Schlechter Tag endet mit bestem Ergebnis

Sütterlin: “War zufällig an Politts Rad und bin mitgegangen“

Von Felix Mattis aus Harelbeke

Foto zu dem Text "Sütterlin: “War zufällig an Politts Rad und bin mitgegangen“"
Jasha Sütterlin (Movistar) | Foto: Felix Mattis

30.03.2019  |  (rsn) - Manchmal kommt es anders, als man denkt: Eigentlich hatte sich Jasha Sütterlin (Movistar) beim E3 Classic am Freitag, nachdem er schon bei Driedaagse Brugge-De Panne am Mittwoch den ganzen Tag in der Ausreißergruppe unterwegs gewesen war, gar nicht gut gefühlt. Doch am Ende überquerte er den Zielstrich in Harelbeke trotzdem als Neunter und feierte so endlich das lang ersehnte Top-10-Resultat bei einem flämischen Klassiker.

"Ich mag diese Rennen einfach und es war schon immer mein Ziel, hier mal in die Top 10 zu fahren. Nach sechs Jahren hat es heute endlich geklappt", freute sich der 26-Jährige, dessen spanisches Team Movistar zwar über viele Top-Kletterer, aber kaum Klassikerfahrer hat. Umso glücklicher war man über die Leistung des Deutschen: "Sie sind alle superstolz auf mich."

Dass in Harelbeke der neunte Platz heraussprang, dafür bedankte sich der Freiburger nach dem Rennen auch bei Nils Politt (Katusha - Alpecin). Dessen Angriff gut 50 Kilometer vor dem Ziel war es , der Sütterlin das Resultat ermöglichte. "Ich war 70 Kilometer vor dem Ziel irgendwo mitten im Feld. Dann habe ich mich langsam vorgearbeitet, was mich überrascht hat, weil ich mich nicht gut gefühlt habe. So 50 vor Ziel war ich in den Top 20 und zufällig an Politts Hinterrad, als er attackiert hat", erzählte Sütterlin. "Ich bin einfach mitgegangen, habe mir dabei nicht groß etwas gedacht."

Im Zweier-Mannschaftsfahren mit Kumpel Politt an die Spitze

Doch die beiden Deutschen harmonierten sofort gut, fuhren gemeinsam an sieben Ausreißern vorbei und nach dem Paterberg zu Bob Jungels (Deceuninck - Quick-Step) sowie Marc Hirschi (Sunweb) vor an die Spitze. "Wir sind die Lücke wie im Zweier-Mannschaftsfahren zugefahren und haben dann versucht, so weit wie möglich zum Ziel zu kommen, weil wir wussten, dass sie uns irgendwann einholen", so Sütterlin.

Das passierte kurz vor dem letzten Helling, dem Tiegemberg. Doch durch den frühen Vorstoß mussten Sütterlin und Politt die harte Selektion der Favoriten am Paterberg nicht standhalten und konnten schließlich bis ins Finale ganz vorne mitmischen und das Ziel in der ersten Verfolgergruppe hinter Sieger Zdenek Stybar (Deceuninck - Quick-Step) und den Top 5 erreichen. "Es war im Endeffekt clever von Politt, etwa 50 vor Ziel loszufahren - und ich bin einfach mitgesprungen. Man kann sagen: Taktisch clever von Politt, ich bin mitgegangen und habe es zu meinem Vorteil genutzt", lobte Sütterlin seinen Begleiter, den er schon von seit vielen Jahren gut kennt.

Auf der Zielgerade konnte Sütterlin im Sprint der ersten Verfolgergruppe zwar nicht mehr viel herausholen, weil er auf den letzten Kilometern Krämpfe bekam. Doch am erfreulichen Resultat änderte das nichts: Neunter Platz, endlich die Top Ten in Flandern!

Jasha Sütterlin im Video-Interview von Rad-Reporter Felix Mattis:

Mehr Informationen zu diesem Thema

30.03.2019Hirschi die Entdeckung beim E3: “Ich bin selbst sehr überrascht“

(rsn) - Alberto Bettiol (Education First) auf Platz vier war eine kleine Überraschung beim E3 Classic. Doch der Italiener war vor zwei Jahren schon einmal Zehnter in Harelbeke. Die größere Sensatio

30.03.2019Mit Form und Cleverness zum bisher besten Klassikerergebnis

(rsn) - Mit einem klugen Schachzug hat sich Nils Politt (Katusha - Alpecin) beim E3 BinckBank Classic am Freitag gut 50 Kilometer vor dem Ziel einen Vorteil verschafft, der ihm am Rennende in Harelbek

30.03.2019E3 Classic: Sagan noch nicht in Topform und mit Materialpech

(rsn) - Nein, die noch junge Klassikersaison läuft für Peter Sagan (Bora - hansgrohe) bislang nicht rund. Im Vorfeld von Mailand - Sanremo war der Slowake von einem Magen-Darm-Virus ausgebremst wor

29.03.2019Stybar hält dem Druck stand und vollendet Jungels´ Vorarbeit

(rsn) - Seit er vor sechs Jahren seinen Fokus vom Cross auf die Straße verlegt hat, galt Zdenek Stybar (Deceuninck - Quick-Step) als Kandidat auf große Klassikersiege. Doch erst in diesem Jahr ist d

29.03.2019Finale der 62. E3 BinckBank Classic im Video

(rsn) - Zdenek Stybar hat bei der E3 BinckBank Classic (1.UWT) für den bereits 20. Saisonsieg von Deceuninck - Quick-Step gesorgt. Der Tscheche setzte sich nach 204 Kilometern rund um Harelbeke im Sp

29.03.2019Stybar sorgt für 20. Deceuninck-Sieg, Politt Sechster

(rsn) - Zdenek Stybar hat bei der E3 BinckBank Classic (1.UWT) für den bereits 20. Saisonsieg von Deceuninck - Quick-Step gesorgt. Der Tscheche setzte sich nach 204 Kilometern rund um Harelbeke im Sp

29.03.2019Gelingt Naesen heute der erste Klassikersieg?

(rsn) - Obwohl er zu den aktuell besten Klassikerspezialisten gehört, wartet Oliver Naesen (AG2R) auch in seiner sechsten Profisaison auf den ersten Sieg in einem der berühmten belgischen Frühjahr

29.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 29. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

29.03.2019“Kleine Ronde“: Die Generalprobe für die Flandern-Rundfahrt

(rsn) - Die heiligen Wochen sind in vollem Gange und am Freitag steht in Flandern der nächste Höhepunkt an: der E3 Preis, inzwischen E3 BinckBank Classic genannt, oder auch die "kleine Ronde". Von a

27.03.2019Deceuninck - Quick-Step will an fünf Tagen dreimal zuschlagen

(rsn) - Das belgische Deceuninck-Quick-Step-Team hat alle bisherigen vier WorldTour-Eintagesrennen der Saison für sich entscheiden können. Und kaum jemanden würde es wundern, wenn die Männer in de

26.03.2019Sturz in Katalonien: Mäder mit Verdacht auf Handgelenksbruch

(rsn) - Nach einem schweren Sturz auf der 2. Etappe ist die Katalonien-Rundfahrt für Gino Mäder (Dimension Data) vorzeitig beendet. Der Schweizer Neo-Profi wurde mit Verdacht auf einen Handgelenksbr

20.11.2018Aus E3 Harelbeke wird 2019 die E3 BinckBank Classic

(rsn) - Nach dem Einstieg der BinckBank, die bereits die gleichnamige WorldTour-Rundfahrt durch Belgien und die Niederlande unterstützt, wird aus dem Frühjahrsklassiker E3 Harelbeke ab der kommenden

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Ein Hauch von Mailand-Sanremo

(rsn / ProCycling) – Die Fahrt über die Po-Ebene, ein langer Anstieg in der Mitte der Strecke, das Erreichen der ligurischen Küste und Passagen durch malerische kleine Städtchen – es ist eine E

06.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Highlight-Video der 3. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) - Die 3. Etappe des Giro d´Italia 2024 galt es erster Tag für die Sprinter der diesjährigen Rundfahrt. Doch bevor die schnellen Männer auf der Zielgeradem zum Sprint ansetzen konnten, musste

06.05.2024Pogacar: “Ich habe nicht attackiert“

(rsn) - Letztlich gab es auf der 3. Etappe des Giro d´Italia (2.UWT) zwar den erwarteten Massensprint, doch bis es dazu kam, mussten erst noch Tadej Pogacar und Geraint Thomas nach einem späten Angr

06.05.2024Merlier gewinnt nach später Attacke von Pogacar und Thomas

(rsn) – Am Ende einer komplett verrückten Etappe gewann Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf dem dritten Teilstück des 107. Giro d’Italia (2.UWT) den erwarteten Massensprint. Der Belgier war

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)