“Krieger“ Bardet erlebte als Zweiter Radsport pur

Strade Bianche: Erschöpfter Van Aert schiebt sich auf Rang drei

Von Eric Gutglück

Foto zu dem Text "Strade Bianche: Erschöpfter Van Aert schiebt sich auf Rang drei"
Ging im Ziel erschöpft zu Boden: Wout Van Aert (Verandas Willems) | Foto: Cor Vos

03.03.2018  |  (rsn) - Die Strade Bianche hat in ihrer zwölfjährigen Geschichte fast ausschließlich Klassikerspezialisten wie Rekordsieger Fabian Cancellara, Michal Kwiatkowski oder Philippe Gilbert als Sieger hervorgebracht. Auch der Sieger der diesjährigen Austragung, Tiesj Benoot (Lotto Soudal) bildet da keine Ausnahme. All diese Fahrer zeichnen sich durch langjährige Erfahrungen auf schwierigem Untergrund und anspruchsvollem Terrain aus.

Die Überraschung bildet da eher der Blick auf das verbleibende Podium: Mit dem Kletterer Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und Cross-Weltmeister Wout Van Aert (Verandas Willems-Crelan) schafften gleich zwei Strade-Debütanten den Sprung auf das Treppchen. Erfahrene Klassikerspezialisten wie Alejandro Valverde (Movistar) als Vierter oder Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) als Achter hatten gegen die beiden Neulinge das Nachsehen.

"Das war heute ein richtiges Rennen, solche Rennen liebe ich. Die stärksten Fahrer waren heute vorne, einen Moment lang hatte ich schon an einen möglichen Sieg geglaubt, aber auch Rang zwei ist ein gutes Ergebnis", so der Zweite Bardet. Und Van Aert, der das Podium komplettierte meinte. "Ich hatte nichts zu verlieren. Beim Omloop Het Nieuwsblad bin ich zu zögerlich gefahren, heute wurde meine offensive Fahrweise belont."

Dabei hatte es eine Weile sogar nach einem Sieg für einen der beiden Neulinge ausgesehen. Rund 45 Kilometer vor dem Ziel ging das Duo in die Offensive und fuhr sich schnell einen Vorsprung von fast einer Minute auf die Verfolger heraus. Gegen den wie entfesselt fahrenden Benoot waren die beiden allerdings machtlos. Der Belgier schloss die Lücke und setzte etwa 12 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke zum Sieg.

"Als Benoot uns abschüttelte war ich komplett leer. Danach musste ich so tief gehen wie nie zuvor, um es noch aufs Podium zu schaffen"; erklärte Van Aert, während Bardet die Überlegenheit von Benoot anerkannte. "Er war heute der Stärkste"; urteilte der Franzose.

Dabei kamen vor allem die Wetter- und Streckenbedingungen den beiden Rookies entgegen. Einsetzendes Tauwetter hatte die unter der Woche verschneiten Schotterpassagen rund um Siena aufgeweicht, gerade für den Cross-Spezialisten Van Aert waren das gewohnte Streckenbedingungen. Doch auch Bardet zeichnete sich in der Vergangenheit besonders in den Abfahrten immer wieder durch seine gute Radbeherrschung aus. "Das war heute Radsport pur. Ein Tag für Krieger. Es war toll, seine Grenzen auszutesten", befand Bardet.

Hinzu kam, dass die Favoriten um Kwiatkowski, Sagan und Valverde den Vorstoß der beiden Ausreißer unterschätzten und beide im Glauben gewähren ließen, das Loch später wieder zufahren zu können. Als Valverde schließlich die Gefahr erkannte, war es zu spät - für den Spanier reichte es nur noch zu Platz vier.

Wie sehr die beiden Neulinge sich verausgabt hatten, zeigte sich an der bis zu 16 Prozent steilen Schlussrampe nach Siena. Van Aert musste von Krämpfen geplagt absteigen und das Rad die letzten Meter bergauf schieben, ehe er schließlich als Dritter ins Ziel rollte. (siehe Video). "Schlechtes Timing für einen Krampf in beiden Beinen", twitterte Van Aert dazu nach dem Rennen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.03.2018Highlight-Video von Strade Bianche

(rsn) – Tiesj Benoot (Lotto Soudal) hat die 12. Austragung der Strade Bianche (1.UWT) gewonnen und damit seinen ersten Sieg als Profi eingefahren. Der 23-Jährige setzte sich am Samstag nach schwere

04.03.2018Mühlberger: “Es ist und bleibt mein Lieblingsrennen“

(rsn) - Acht Sekunden hinter seinem Kapitän Peter Sagan überquerte der junge Österreicher Gregor Mühlberger die Ziellinie bei der Strade Bianche in Siena. Der 23-Jährige aus dem Team von Bora-han

04.03.2018Van Avermaet hadert mit dem Wetter und den Beinen

(rsn) - Es gibt Tage, da will einfach nichts zusammenpassen – selbst für Sportler wie Greg Van Avermaet (BMC). Der Belgier gilt zweifellos als einer der besten Klassikerspezialisten im Peloton und

03.03.2018Strade Bianche: Favoriten gehen leer aus

(rsn) - Vor dem Start der 12. Strade Bianche war sich die Fachwelt einig, dass der Sieg auf den 184 Kilometern rund um Siena nur über einen der Topfavoriten Peter Sagan (Bora-hansgrohe), Michal Kwia

03.03.2018Benoots Matschplan ging voll auf

(rsn) – Der Matschplan von Tiesj Benoot (Lotto Soudal) bei der 12. Strade Bianche (1.UWT) ist voll aufgegangen. Bei dem 184 Kilometer langen Rennen durch die Toskana mit Start und Ziel in Siena setz

03.03.2018Benoot feiert ersten Profisieg, Sagan Achter

(rsn) – Tiesj Benoot (Lotto Soudal) hat die 12. Austragung der Strade Bianche (1.UWT) gewonnen und damit seinen ersten Sieg als Profi eingefahren. Der 23-Jährige setzte sich nach schweren 184 Kilom

03.03.2018Solistin van der Breggen siegt vor Niewiadoma

(rsn) - Anna van der Breggen (Boels Dolmans) hat das Frauenrennen der Strade Bianche (1.WWT) gewonnen. Die Niederländerin setzte sich nach 136 Kilometern rund um Siena als Solist mit 49 Sekunden Vors

03.03.2018Sagan: “Kann nicht sagen, wie es laufen wird“

(rsn) - Wenn Peter Sagan (Bora-hansgrohe) zu einem Rennen antritt, dann zählt er meist automatisch zum Favoritenkreis. Nicht zuletzt aufgrund seiner beiden zweiten Plätze in den Jahren 2013 und 2014

03.03.2018Van Aert ein Geheimtipp für schlammige Strade Bianche?

(rsn) - Regen, Schnee oder Schlamm - was fast jedem Straßenprofi Albträume bereitet, gehört für Wout Van Aert (Verandas Willems-Crelan) zum Tagesgeschäft. Der dreimalige Cross-Weltmeister startet

03.03.2018Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? Ab sofort gibt Ihnen radsport-news.com kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf

02.03.2018Küng: “Sieg bei Strade Bianche führt über Van Avermaet“

(rsn) - Auch wenn Stefan Küng (BMC) erst einmal an der Strade Bianche teilnahm - bei seinem Debüt im Vorjahr wurde der Schweizer gleich 15. - hat er den jungen Klassiker bereits ins Herz geschlosse

02.03.2018Pfingsten: “Mit dem starken Team sollte alles möglich sein“

(rsn) – Vier Rennen, dreimal aufgegeben: Blickt man nur auf die Ergebnisse, so war der Saisonauftakt von Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe) durchwachsen. "Ich brauche immer ein paar harte Rennen i

Weitere Radsportnachrichten

26.04.2024Van den Broek nach Sieg auf Königsetappe neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit seinem Sieg auf der Königsetappe hat Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) die Führung im Gesamtklassement der 59. Türkei Rundfahrt (2.Pro) übernommen. Der 23-jährige Nie

26.04.2024Türkei: Van Poppel zur Königsetappe nicht mehr angetreten

(rsn) – Danny van Poppel (Bora – hansgrohe) ist nicht mehr zur Königsetappe der Türkei-Rundfahrt angetreten. Wie sein Team auf X meldete, haben sich der Niederländer am Morgen unwohl gefühlt.

26.04.2024Die Startliste des Einzelzeitfahrens der Tour de Romandie

(rsn) – Der Belgier Stan Van Tricht (Alpecin – Deceuninck) eröffnet um 14.24 Uhr das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie, bei dem rund um Oron 15,5 Kilometer auf dem Programm stehen. Die S

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Evenepoel nach schwerem Sturz auf dem Weg zurück

(rsn) – Drei Wochen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) erstmals wieder im Freien trainiert. Wie der Zeitfahrweltmeister auf der Train

26.04.2024Vermeersch von Lotto - Dstny zum UAE Team Emirates?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Thibau Nys (Lidl – Trek) hat auf der 2. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT) seinen bisher größten Sieg auf der Straße gefeiert. Der 21-jährige Belgier setzte sich über 171 Kilometer

25.04.2024Die Aufgebote für den 107. Giro d´Italia

(rsn) – Am 4. Mai beginnt in Venaria Reale nördlich von Turin mit dem Giro d’Italia (2.UWT) die erste Grand Tour des Jahres. Insgesamt 176 Fahrer aus 22 Teams nehmen die 107. Ausgabe der Italien-

25.04.2024Teutenberg jubelt zum Auftakt der Tour de Bretagne

(rsn) - Nachdem er in seinen ersten drei U23-Jahren vergeblich einem UCI-Sieg hinterhergejagt war, eilt Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) in dieser Saison von Erfolg zu Erfolg. Nach sei

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Romandie-Prologsieger Zijlaard bricht sich Ellenbogen

(rsn) – Nur zwei Tage nach seinem Triumph im Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) hat Maikel Zijlaard (Tudor) einen heftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Wie der 24-jährige Niederländer gegenüb

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)