Ackermanns Neo-Profi-Blog

Ich hatte einen guten Einstieg ins Profileben

Von Pascal Ackermann

Foto zu dem Text "Ich hatte einen guten Einstieg ins Profileben"
Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) | Foto: Cor Vos

07.11.2017  |  (rsn) - So liebe Leser, heute gibt es ein letztes Mal meinen Neo-Profi-Blog, denn die Saison ist schon wieder vorüber!

Nach meinem letzten Eintrag habe ich mich auf den Weg nach Spanien gemacht, um mich auf die letzten Rennen vorzubereiten. Dort angekommen, erhielt ich einen Anruf vom Team, in dem mitgeteilt wurde, dass ich die beiden WorldTour-Rennen in Kanada fahre, weil ein anderer Fahrer krank geworden war. Also habe ich meine Zelte schnell wieder abgeschlagen, und am nächsten Morgen um vier Uhr ging es zum Flughafen nach Barcelona.

In Kanada angekommen, hatten wir nur Regen; ich glaube, ich war noch nie nach einer Trainingseinheit so dreckig im Gesicht. Dennoch hatten wir alle sehr viel Spaß dort! Pünktlich zum Rennen kam die Sonne raus und Kanada präsentierte sich von der schönsten Seite. Und zu unserer Freude konnten wir beim GP de Quebec den 100. Sieg von Peter Sagan feiern. In Montreal ist unsere Taktik dann leider nicht ganz aufgegangen - die anderen Teams hatten da etwas dagegen.

Danach ging es direkt wieder nach Spanien, um noch ein paar Tage in der Sonne zu trainieren. Da durch den kurzfristigen Kanada-Trip mein Rennplan geändert wurde, hatte ich nochmals sehr viel Zeit, um mich auf die letzten Rennen perfekt vorzubereiten. Mit dem Münsterland Giro stand schließlich noch eins meiner Lieblingsrennen auf dem Plan.

Leider lief es nicht wie geplant und ich bin eine Woche vor Münster im Training schwer gestürzt und musste am Ellenbogen operiert werden. Dennoch hatte ich nochmal Glück im Unglück und kam ohne Brüche davon! Allerdings musste ich erstmal eine Woche pausieren, bevor ich wieder aufs Rad steigen durfte - Münster war somit Geschichte für mich…

An dieser Stelle: Ich bin sehr beeindruckt von der Freundlichkeit im Krankenhaus in Calw, ich wurde selten so herzlich versorgt und behandelt! Vom ersten Schritt ins Krankenhaus, Aufnahme über Untersuchung, Röntgen, Auswertung, Besprechung der Operation, der OP selbst und dem Verlassen des Krankenhauses sind keine fünf Stunden vergangen. Vielen Dank an Ärzte, Schwestern und Pfleger.

Eine Woche später saß ich schließlich wieder auf dem Rad, im Training hieß es dann alles geben, um wieder fit zu werden, damit ich in China die Tour of Guangxi fahren konnte. Dafür ging es zu unserem Partner - der BG Klinik in Hamburg - zur Intensiv-Reha. Die Tage dort waren voll ausgeplant, damit wir die wenigen Stunden am Tag komplett für Behandlungen nutzen; was tatsächlich geklappt hat. Und so kehrte ich zweieinhalb Wochen nach der Operation wieder ins Renngeschehen zurück.

Auf der 1. Etappe der neuen WorldTour-Rundfahrt in China hatte ich noch mächtig Angst und ein wenig Probleme damit, den Lenker über Stunden richtig festzuhalten. Im Finale hatte ich aber keine Zeit, darüber nachzudenken und wurde Dritter. Nach der Vorgeschichte hat es mich nochmal richtig motiviert, auf den nächsten Etappen anzugreifen. Irgendwie war dann aber der Wurm drin und es lief nicht mehr so richtig in den Sprintankünften.

Nach der Saison ist vor der Saison - mit diesem Motto sind wir von China zurückgeflogen. Direkt im Anschluss ging es nach Osttirol zu unserem ersten Teamtreffen für die Saison 2018, wo wir vier Tage Zeit hatten, um über die nächste Saison, Neuigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten zu sprechen. Dazu gab es noch Teambuilding, aber auch einige Zeit, um einfach mal Spaß zu haben!

Jetzt noch ein kleines Resümee zu meiner Saison: Ich bin sehr, sehr zufrieden mit meinem ersten Jahr bei den Profis und denke, dass ich einen guten Einstieg in das Profileben hatte. Es war eine sehr große Umstellung im Vergleich zu den letzten Jahren, egal in welchem Bereich…alles war anders! Das Team arbeitet auf einem extrem professionellen Niveau und der Fahrer steht im Vordergrund. Dadurch müssen wir uns nur noch auf das Rennenfahren konzentrieren. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Saison und habe mir einiges vorgenommen.

Jetzt verabschiede ich mich erstmal in meine Pause, bevor wir im Dezember wieder mit dem ersten Team-Trainingslager auf Mallorca starten!

Liebe Grüße
Pascal

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

05.05.2024De Lie in der Bretagne auch durch zwei Plattfüße nicht zu stoppen

(rsn) – Nach Platz zwei im Vorjahr hat sich Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) die 41. Ausgabe von Tro Bro Léon (1.Pro) gesichert. Der 22-jährige Belgier entschied in der Bretagne das über 203,6 Kil

05.05.2024Vollering nutzt Rückenwind-Passage zum Vuelta-Triumph

(rsn) – Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) die 10. Vuelta Femenina (2.UWT) souverän für sich entschieden. Die 27-jährige Niederländerin schüttelt

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)