es ist speziell, mitten in der Wüste zu fahren. Das ist meine erste Abu Dhabi Tour. Ich bin sehr glücklich, so gut drauf zu sein und hoffe, so auch weitermachen zu können bei Tirreno-Adriatico und Mailand-Sanremo. Jedes Zeitfahren ist für mich ein Test, um besser und besser zu werden. Es war ein Hochgeschwindigkeitsrennen mit 55 oder 56 Stundenkilometern."

Dritter wurde der dreimalige U23-Zeitfahr-Weltmeister Mikkel Bjerg (UAE Team Emirates) mit 21 Sekunden Rückstand auf Ganna. Der Däne war damit drei Sekunden schneller als sein Teamkollege Tadej Pogacar, der die Gesamtführung vom nicht mehr angetretenen Mathieu van der Poel übernahm. Van der Poels Team Alpecin - Fenix hatte die UAE Tour am Morgen verlassen, weil ein Team-Mitarbeiter positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden war.

Pogacar nun in der Pole Position

"Wir haben noch fünf Etappen mit zwei Bergetappen und möglicherweise nochmal Windkanten. Aber jetzt haben wir das Trikot und wollen es bis zum Schluss zu verteidigen", sagte Pogacar nach dem Zeitfahren. "Ich bin wirklich glücklich mit meiner Leistung heute. Ich denke, der Wind war am Ende recht stark, aber ich habe mein Bestes gegeben und bin happy."

Pogacar war im Zeitfahren sechs Sekunden schneller als Joao Almeida (Deceuninck - Quick-Step) und führt die UAE Tour nun mit fünf Sekunden Vorsprung auf den Portugiesen an. "Ich wollte einfach die beste Zeit fahren, die ich konnte. Natürlich ist es besser, Zeit zu gewinnen als zu verlieren, um mit einem Vorteil an den Berg zu kommen und dort kontrollieren zu können. Aber heute mussten wir alle all out fahren", so der Slowene.

Titelverteidiger Adam Yates (Ineos Grenadiers) war als Tages-34. 58 Sekunden langsamer als Ganna und ist mit bereits 39 Sekunden Rückstand auf Pogacar nun Gesamtfünfter.

Walscheid Siebter, Brändle Zehnter

Stark präsentierte sich auf der sehr windanfällige Hudayriat-Insel im Südwesten der Stadt Abu Dhabi auch Max Walscheid (Qhubeka Assos). Er fuhr als bester Deutscher mit 32 Sekunden Rückstand auf Ganna auf den siebten Platz. Österreichs Zeitfahrmeister Matthias Brändle (Israel Start-Up Nation) wurde mit 38 Sekunden Rückstand Zehnter, Nikias Arndt (DSM / + 0:48) belegte den 16. Platz.

Für Bora - hansgrohe fuhren Emanuel Buchmann (+ 0:53) und Patrick Konrad (+ 0:57) auf die Plätze 26 und 29, beide noch vor Yates und Vincenzo Nibali (Trek - Segafredo / + 0:59), der es geradeso vermeiden konnte, vom eine Minute nach ihm gestarteten Ganna eingeholt zu werden.

"Vincenzo ist ein großer Champion. Ihn heute vor mir zu haben war eine gute Stimulanz", gab auch Ganna zu, dass es ihn nicht kalt ließ, auf den letzten Metern immer näher an den italienischen Radsport-Helden heranzukommen. "Ich habe versucht, ihn einzuholen, es aber nicht ganz geschafft", grinste er schließlich.

Tiberi stürzt auf Zielgeraden auf mysteriöse Weise

Schon als dritter Starter hatte Bjerg am späten Vormittag einen ersten Richtwert aufgestellt, den Bissegger neun Minuten später dann aber bereits um elf Sekunden unterbot. Der Schweizer hatte unterwegs den eine Minute vor ihm gestarteten André Greipel (Israel Start-Up Nation) überholt und fuhr in 14:10 Minuten eine beeindruckende Bestzeit, um dann auf dem Hot Seat Platz zu nehmen und dort das restliche Zeitfahren zu beobachten, bis ihn schließlich Ganna verdrängte.

Während Bissegger dort saß passierte wenig unerwartetes, abgesehen von einem schweren Sturz auf der Zielgeraden. Dort stürzte der 19-jährige Italiener Antonio Tiberi (Trek - Segafredo), Junioren-Zeitfahrweltmeister von Yorkshire 2019, aus zunächst ungeklärten Gründen und rutschte über den Zielstrich, um mit 49 Sekunden Rückstand auf Landsmann Ganna letztendlich trotz des Sturzes 19. zu werden.

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