Nach Vertragsbruch des Cross-Weltmeisters

Sniper Cycling zieht Van Aert vor Gericht, Roompot will verhandeln

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Wout Van Aert (Veranda´s Willems-Crelan / Crelan-Charles) | Foto: Cor Vos

20.09.2018  |  (rsn) - Das Team Veranda's Willems-Crelan beziehungsweise dessen Betreibergesellschaft Sniper Cycling wird im Fall Wout Van Aert vor das Arbeitsgericht ziehen. Das berichtet die belgische Het Laatste Nieuws. Anfang der Woche hatte der Rennstall bekanntgegeben, dass Cross-Weltmeister Van Aert seinen Vertrag mit dem Team gebrochen habe. Walter van Steenbrugge, Anwalt des 24-Jährigen, sprach in dem Zusammenhang von "dringenden Gründen". Sniper-Cycling-Sprecher Ward Callens betonte gegenüber Het Laatste Nieuws jetzt aber: "Für uns gibt es keine ernsthaften Fakten."

Van Aert echauffierte sich Ende August darüber, dass sich das Team für 2019 ohne sein Einverständnis mit dem niederländischen Rennstall Roompot-Nederlandse Loterij zusammengeschlossen habe. In den folgenden Wochen gab es Gespräche zwischen ihm und der Teamleitung um Nick Nuyens von Veranda's Willems-Crelan, das im Cross als Crelan-Charles auftritt. Diese führten aber zu keiner Einigung - im Gegenteil: Am Montagabend teilte Van Aert dem Rennstall mit, dass er seinen Vertrag unter den veränderten Umständen nicht mehr einhalten werde.

In der Zwischenzeit bekam Van Aert vom Verband die Erlaubnis, an den anstehenden Rennen als Einzelstarter teilzunehmen - im Regenbogentrikot ohne Sponsorenaufschrift.  Wie lange er das tun wird, ist noch unklar, zumindest aber am kommenden Sonntag beim Weltcup-Auftakt im US-amerikanischen Waterloo. Möglicherweise, so spekulieren belgische Medien wie Het Nieuwsblad, bis zum Jahresende, um sich dann ab 1. Januar 2019 bereits dem WorldTour-Rennstall LottoNL-Jumbo anzuschließen, für den er ab 2020 wohl ohnehin fahren wird.

Dass es noch eine Einigung zwischen Van Aert und Sniper Cycling geben wird, scheint hingegen auf Grund der sich immer mehr verhärtenden Fronten unwahrscheinlich. Vor dem Arbeitsgericht dürfte es daher eher um Geld gehen. Sollte das Gericht entscheiden, dass die Auflösung des Vertrags von Seiten Van Aerts nicht rechtens ist, müste er wohl eine Entschädigung an sein bisheriges Team zahle.

Das wird in der kommenden Saison, so versicherte man am Dienstag, "definitiv als ProContinental-Team" fahren. Unter welchem Namen aber, das scheint nun unklar. Denn auch da werden Fragen aufgeworfen. Bleibt es bei der Fusion, so dass aus Veranda's Willems-Crelan und Roompot-Nederlandse Loterij 2019 Roompot-Crelan unter der Leitung von Nuyens sowie Chris Compagnie und dem bisherigen Roompot-Direktor Michael Zijlaard wird? Zijlaard ist ob des Abschieds des geplanten Kapitäns Van Aert jedenfalls wenig begeistert.

"Die Grundlage der Fusion war, dass beide Seiten etwas mitbringen - mit Wout Van Aert als Zutat der belgischen Seite", so Zijlaard gegenüber dem Het Algemeen Dagblad. Der Vertragsbruch des belgischen Cross-Weltmeisters sei für ihn "eine Überraschung". Zijlaard will die Fusion noch nicht als gescheitert erklären, betonte aber, dass man sich noch einmal an einen Tisch setzen müsse: "Es gibt ein mögliches Szenario, in dem jeder seinen eigenen Weg geht", zitiert ihn Het Laatste Nieuws.

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