UCI dementiert 3-Millionen-Forderung

Geraardsbergen zieht WM-Bewerbung für 2021 zurück

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Geraardsbergen zieht WM-Bewerbung für 2021 zurück"
Die berühmt-berüchtige Muur van Geraardsbergen mit ihrer Kapelle am Gipfel bei der Flandern-Rundfahrt 2018. | Foto: Cor Vos

15.06.2018  |  (rsn) - Die belgische Kleinstadt Geraardsbergen hat ihre Bewerbung als Ausrichter der Straßen-Weltmeisterschaften 2021 zurückgezogen und als Grund dafür angegeben, dass man das nötige Budget von drei Millionen Euro nicht stemmen könne. Das hat die Sporträtin der 30.000-Einwohner-Gemeinde, Véronique Fontaine, gegenüber TV Oost erklärt. Nun reagierte der Radsport-Weltverband gegenüber der belgischen Zeitung Het Nieuwsblad und stellte klar, dass die UCI keine drei Millionen-Forderung gestellt habe.

"Die UCI möchte den Fakt, sie hätte 3 Millionen Euro von der Stadt Geraardsbergen gefordert, gerne korrigieren", wird UCI-Sprecher Louis Chenaille zitiert. "Während des Prozesses der Vergabe dieser Weltmeisterschaften, sprach die UCI nur mit einer Zahl an nationalen Komitees, die auf uns zugekommen sind. Diese Komitees haben die Verantwortung für die Nominierung von Städten für die Weltmeisterschaften und auch, die Budgets festzulegen."

Geraardsbergen war einer der Interessenten aus Flandern, die offensichtlich aber keine gemeinsame Bewerbung hinbekommen. "Selbst wenn wir mit anderen flämischen Städten zusammengearbeitet hätten, wäre dieses Budget nicht möglich. Wir haben andere Pflichten gegenüber unseren Bürgern, und drei Millionen für ein Radrennen, wie schön es auch sein mag, sind einfach zu viel", erklärte Fontaine. "Wir wussten vorher, dass es ein schöner Betrag sein würde, aber wir hatten auch gehofft, dass wir mit ein paar anderen Gemeinden zusammenkämen. Grundsätzlich ist das aber wohl nichts für kleinere Städte, sondern für Großstädte."

In Het Nieuwsblad heißt es aber, dass auch ohne Geraardsbergen die Region Flandern den Ausrichter für 2021 stellen könnte. Kandidaten seien zum Beispiel noch Antwerpen und Leuven.

Fontaine bedauert, die Bewerbung zurückziehen zu müssen. "Es tut sehr weh. Wir hatten einen wunderschönen Kurs präsentiert und waren schon sehr weit mit unseren Ideen", so die Belgierin. "Aber die Organisation braucht drei Millionen Euro, und die können wir als Kleinstadt nicht zusammenbekommen - nicht mal mit Crowdfunding."

In den vergangenen vier Jahren mussten zwei WM-Ausrichter im Nachhinein eingestehen, dass sie sich finanziell übernommen hätten und mit einer Budgetlücke aus den Titelkämpfen herausgekommen seien: Bergen 2017 und Ponferrada 2014. Von der US-Stadt Richmond (2015) ist derartiges nicht bekannt. Katar soll 2016 sogar einen zweistelligen Millionen-Betrag in die Hand genommen haben, hat aber bekanntermaßen ohnehin weniger Geldsorgen.

2018 finden die Straßen-Weltmeisterschaften in Innsbruck und der Alpenregion Tirol statt, 2019 geht es in die britische Region Yorkshire.

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